02.10.2025 (AMI) – Über den Monatswechsel herrschten am Markt für Schnittkäse vorrangig rückläufige Tendenzen vor. Die Nachfrage im Inland war überwiegend saisonüblich und konnte ausreichend von dem bestehenden Angebot gedeckt werden.
Am deutschen Käsemarkt war über den Monatswechsel weiterhin eine abwartende Haltung spürbar. Bei den sinkenden Preisen füllten die Einkäufer zuletzt nicht die Lagerbestände auf, sondern kauften vornehmlich nach Bedarf. Die Absätze im Inland bewegten sich überwiegend auf einem saisonüblichen Niveau. Der Lebensmitteleinzelhandel orderte kontinuierlich Ware und auch die Industrie rief Kontrakte in einem üblichen Umfang ab. Der GV-Bereich bestellte ebenfalls jahreszeitübliche Mengen. Insgesamt wird von Marktteilnehmern aber zum Herbst hin mit einer weiteren Belebung des Marktes gerechnet.
In der Berichtswoche kam es abermals zu deutlichen Preiskorrekturen nach unten. Die Notierungskommission in Hannover senkte am 01.10.25 die Spanne für Blockware im Mittel um 30 Ct. Die Notierung belief sich demnach für die 40. Kalenderwoche auf 3,80 bis 4,05 EUR/kg. Die Spanne für Brotware wurde am unteren Ende ebenfalls um 30 Ct gesenkt, am oberen Ende wurde die Spanne um 20 Ct zurückgenommen. Die Notierung für Brotware lautete demnach 4,00 bis 4,45 EUR/kg.
Quelle: AMI
02.10.2025 (AMI) – Im August konnten sich die Erzeugerpreise für konventionelle Milch in Deutschland weiterhin behaupten und haben lediglich moderat zugelegt. Damit trotzten sie den rückläufigen Tendenzen an den Produktmärkten.
Nach Schätzungen der AMI zahlten die Molkereien im August im bundesweiten Mittel rund 53,5 Ct/kg für konventionell erzeugte Kuhmilch mit 4,0 % Fett und 3,4 % Eiweiß. Das waren gut 0,1 Ct mehr als im Monat zuvor. Damit hat sich der moderate Anstieg der Milcherzeugerpreise weiter fortgesetzt. Bereits den dritten Monat in Folge belief sich der Zuwachs dabei lediglich auf 0,1 Ct.
Rund ein Drittel der Molkereien in Deutschland hoben im August ihre Milchpreise im Vergleich zum Vormonat an. Die Zuschläge bewegten sich dabei in einer Bandbreite von 0,1 bis 1,0 Ct im Grundpreis. Die übrige Mehrheit der Unternehmen zahlte gegenüber Juli konstante Auszahlungspreise. Zu leichten Rücknahmen kam es nur in vereinzelten Fällen.
Im Sommer 2024 waren die Erzeugerpreise teils deutlich gestiegen, im August des vergangenen Jahres legten sie gegenüber dem Vormonat um 1,0 Ct zu. Durch den merklich geringeren Zuwachs in diesem Jahr hat sich der Vorsprung gegenüber dem Vorjahresmonat zuletzt verkleinert. Zu Jahresbeginn von 2025 lag dieser noch bei 8,6 Ct und hat sich im weiteren Jahresverlauf nahezu durchgängig in kleinen Schritten reduziert. Im August 2025 belief sich der Vorsprung gegenüber dem Vorjahresmonat noch auf 6,1 Ct.
Quelle: AMI
Butter wird billiger und die Milchmenge steigt: Die Milchpreise für Landwirte stehen stark unter Druck. Droht jetzt der Preisverfall?
Was Verbraucher freut, könnte Landwirten teuer zu stehen kommen. Am vergangenen Freitag (26. September) hat Lidl den Butterpreis erneut gesenkt. Ein 250g-Paket der Eigenmarke kostet jetzt nur noch 1,49 Euro – das sind 30 Cent weniger als zuvor. Aldi zog sofort nach und auch weitere Händler kündigten Preissenkungen an. Das ist bereits die zweite Absenkung der Verbraucherpreise für Butter im September.
Der Hintergrund: Auch im Großhandel sind die Butterpreise zuletzt deutlich abgesackt – ebenso wie am Terminmarkt. Aber nicht nur die Buttererlöse haben nachgegeben, sondern auch die für Magermilchpulver. Der Grund dafür steigert die Sorge um den Milchpreis.
Milchpreise unter Druck: Angebot steigt deutlich
Denn am Milchmarkt hat sich ein entscheidender Faktor verändert: Die deutsche Milchanlieferung fällt inzwischen spürbar größer aus als im Vorjahr, in dem sich die Milchproduktion infolge der Blauzungenkrankheit deutlich verringerte.
In der 37. Kalenderwoche lag die Milchanlieferung an deutsche Molkereien laut ZMB 5 % über der Vorjahreswoche. In Frankreich sieht es ähnlich aus: Die Milchanlieferung lag zuletzt 2,9 % über der Vorjahreswoche.
International sei in mehreren Ländern – unter anderem in den USA – ein Angebotsüberschuss bei der Milchanlieferung zu verzeichnen, berichtet die Süddeutsche Butter- und Käsebörse. Das größere Angebot setzt die Milchpreise deutlich unter Druck.
Spotmilch fällt auf 35,5 Cent - Butter und Pulver deutlich günstiger
Am Spotmarkt, wo die Molkereien sich kurzfristig mit Milch eindecken, kostet das Kilo in der 39. Kalenderwoche nur noch 35,5 Cent – sowohl in Nord- und West- als auch in Süddeutschland. In den Niederlanden ist der Spotmilchpreis binnen einer Woche um 12 Cent auf 29,5 Cent/kg gefallen.
