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Marktentwicklung

Presseschau

Milchpreise fallen am Weltmarkt - Landwirte beunruhigt

Die Milchpreise am Weltmarkt fallen. Das sorgt für Unruhe in der heimischen Milchbranche. Haben Landwirte niedrige Milchpreise zu befürchten?
An der Global Dairy Trade (GDT) in Neuseeland, der wichtigsten internationalen Milchbörse, fallen die Preise für Milchprodukte. Bereits bei der letzten Aktion am 18. Juni gingen die Preise für Milchprodukte leichte 0,5 % ins Minus. Jetzt (Auktion vom 2. Juli) sackt der Index um weitere 6,9 % ab. Das ist der größte Verlust seit August letzten Jahres. Der Preisindex an der GDT liegt nun im Schnitt bei 3.782 US-Dollar/t.
Schuld an dem Verlust war vor allem der zuletzt starke Fettbereich. Der Preisindex für Butter sank um 10,2 % auf einen durchschnittlichen Preis von 6.546 US-Dollar/t. Auch wasserfreies Milchfett (AMF), Cheddar und die verschiedenen Milchpulver gingen ins Minus. Was ist los am internationalen Milchmarkt?
Milchpreise fallen am Weltmarkt: Nachfrage aus China fehlt
Der Aufwärtstrend bei den Milchpreisen habe sich im zweiten Quartal 2024 leicht verlangsamt, schrieb die Rabobank bereits in ihrem globalen Milchreport im Mai. Sie prognostizierte, die Preiserholung werde sich weiter verlangsamen. Damit hatte sie offensichtlich recht. Für den globalen Milchmarkt nennen die Experten zwei große Herausforderungen.
Erstens sei der neuerliche internationale Preisanstieg nicht langfristig, schreibt die Rabobank, denn die Nachfrage scheine sich dauerhaft nicht zu ändern. Der Preisanstieg sei eher eine Reaktion auf die zuvor niedrigen Preise und eine Phase der Wiederauffüllung der Lagerbestände gewesen. Käufer seien nun vorsichtiger geworden.
Zweitens ist da China, das seine eigene Milcherzeugung ausweitet, um unabhängig von Importen zu sein. Damit sinkt die Nachfrage am Weltmarkt. Die größte Kaufaktivität beim letzten GDT-Event kam aus Südostasien und Ozeanien, nicht etwa aus China. Besonders aus Neuseeland hatten die Chinesen viel Milchprodukte importiert, allen voran Milchpulver. In Neuseeland bleibt also ein überschüssiges Angebot. Das fördert die Konkurrenz mit der EU und den USA. Wohin also mit der Milch? Die Nachfrage muss jetzt woanders herkommen oder das Produktionswachstum verlangsamt werden.
Laut Angaben des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums USDA hatte Neuseeland zuletzt nicht nur die Prognose für seinen Milchpreis gesenkt, sondern im April auch weniger Milch produziert. Die Produktion sank um 6,2 % zum Vorjahr. Das Land scheint sich an die neuen Bedingungen anzupassen. Dass Neuseeland seine Produktion dämpft, zeigen auch aktuelle Schlachtzahlen. Das Land schlachtete im April so viele Milchkühe wie in den letzten 6 Jahren im gleichen Monat nicht mehr. Gegenüber dem Vorjahresmonat waren es 33,5 % mehr.
Der Milchüberschuss aufgrund der geringeren Nachfrage aus China könnte also die gefallenen Weltmarktpreise erklären. Die internationale Entwicklung drückt auch auf die Stimmung in der deutschen Milchbranche.
Fallen jetzt auch die Milchpreise für deutsche Landwirte?
Die jüngsten Meldungen der GDT habe die Branche etwas beunruhigt, berichtet die Süddeutsche Butter und Käsebörse am 3. Juli. Die Absenkungen beim Milchfett treffe aber auf Deutschland nicht zu.
Hierzulande könne Butter aktuell zu besseren Preisen abgesetzt werden. Zum Monatswechsel wurde das 250g-Päcken sogar angehoben worden- und Blockbutter bleibe unverändert zur Vorwoche. Auch Käse werde weiter gut abgesetzt. Bei Schnittkäse seien sogar Preiserhöhungen möglich gewesen. Vollmilchpulver habe im Preis ebenfalls leicht zugelegt, Magermilchpulver schwächelte.
Insgesamt zeige sich in Deutschland aber eine ausgewogene und stabile Gesamtsituation, auch wenn der Eiweißbereich leicht schwächele, so die Börse in Kempten.
Die Marktindikatoren deuten für deutsche Milchbauern noch auf nichts Böses hin. Die Molkereien haben noch keine nennenswerten Bestände aufgebaut und die Milchanlieferung geht saisonal zurück. Zuletzt war auch der vom ife-Institut aus den Erlösen von Butter und Magermilchpulver ermittelte Rohstoffwert Milch angestiegen. Im Mai lag er bei 42,7 Cent/kg – 1,1 Cent/kg über dem Vormonat.
Von den Molkereien wird Milch gerade gesucht, zeigen die Spotmilchpreise aus der letzten Juni-Woche. Für die zwischen ihnen gehandelte Spotmilch zahlten die Molkereien viel Geld. Mit 46,5 Cent/kg verzeichneten die Spotmilchpreise ein Plus von 2,5 Cent zur Vorwoche – im Norden/Westen ebenso wie im Süden der Republik.
Im Juni haben einige Molkereien den Auszahlungspreis erneut leicht angehoben. Betrachtet man den ife-Börsenmilchwert, der einen Blick in die Zukunft erlaubt, sind die Erwartungen für die folgenden Monate zwar gesunken, dennoch sind leichte Preisanstiege drin. Nach 46,4 Cent/kg im Juli und August erhöht sich der Börsenwert im September um leichte 0,3 Cent/kg und dümpelt gegen Jahresende bei knapp über 47 Cent.
Derzeit sieht es hierzulande noch nicht nach einer Absenkung der Milchpreise aus.
Doch die Entwicklung der letzten Jahre zeigt, dass die deutschen Milchpreise üblicherweise den Entwicklungen am Weltmarkt folgen, allerdings etwas zeitversetzt. Sollten die globalen Milchpreise weiter fallen, könnte demnach die Verschnaufpause auch für deutsche Milcherzeuger bald vorbei sein.
Quelle: agrarheute