Die sinkenden Preise für flüssigen Rohstoff wirken sich auf die Preise für Milchprodukte aus. Der Markt für Sahne sei besonders betroffen, berichtet die Süddeutsche Butter und Käsebörse am 24. September. Zu diesem Zeitpunkt deutete sich eine mögliche Bodenbildung an, sagen die Marktbeobachter. So hat in der vergangenen Woche auch die Nachfrage nach abgepackter Butter am Großmarkt deutlich angezogen.
Doch durch die niedrigen Preise sinkt die Milchverwertung. Das ife-Institut berechnet jeden Monat aus den Notierungen für Butter und Magermilchpulver der Süddeutschen Butter- und Käsebörse den Kieler Rohstoffwert Milch.
Im September ist er zum dritten Mal in Folge gefallen – und zwar deutlich. Er verlor 3,4 Cent/kg und liegt jetzt noch bei 44,5 Cent/kg Milch. Das ist der niedrigste Stand seit Mai 2024 und liegt deutlich unter den aktuellen Milchauszahlungspreisen der Molkereien.
Landwirte in Sorge: Fällt der Milchpreis jetzt um 15 Cent/kg?
Landwirte fürchten, dass die Milchauszahlungspreise der Molkereien nun fallen. Denn die Marktentwicklung wirkt sich verzögert auf die Erzeugerpreise aus.
In der vergangenen Woche hat der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM) bereits Alarm geschlagen: Aus Molkereikreisen sei zu hören, dass möglicherweise Milchpreissenkungen von 15 Cent/kg Milch drohten, sagte der BDM-Vorstandsvorsitzende Karsten Hansen.
Der BDM befürchtet einen Preisverfall am Milchmarkt und fordert daher von der Politik ein rechtzeitiges Eingreifen. Hansen schlägt eine befristete Reduzierung der EU-Milchmenge auf freiwilliger Basis vor.
Fest steht: Bleibt der Angebotsdruck am Milchmarkt bestehen, dürfte das die Milchpreise weiter unter Druck setzen.
Quelle: agrarheute
25.09.2025 (AMI) – Nachdem einige Discounter den Verbraucherpreis für Butter in der vergangenen Woche gesenkt hatten, belebte sich die Nachfrage nach abgepackter Butter deutlich. Bei hohen Absätzen verlief die Produktion dementsprechend umfangreich.
In der zweiten Septemberhälfte hat sich die Nachfrage nach geformter Butter nochmals deutlich belebt. Grund dafür war in erster Linie die Preissenkung im Lebensmitteleinzelhandel in der vergangenen Woche. Die Absätze bewegten sich auf deutlich erhöhtem Niveau und übertrafen laut nationaler Verkaufsstatistik in der 38. Kalenderwoche sowohl das bereits hohe Niveau der Vorwoche als auch das der Vorjahreswoche. Durch diesen kaum vorhersehbaren Impuls Mitte des Monats mussten Hersteller die Warenflüsse teilweise neu strukturieren, um Bestellungen weiter bedienen zu können. Die Produktion verlief derweil, bei saisonunüblich hohem Rohstoffaufkommen, umfangreich. Bei den sinkenden Fettpreisen tendierten auch die Butterpreise in der 39. Kalenderwoche leicht schwächer. Durch die belebte Nachfrage und die umfangreiche Produktion schien, dem Vernehmen nach, der Tiefpunkt allerdings erreicht zu sein. Die Butter- und Käse-Börse in Kempten senkte die Notierung für geformte Butter am 24.09.25 gegenüber der Vorwoche am unteren Spannenende um 15 Ct auf 6,85 bis 7,35 EUR/kg.
Quelle: AMI
Kempten - Die Großhandelspreise für Milchprodukte in Deutschland sind weiterhin im Rückwärtsgang, insbesondere bei Butter. An der Süddeutschen Butter- und Käsebörse in Kempten wurde am Mittwoch (24.9.) Päckchenbutter günstiger gehandelt.
Die Preisspanne wurde am unteren Ende um 15 Cent nach unten korrigiert und lag bei 6,85 bis 7,35 Euro/kg. Bei loser Ware wurde der untere Wert um 15 Cent abgesenkt, der obere um 10 Cent. Das Preisband lag damit bei 5,50 bis 5,90 Euro/kg.
Die Käsenotierungen in Kempten blieben hingegen unverändert zur Vorwoche. Allgäuer Emmentaler bewegte sich weiterhin in einem Preisbereich von 7,40 bis 8,40 Euro/kg. Für Emmentaler und Viereckhartkäse waren nach wie vor 5,85 bis 6,90 Euro/kg zu zahlen.
Billiger als in der Vorwoche gingen die einzelnen Milchpulversorten für die deutschen Großabnehmer in den Handel. Der Preis für Magermilchpulver in Futtermittelqualität wurde an beiden Enden um 7 Cent abgesenkt, womit sich eine Spanne von 2,04 bis 2,06 Euro/kg ergab. Die Notierung für Ware in Nahrungsmittelqualität lag bei 2,17 bis 2,27 Euro/kg; damit war das Preisband beidseitig um 3 Cent günstiger. Vollmilchpulver kostete 3,80 bis 4,00 Euro/kg und wurde im Gesamtniveau um 10 Cent abgesenkt.