Milchmarkt: Preise an der GDT sinken

Kempten - Die Butterpreise in Deutschland haben sich erneut uneinheitlich entwickelt. An der Süddeutschen Butter- und Käsebörse in Kempten blieb die Notierung für Blockbutter am Mittwoch (3.7.) stabil bei 6,54 Euro/kg bis 6,64 Euro/kg.
Für die kontraktgebundene Päckchenbutter stiegen die Preise von ihrem bereits hohen Niveau kommend noch weiter. An beiden Enden der Spanne ging es um 5 Cent aufwärts auf nun 6,25 bis 6,75 Euro/kg.
Deutlich abwärts ging es hingegen am Weltmarkt. Bei der Auktion am Dienstag (2.7.) auf der internationalen Handelsplattform Global Dairy Trade (GDT) fiel der Butterpreis im Mittel aller Lieferkontrakte auf umgerechnet 6.092 Euro/t, das sind 11,2% weniger als noch zwei Wochen zuvor.
Die Vollmilchpulvernotierung wurde lediglich am unteren Ende der Spanne um 2 Cent angehoben, sie liegt nun bei 3,85 bis 3,91 Euro/kg. An der GDT hingegen sank der Preis auf 2.995 Euro/t, das ist 5,5% weniger als bei der Auktion am 18. Juni.
Die Notierung für Magermilchpulver hat zuletzt nachgegeben. Sowohl Lebens- als auch Futtermittelqualität werden in einem 2 Cent niedrigeren Preiskorridor gehandelt, der bei 2,32 bis 2,52 Euro/kg beziehungsweise bei 2,19 bis 2,23 Euro/kg verläuft. Die GDT meldete ebenfalls einen Preisrückgang bei Magermilchpulver gegenüber der vorherigen Auktion. Die Kontrakte fielen um 6,8% auf umgerechnet 2.407 Euro/t.
Quelle: proplanta