Nach Angaben der Kemptener Börse ist der saisonale Rückgang der Milchanlieferung in Deutschland weiterhin schwächer ausgeprägt als in den Vorjahren. Die deutschen Molkereien erfassten laut Schnellberichterstattung der Zentralen Milchmarkt Berichterstattung (ZMB) in der zweiten Septemberwoche 0,1% weniger Milch als in der Vorwoche. Das Vorjahresniveau wurde allerdings deutlich um 5,0% überschritten. Auch der Stand von 2023 werde aktuell übertroffen.
Quelle: proplanta
Gemessen an anderen Ressorts, bleibt wenig Geld bei der Landwirtschaft hängen. Weniger noch als vergangenes Jahr.
Es wurde auch Zeit, mag man angesichts des fortgeschrittenen Jahres denken. Der Bundesrat hat den vor einer Woche beschlossenen Haushalt 2025 abgesegnet. Aufgrund des Scheiterns der Ampel-Koalition im vergangenen November konnte dieser nicht rechtzeitig verabschiedet werden, sodass bis jetzt nur vorläufig gehaushaltet wurde. Für Landwirte die spannendste Frage: Wie viel Geld der mehr als 500 Milliarden Euro kommt ins Agrarressort?
Agrar-Anteil geringer als 2024
Nun ist klar, dass der Bundeshaushalt 2025 Ausgaben von rund 502,5 Milliarden Euro umfasst. Damit steigen die Ausgaben um fünf Prozent gegenüber 2024. Die Neuverschuldung steigt dabei auf knapp 82 Milliarden Euro (ohne Sondervermögen).
Für Investitionen sind im Haushaltsgesetz rund 63 Milliarden Euro vorgesehen. Investitionen können aber auch aus dem Sondervermögen Infrastruktur und Klimaneutralität finanziert werden.
Der Etat des Bundesministeriums für Landwirtschaft und Ernährung beträgt 6,88 Milliarden Euro. Gegenüber dem Vorjahr ist Topf voll Geld etwas kleiner ausgefallen. 2024 waren es noch 6,93 Milliarden Euro.
Sozialausgaben für Landwirte und Küstenschutz größte Posten
An dem Plan, den jetzt der Bundesrat durchgewunken hat, wurde nichts mehr geändert. Ein wichtiger Posten in den Ausgaben des Landwirtschaftsministeriums ist die landwirtschaftliche Sozialpolitik.
Andere Aufgaben haben einen größeren Betrag im Haushalt: 62 Milliarden kommen der Verteidigung zugute. Der Verkehrsetat ist mit mehr als 23 Milliarden Euro der größte Investitionshaushalt. 190 Milliarden Euro fließen in den sozialen Bereich, etwa die Alterssicherung oder das Bürgergeld.
Landwirte sind noch von anderen Einzeletats betroffen: Beispielsweise soll die Stromsteuer weiter gesenkt werden. Damit werden alle produzierenden Unternehmen sowie die Land- und Forstwirtschaft entlastet, heißt es. Diese Maßnahme steht im Haushalt mit etwa drei Milliarden Euro jährlich.
Im nächsten Haushalt ist noch mehr Geld zu verteilen: 2026 soll der Etat insgesamt etwa 520 Milliarden Euro groß sein.
Quelle: agrarheute
Frankfurt/Main - Gestiegene Lebensmittelpreise verhindern seit Monaten ein stärkeres Absinken der Teuerungsrate - sowohl in Deutschland als auch im Euroraum. «Die Lebensmittelpreise bleiben hartnäckig hoch - ein Drittel höher als vor der Pandemie», schreiben Ökonomen der Europäischen Zentralbank (EZB) mit Blick auf den Währungsraum.
Zwar seien die Lebensmittelpreise seit Einführung des Euro im Jahr 1999 «tendenziell etwas stärker gestiegen als andere Preise», heißt es in einer von der Notenbank veröffentlichten Analyse. «Die seit 2022 entstandene Kluft ist jedoch eindeutig außergewöhnlich und anhaltend.»
Teilweise Preissprünge von mehr als 50 Prozent
Die Preise für Rind-, Geflügel- und Schweinefleisch liegen demnach mittlerweile um mehr als 30 Prozent über dem Niveau von Ende 2019, dem Jahr vor Ausbruch der Corona-Pandemie. Die Milchpreise sind seither um rund 40 Prozent gestiegen, die Butterpreise um rund 50 Prozent. Kaffee, Olivenöl, Kakao und Schokolade haben sich sogar noch stärker verteuert.
In den Ländern des Euro-Währungsgebiets reicht der Anstieg der Lebensmittelpreise seit Ende 2019 von 20 Prozent in Zypern bis zu 57 Prozent in Estland. In Deutschland sind es den Angaben zufolge 37 Prozent.
Teuerungswelle vorbei - aber für Haushalte fühlt es sich nicht so an
Nach Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine im Februar 2022 waren die Preise für Energie, aber auch für Lebensmittel rasant gestiegen. Im Euroraum kletterte die Inflationsrate zwischenzeitlich auf über zehn Prozent.
Die große Teuerungswelle ist ausgelaufen: Im August 2025 lagen die Verbraucherpreise im Euroraum wie in den beiden Vormonaten um 2,0 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Das entspricht genau dem EZB-Ziel, deren wichtigste Aufgabe es ist, für einen stabilen Euro zu sorgen und so die Kaufkraft der Menschen zu erhalten. Erreicht sieht die Zentralbank ihr Ziel stabiler Preise mittelfristig bei einer Teuerungsrate von 2,0 Prozent im Währungsraum der derzeit 20 Länder mit der Gemeinschaftswährung.
«Insgesamt sind wir in einer besseren Lage», schreiben die Autorinnen und Autoren der EZB. «Für viele Haushalte fühlt es sich jedoch nicht so an. Wenn Menschen in den Supermarkt gehen, fühlen sich nicht wenige von ihnen ärmer als vor dem Inflationsschub, der auf die Pandemie folgte.»
Manche Preise werden wohl nicht mehr sinken
Nach der Corona-Pandemie habe die Lebensmittelpreisinflation im Euroraum etwas später als die Gesamtinflation begonnen anzusteigen, erläutern die Experten. Sie habe zudem mit mehr als 15 Prozent in der Spitze ein viel höheres Niveau erreicht und brauche länger, um sich zu normalisieren.
Allerdings müssen sich Verbraucherinnen und Verbraucher wohl bei etlichen Produkten auf Dauer mit höheren Preisen abfinden. So haben «die teilweise mit dem Klimawandel zusammenhängenden globalen Preissteigerungen für Lebensmittelrohstoffe maßgeblich dazu beigetragen, dass die Lebensmittelinflation erneut angestiegen ist», wie die Autoren ausführen. Dürren und Überschwemmungen können Lieferketten erheblich stören. «Mit Blick auf die Zukunft werden sich die Auswirkungen struktureller Trends wie des Klimawandels höchstwahrscheinlich noch verstärken», heißt es in der Analyse.
Immerhin lassen die jüngsten EZB-Prognosen insgesamt etwas Entspannung bei der Teuerung erwarten: Nach 2,1 Prozent Inflation im Euroraum im laufenden Jahr geht die Notenbank für 2026 von 1,7 Prozent Teuerung aus.
Quelle: proplanta
Bisher war 2025 ein gutes Jahr für Milchbauern: Die Preise sind seit Februar gestiegen, die Aussichten am Milchmarkt waren stets gut. Doch damit könnte es vorbei sein.
Die Auszahlungspreise für Milch aus konventioneller Erzeugung blieben im August stabil auf dem erreichten Niveau. Vereinzelt gab es Preiserhöhungen, zeigt der agrarheute Milchpreisspiegel. Doch damit könnte bald Schluss sein, denn am Milchmarkt braut sich etwas zusammen.
Aktuell zeichnen die Marktindikatoren ein düsteres Bild. So ist die Milchanlieferung seit Anfang September zwar weiter saisonal rückläufig, doch Landwirte liefern den Molkereien mehr Milch an als im Vorjahreszeitraum. Am größten war der Abstand in der ersten Septemberwoche – mit 4 % mehr Milch als in der Vorjahreswoche, berichtet die AMI. In Summe liegt die Milchanlieferung 2025 damit nur noch 1 % unter dem Vorjahr. Das größere Angebot drückt spürbar auf die Preise: Die Rohstoff- und Produktpreise fallen. Und die Nachfrageimpulse blieben trotz Ferienende gering, berichten Marktbeobachter.
Milchpreise: Spotmilch fällt auf 37 Cent - wegen großem Angebot
Die Spotmilchpreise zeigen, dass die Molkereien derzeit gut versorgt sind und keine zusätzliche Milch suchen. Seit der 34. Kalenderwoche (18. Bis 24. August) sind die deutschen Spotmilchpreise wöchentlich zwischen 1 und 4 Cent/kg gefallen. Damals starteten sie bei 51,5 Cent/kg in Süddeutschland und 46,5 Cent/kg in Norddeutschland. In der 38. Kalenderwoche liegen sie nur noch bei 37 Cent/kg im Norden und 39,5 Cent/kg im Süden. Damit sind sie inzwischen deutlich niedriger als die Erzeugerpreise.
Auch die Großhandelspreise für Milchprodukte sind in der vergangenen Woche gefallen. Hier wird die Schwäche im Fettbereich deutlich. An der Süddeutschen Butter- und Käsebörse in Kempten ist die Notierung für lose Butter abgesackt – um 85 Cent/kg am unteren und 80 Cent/kg am oberen Ende der Spanne. Damit liegt sie nun bei 5,65 bis 6,00 Euro/kg.
Sowohl lose als auch abgepackte Butter hatten in den vorherigen Wochen immer wieder nachgegeben. Die Butterpreise befinden sich inzwischen deutlich unter den Vorjahrespreisen. Am Terminmarkt ist Butter bereits am 11. September auf ein 16-Monats-Tief gefallen. Der Lebensmitteleinzelhandel hat am 15. September auf die niedrigeren Preise reagiert und die Verkaufspreise für Butter gesenkt.
Rohstoffwert Milch sinkt deutlich - wegen fallender Butterpreise
Die Preise für Voll- und Magermilchpulver haben in der vergangenen Woche im deutschen Großhandel ebenfalls nachgegeben. Vollmilchpulver fiel um 10 Cent/kg auf 3,90 bis 4,10 Euro/kg und blieb damit seinem Abwärtstrend treu. Magermilchpulver in Nahrungsmittelqualität gab um 5 Cent/kg nach, auf durchschnittlich 4 Euro/kg. Magermilchpulver in Futtermittelqualität fiel um 3 Cent/kg auf 2,12 Euro/kg im Mittel.
Aus den Erlösen für Butter und Magermilchpulver ermittelt das ife-Institut jeden Monat einen Rohstoffwert Milch. Der ist im August auf das bisher niedrigste Niveau in diesem Jahr gefallen: 47,9 Cent/kg Milch. Schon zu diesem Zeitpunkt stand er deutlich unter dem Milchauszahlungspreis, den Landwirte bekommen.
Der Grund für seinen Rückgang: Die gefallenen Butterpreise. Laut dem ife-Institut lag der durchschnittliche Buttererlös im Juli noch bei 743,8 Cent/kg. Im August waren es 719,4 Cent/kg. Das ist ein Minus von 3,3 %. Angesichts der aktuellen Notierungen dürfte der Rohstoffwert im September weiter nachgeben.
Milchmarkt: Börsenmilchwert fällt unter 40 Cent
Und die Aussichten für die kommenden Monate bleiben düster. Der ife-Börsenmilchwert wird berechnet aus den Schlusskursen für Butter und Magermilchpulver an der European Energy Exchange (EEX). Der Wert vom 22. September zeigt für die kommenden Monate nach unten. Er fällt von 42 Cent/kg im September auf 39,1 Cent/kg im Oktober. Danach steigt er sehr leicht um 0,1 Cent/kg im November und um 0,2 Cent/kg im Dezember auf 39,4 Cent/kg. Auch er zeigt Preise deutlich unter dem Rohstoffwert und den aktuellen Auszahlungspreisen.
Wenn sich an der aktuellen Marktlage nichts ändert, könnte sie sich zeitverzögert in den Milchauszahlungspreisen niederschlagen.
Quelle: agrarheute
Kempten - Die Großhandelspreise für Milchprodukte sind in Deutschland zuletzt ein weiteres Mal gefallen, und auch die Weltmarktpreise gaben leicht nach.
An der Süddeutschen Butter- und Käsebörse in Kempten lag die Notierung für Blockbutter am Mittwoch (17.9.) bei 5,65 bis 6,00 Euro/kg, ein Rückgang gegenüber der Vorwoche von 85 Cent am unteren und 80 Cent am oberen Ende der Spanne. Unterdessen blieben die Preise für kontraktgebundene Päckchenbutter in der Berichtswoche unverändert bei 7,00 bis 7,35 Euro/kg.
Bei der Auktion am Dienstag (16.9.) auf der internationalen Handelsplattform Global Dairy Trade (GDT) fiel der Butterpreis im Mittel aller Lieferkontrakte auf umgerechnet 5.858 Euro/t; das waren 1,5% weniger als zwei Wochen zuvor.
Die Vollmilchpulvernotierung in Deutschland gab gegenüber der Vorwoche ebenfalls nach. Ab Werk wurden 3,90 bis 4,10 Euro/kg gezahlt, was einem Abschlag von jeweils 10 Cent an beiden Enden der Spanne entsprach. Auch an der GDT fiel der Preis und lag bei der jüngsten Auktion bei 3.221 Euro/t, 0,9% unter dem Preisniveau vom 2. September.
Magermilchpulver in Nahrungsmittelqualität wurde zuletzt in Deutschland für 2,20 bis 2,30 Euro/kg gehandelt, was eine Verschiebung des Preiskorridors um 5 Cent nach unten bedeutete. Für Ware in Futtermittelqualität wurde gegenüber der Vorwoche eine Verschiebung der Preisspanne um 3 Cent nach unten gemeldet, sodass diese von 2,11 bis 2,13 Euro/kg reichte. An der GDT fiel die Notierung für Magermilchpulver lediglich um 0,6% auf 2.222 Euro/t.
Der Lebensmitteleinzelhandel hat bereits auf die niedrigeren Preise reagiert. Am Montag kündigten sowohl Aldi Nord als auch Aldi Süd an, die Preise für Butter um bis zu 50 Cent zu senken. Sie bezogen sich dabei auf die Biobutter, die im Preis von 3,49 auf 2,99 Euro je 250 Gramm Packung gesenkt wurde, ein Rückgang von 2 Euro/kg. Bei fünf weiteren Butterprodukten aus konventioneller Produktion senkten die beiden Discounter den Preis um jeweils 20 Cent je 250 Gramm und somit 80 Cent/kg.
Der Discounter Lidl gab am gleichen Tag vergleichbare Preisanpassungen für Butterprodukte aus ökologisch und konventionell erzeugter Milch bekannt. Medienberichten zufolge sind weitere Unternehmen des Lebensmitteleinzelhandels der Preispolitik des Discounters gefolgt.
Quelle: proplanta
19.09.2025 (AMI) – Die ökologisch bewirtschaftete Fläche in Deutschland wächst weiter – 2024 allerdings deutlich langsamer als in den Vorjahren. Damit verschärft sich das Spannungsfeld: Die steigende Nachfrage trifft auf eine heimische Produktion, die nicht Schritt halten kann. Die AMI Marktexpertinnen geben aktuelle Einblicke in den Ökomarkt mit exklusiver Marktstudie und Experteninput aus der Umstellungsberatung.
Die AMI hat die von den Öko-Kontrollstellen gemeldeten Strukturdaten detailliert ausgewertet – nach Nutzungsarten und Tierhaltungen. Dadurch werden die unterschiedlichen Entwicklungen innerhalb des Ökolandbaus sichtbar.
Die ökologisch bewirtschaftete Fläche in Deutschland ist auch 2024 gewachsen – wenn auch deutlich langsamer als in den Vorjahren. Laut aktuellen Zahlen der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) stieg die Bio-Fläche um 1,3 % auf rund 1,9 Mio. ha. Damit beträgt der Anteil der ökologisch bewirtschafteten Fläche an der gesamten Landwirtschaftsfläche inzwischen 11,5 %. Während die Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln weiter steigt, kann die heimische Produktion mit dem Verbrauchswachstum nicht Schritt halten – ein Spannungsfeld mit großen Chancen, aber auch deutlichen Hemmnissen.
Von insgesamt rund 1,91 Mio. ha ökologisch bewirtschafteter Fläche entfallen große Teile auf Ackerland und Dauergrünland. Innerhalb des Ackerlands nimmt der Getreideanbau den größten Anteil ein (v. a. Weizen, Roggen, Hafer und Gerste), gefolgt von Futterbau, Hülsenfrüchten und kleineren Anteilen von Ölsaaten, Gemüsebau und Kartoffeln. Die Bio-Getreidefläche ist 2024 das zweite Mal in Folge geschrumpft, dieses Mal um 13.000 ha auf 397.000 ha. Geplant war dieser Flächenrückgang wohl nicht vollumfänglich. Vielmehr ist dies das Ergebnis der ungünstigen Witterungsbedingungen zur geplanten Aussaat des Wintergetreides.
Die Verkaufserlöse der Bio-Landwirte sind 2024 wieder leicht gewachsen, vor allem durch höhere Preise bei einigen tierischen Produkten. Insbesondere die tierischen Produkte holten weiter auf - sie stellen jetzt 53 % der Verkaufserlöse der Bio-Landwirtschaft.
Quelle: AMI
18.09.2025 (AMI) – Die bundesweite Milchanlieferung nahm Anfang September ihre saisonal rückläufige Entwicklung zwar wieder auf, überschritt aber weiterhin deutlich die Vorjahresmengen. Dadurch fiel das Angebot an den Rohstoffmärkten vergleichsweise umfangreich aus, während sich die Nachfrage verhalten zeigte.
Anfang September entwickelte sich die Milchanlieferung in Deutschland erneut rückläufig, nachdem der saisonale Rückgang Ende August kurzzeitig ausgesetzt hatte. Für die 36. Kalenderwoche berechnete die Zentrale Milchmarkt Berichterstattung (ZMB) einen bundesweiten Rückgang der Milchmengen um 0,3 % gegenüber der Vorwoche. Der Vorsprung gegenüber den Vorjahresmengen war jedoch nach wie vor stark ausgeprägt. In der ersten Septemberwoche wurde die Vorjahreslinie um 4,0 % überschritten, was den größten Vorsprung im Verlauf des bisherigen Jahres darstellte. In der Summe der Milchmengen seit Beginn des Jahres verkleinerte sich dadurch der Rückstand zu den Anlieferungsmengen im Vorjahr auf 1,0 %. In Frankreich war in der 36. Kalenderwoche bei der Milchanlieferung ein ähnliches Bild zu beobachten wie in Deutschland. Auch hier entwickelte sich die Anlieferungsmenge mit einem Minus von 0,2 % wieder saisonal rückläufig, das Vorjahresniveau wurde allerdings um 3,1 % ebenfalls deutlich übertroffen.
Quelle: agrarheute
Die Butterpreise stürzen ab. Lidl reagiert und senkt den Verbraucherpreis für Päckchenbutter ab sofort um 20 Cent. Das lässt Druck auf die Milchpreise der Landwirte erwarten.
Die Butterpreise stürzen an der Börse heftig ab. Der Discounter Lidl nutzt die niedrigeren Rohstoffpreise und senkt den Ladenpreis für ein Päckchen Deutsche Markenbutter heute (15.9.) um 20 Cent oder 10 % auf 1,79 Euro pro 250 Gramm. Es ist davon auszugehen, dass andere Lebensmitteleinzelhändler dem Preisschnitt folgen werden.
Neben der klassischen Markenbutter verbilligte Lidl auch Irische Butter, eine vegane Alternative und zwei Milchstreichfette. Bioland Butter der Handelsmarke Milbona senkte der Discounter sogar um rund 14 Prozent im Preis von bisher 3,49 Euro auf 2,99 Euro je 250-Gramm-Päckchen. Zur Begründung verwies Lidl auf sinkende Rohstoffpreise.
Butter verliert an der Börse 20 Prozent an Wert
Tatsächlich ist Milchfett an den Börsen in den vergangenen Wochen im Preis drastisch gefallen. Der Butter Futures für den Liefermonat August sank an der Terminbörse EEX von 7.063 Euro am 1. August auf einen Schlusskurs von nur noch 5.583 Euro am 12. September. Das bedeutet einen Preisrückgang um rund 20 % innerhalb von sechs Wochen.
Börse Kempten senkt die Notierung
Die Süddeutsche Butter- und Käse-Börse in Kempten setzte die Notierung für geformte Markenbutter vorige Woche (10.9.) gegenüber der Vorwoche am oberen Ende um 25 Cent pro kg herab. Die Spanne beträgt somit nun 7 bis 7,35 Euro/kg in der 250-Gramm-Packung.
Nach Einschätzung der Börse befindet sich offenbar einiges an Tiefkühlware zu verminderten Preisen im Umlauf. Die Nachfrage sei jedoch tendenziell gut. Die Notierung für lose Markenbutter reduzierte die Börse gegenüber der Vorwoche um 20 Cent pro kg auf 6,50 Euro bis 6,80 Euro je kg.
Milchpreise der Landwirte geraten unter Druck
Die schlechtere Verwertung des Milchfetts über die Butter wird auch zur Belastung für die Milchpreise der Landwirte. Für den August berechnete das Kieler ife-Institut für Ernährung und Ernährungswirtschaft noch einen Rohstoffwert der Milch von 47,9 Cent/kg mit 4 % Fett ab Hof. Für September beträgt der Kieler Börsenmilchwert allerdings schon nur noch 43,1 Cent/kg Milch.
Für Oktober berechnen die Experten einen Börsenmilchwert von 40 Cent/kg Milch voraus, basierend auf den Notierungen für Butter und Magermilchpulver an der Terminbörse. Auf diesem Niveau sehen die Kieler Milchmarktanalysten den Rohstoffwert durchgehend bis zum April. Damit würde der Rohstoffwert der Milch deutlich unter den aktuellen Auszahlungspreisen der Molkereien liegen.
Quelle: agrarheute
Brüssel - Mit dem von der EU-Kommission vorgelegten Vertragsentwurf für das Freihandelsabkommen zwischen der EU und den Aus dem von der Kommission Anfang September veröffentlichten Text gehen auch die geplanten Zollkontingente (TRQ) für Agrarprodukte hervor, die Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay gewährt werden sollen.
Umfassend diskutiert wurde bereits, dass den Mercosur-Staaten ein Zollkontingent für Rindfleisch eingeräumt werden soll, das etwa 1,5% der EU-Produktion entspricht. Es würde über einen Zeitraum von fünf Jahren in Jahresscheiben linear auf 99.000 Tonnen anwachsen. Das Zollkontingent lässt sich wiederum unterteilen: 55% sind für frisches oder gekühltes und 45% für gefrorenes Rindfleisch vorgesehen.
Auf das Rindfleisch innerhalb der Quote soll ein Zollsatz von 7,5% erhoben werden. Für die vier Mercosur-Staaten machen die 99.000 Tonnen nur etwa 0,6% ihrer jährlichen Produktion in Höhe von 15,5 Mio. Tonnen aus. Darüber hinaus darf hochwertiges, frisches, gekühltes oder gefrorenes Rindfleisch im Rahmen der bestehenden vier WTO-Zollkontingente aus Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay ab dem Inkrafttreten des Gesetzesvorschlags zollfrei in die Europäische Union eingeführt werden. Dabei handelt es sich um Kontingente für Rindfleisch ohne Knochen im Umfang von 29.500 Tonnen für Argentinien, 6.376 Tonnen für Uruguay, 10.000 Tonnen für Brasilien und 1.000 Tonnen für Paraguay. In 2024 lagen die Rindfleischimporte der EU aus den Mercosur-Staaten insgesamt bei 206.000 Tonnen.
Für frisches und gekühltes, gefrorenes und zubereitetes Schweinefleisch ist ein Zollkontingent von 25.000 Tonnen vorgesehen, das sich ebenfalls über 5 Jahre aufbaut. Auf Ware innerhalb des Kontingents würde ein Zollsatz von 83 Euro je Tonne erhoben. Zusätzlich soll Paraguay der zollfreie Import von 1.500 Tonnen gestattet werden.
Im Rahmen des Abkommens will die Kommission außerdem erlauben, bis zu 180.000 Tonnen Geflügelfleisch zollfrei in die EU einzuführen, was 1,3% der hiesigen Produktion entspräche. Allerdings lagen bereits 2024 die Einfuhren aus dem Mercosur-Raum mit 293.000 Tonnen oberhalb dieser Quote. Die EU selbst exportierte im selben Jahr 2,1 Millionen Tonnen Geflügelfleisch.
Milchprodukte, Eier, Mais, Sorghum und Reis
Für Milchpulver soll über einen Zeitraum von zehn Jahren schrittweise ein Zollkontingent von 10.000 Tonnen pro Jahr eingeräumt werden. Der Zollsatz für Pulver, das innerhalb der Quote gehandelt würde, soll über die gleiche Zeitspanne hinweg schrittweise auf null abgesenkt werden. Ganz ähnlich sehen die Pläne der EU-Kommission für eine Käsequote aus.
Die Jahresgesamtmenge, die nach 10 Jahren erreicht werden würde, liegt hier allerdings bei 30.000 Tonnen. Das Zollkontingent für Eier, das die Kommission einräumen will, hat einen finalen Umfang von jährlich 3.000 Tonnen Eieräquivalent und soll sich in 500-Tonnen-Schritten über fünf Jahre aufbauen. Dazu kommt noch eine vergleichbare Quotenregelung für Eieralbumine, ebenfalls in Höhe von 3.000 Tonnen.
Für Mais und Sorghum ist ein Zollkontingent vorgesehen, innerhalb dessen zollfrei in die EU importiert werden darf und das über fünf Jahre hinweg in gleichen Schritten auf 1 Mio. Tonnen anwächst. Für Reis ist unter ähnlichen Bedingungen ein Kontingent von 60.000 Tonnen geplant. Diese Menge entspricht 1,4% des Reisverbrauchs der EU im Wirtschaftsjahr 2023/24, der bei 2,9 Mio. Tonnen lag.
Zucker und Alkohol
Eine neue Quote für die zollfreie Einfuhr von Zucker soll nur Paraguay eingeräumt werden. Diese würde 10.000 Tonnen umfassen. Brasilien soll dem Vorschlag zufolge sein bestehendes Zuckerkontingent von 180.000 Tonnen behalten. Allerdings würde der innerhalb der Quote erhobene Zollsatz abgeschafft. Zuckerspezialitäten sollen von dem Abkommen ausgenommen bleiben. Für Ethanol soll ein zollfreies Kontingent von 450.000 Tonnen für die chemische Industrie eröffnet werden.
Für alle anderen Verwendungszwecke ist eine Quote von 200.000 Tonnen mit einem Zollsatz in Höhe von einem Drittel des vollen Zollsatzes geplant. Diese Quote kann für den Kraftstoffbereich genutzt werden, der den mit Abstand größten Teil des Ethanolverbrauchs in der EU ausmacht: Von den 6 Mio. Tonnen Ethanol, die jährlich in Europa verbraucht werden, werden 4 Mio. Tonnen als Kraftstoff genutzt. Beide Ethanolkontingente sollen über einen Zeitraum von fünf Jahren schrittweise eingeführt werden.
Das vorgesehene Zollkontingent für Rum und anderen Branntwein, der aus Zuckerrohr hergestellt wird, wächst über fünf Jahre in 400-Tonnen-Schritten auf 2.400 Tonnen an. Dem Entwurf zufolge wäre diese Menge zollfrei. Außerdem soll die Anerkennung von önologischen Verfahren, Zertifizierungen und Kennzeichnungen Erleichterungen im Handel mit Wein und Spirituosen bringen. Das Abkommen soll außerdem ein hohes Maß an Schutz und Durchsetzung für geografische Angaben der EU bieten. So sollen 344 Lebensmittel- und Getränkeprodukte aus der EU vor Nachahmungen in den Mercosur-Ländern bewahrt werden.
Anstieg des Bruttonationaleinkommens erwartet
Mit dem Abkommen würde außerdem der Zoll, der von den Mercosur-Staaten auf europäischen Wein erhoben wird, wegfallen. Dieser beträgt aktuell bis zu 35%. Weitere EU-Agrarprodukte, die von einem Wegfallen ihrer Zölle profitieren würden, sind etwa Olivenöl und Malz. Für EU-Milchpulver ist eine zollfreie Quote von 10.000 Tonnen vorgesehen und für Käse aus der EU eine zollfreie Quote von 30.000 Tonnen. Der Zollsatz für die beiden Milchprodukte liegt derzeit bei 28%.
Ein bilateraler Schutzmechanismus soll es der EU und dem Mercosur ermöglichen, im Falle eines unerwarteten und erheblichen Anstiegs der Einfuhren, der in ihrem heimischen Wirtschaftszweig eine bedeutende Schädigung verursacht oder zu verursachen droht, vorübergehende Maßnahmen zur Regulierung der Einfuhren einzuführen. Diese Schutzmaßnahmen gelten auch für landwirtschaftliche Erzeugnisse im Rahmen der Zollkontingentsregelung und können gegebenenfalls auf Gebiete in äußerster Randlage der EU beschränkt werden.
Die europäischen Standards für Lebensmittelsicherheit sowie Tier- und Pflanzengesundheit sollen, unabhängig davon, ob Waren in der EU hergestellt oder in die EU eingeführt werden, weiterhin gewährleistet sein. Das Abkommen sieht auch eine verstärkte Zusammenarbeit mit den Behörden der Partnerländer und einen schnelleren Informationsfluss über potenzielle Risiken durch ein besseres Informations- und Meldesystem vor.
Die Brüsseler Behörde erwartet, dass mit dem Inkrafttreten des Abkommens ihre Zolleinnahmen im ersten Jahr um 330 Millionen Euro gegenüber einem Szenario sinken, in dem das Abkommen nicht geschlossen wird. Dieser Einnahmenverlust wird Berechnungen zufolge mit der vollständigen Umsetzung des Interimsabkommens 15 Jahre nach seinem Inkrafttreten auf jährlich 1 Milliarde Euro wachsen. Gleichzeitig erwartet man indirekte positive Auswirkungen auf den EU-Haushalt durch einen Anstieg des Bruttonationaleinkommens infolge des Abkommens. Mercosur-Staaten (EMPA) besteht nun Klarheit über die vorgesehenen Details des Abkommens.
Quelle: proplanta
Kempten - Die Großhandelspreise für Milchprodukte haben in Deutschland zuletzt auf breiter Front nachgegeben. An der Süddeutschen Butter- und Käsebörse in Kempten lag die Notierung für Blockbutter am Mittwoch (10.9.) bei 6,50 bis 6,80 Euro/kg.
Gegenüber der Vorwoche bedeutet das eine Verschiebung der Preisspanne um 20 Cent nach unten. Unterdessen blieb das untere Ende des Preiskorridors für kontraktgebundene Päckchenbutter in der Berichtswoche unverändert bei 7,00 Euro/kg. Das obere Ende der Notierung für geformte Ware sank um 25 Cent auf 7,35 Euro/kg.
Die Vollmilchpulvernotierung in Deutschland gab gegenüber der Vorwoche ebenfalls nach. Ab Werk wurden 4,00 bis 4,20 Euro/kg gezahlt, was einem Abschlag von 9 Cent am unteren und 6 Cent am oberen Ende der Spanne entspricht.
Magermilchpulver in Nahrungsmittelqualität wurde zuletzt in Deutschland für 2,25 bis 2,35 Euro/kg gehandelt, ein Preisrückgang von 4 Cent beziehungsweise 5 Cent. Für Ware in Futtermittelqualität lag die Notierung an beiden Enden der Spanne 6 Cent niedriger als zuvor, womit diese von 2,18 bis 2,20 Euro/kg reichte.
Die Süddeutschen Butter- und Käsebörse informierte außerdem über eine Unterbrechung im saisonbedingten Rückgang der Milchanlieferung. Der Schnellberichterstattung der Zentralen Milchmarkt Berichterstattung (ZMB) zufolge wurde in den deutschen Molkereien in der 35. Kalenderwoche 1,0 % mehr Milch als in der Vorwoche erfasst.
Quelle: proplanta