Globale Agrarpreise zuletzt stabil

Rom - Während im Juni die Weltmarktpreise für pflanzliche Öle, Zucker und Milchprodukte zulegten, verbilligte sich Getreide und die Fleischpreise blieben im Mittel stabil.
Unter dem Strich errechnete die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) einen im Vergleich zu Mai unveränderten Preisindexwert von 120,6 Punkten. Das Vorjahresniveau wurde damit um 2,1% unterschritten. Gemessen am Hoch im Mai 2022 ist es aber fast ein Viertel weniger. Der Index wird auf der Grundlage von insgesamt 95 Notierungen für Agrarprodukte berechnet.
Der FAO-Getreidepreisindex lag im Juni bei 115,2 Punkten und damit um 3,0% niedriger als im Mai und 9,0% unter dem Wert von Juni 2023. Die Exportpreise für alle wichtigen Getreidesorten gingen im Vergleich zum Vormonat zurück. Der Rückgang der Weizenpreise spiegelte hauptsächlich den saisonalen Druck durch die Ernten in der nördlichen Hemisphäre wider.
Der von der FAO berechnete Pflanzenölpreisindex lag im Juni bei 131,8 Punkten und damit um 3,1% höher als im Vormonat. Das entsprach dem höchsten Stand seit März 2023. Der Anstieg war der FAO zufolge auf höhere Notierungen für Palm-, Soja- und Sonnenblumenöl zurückzuführen, während die Preise für Rapsöl nahezu unverändert blieben.
Der FAO-Zuckerpreisindex betrug im Berichtsmonat 119,4 Punkte und war insofern nach drei monatlichen Rückgängen in Folge um 1,9% höher als im Mai. Im Vergleich zu Juni 2023 lag der Wert aber um 21,6% niedriger. Der Anstieg wurde laut der FAO hauptsächlich durch die überraschend niedrigen Ernteergebnisse in Brasilien ausgelöst.
Unregelmäßige Monsunregenfälle in Indien sowie schwächere Ertragsprognosen in der EU trugen ebenfalls zu der Aufwärtsbewegung der Weltzuckerpreise im Juni bei, die durch die Abwertung des brasilianischen Real abgeschwächt wurde.
Butterpreise auf 24-Monats-Hoch
Der FAO-Milchpreisindex lag bei 127,8 Punkten, was einen Anstieg von 1,2% sowie 6,6% gegenüber Vormonat sowie Vorjahr bedeutete. Die Preisnotierungen für Butter stiegen im Juni auf ein 24-Monats-Hoch, gestützt durch eine höhere Importnachfrage bei hohen Einzelhandelsumsätzen und saisonal sinkenden Milchanlieferungen in Westeuropa. Hinzu kamen niedrige Lagerbestände in Ozeanien.
Die Preise für Magermilchpulver wurden durch stetige Einfuhren Ostasiens und etwas höhere Verkäufe in Westeuropa gestützt. Auch die Weltmarktpreise für Vollmilchpulver zogen im Juni leicht an, während die Käsepreise geringfügig zurückgingen.
Mit 116,9 Punkten blieb der FAO-Fleischpreisindex praktisch unverändert, womit der Vorjahreswert um 1,8% verfehlt wurde. Der angebotsbedingte Rückgang der Geflügelfleischpreise wurde durch einen mäßigen bis leichten Anstieg der Preise für Schaf- und Schweinefleisch nahezu ausgeglichen. Schaffleisch war der FAO zufolge anhaltend stark gefragt. Die Schweinefleischpreise zogen leicht an, da die Importe stetig zunahmen. Die Notierungen für Rindfleisch blieben indes im Großen und Ganzen stabil.
Quelle: proplanta

Lebensmittelpreise um gut ein Prozent im Juni gestiegen

Wiesbaden - Die Verbraucher in Deutschland mussten im vergangenen Monat beim Einkauf von Lebensmitteln etwas tiefer in die Tasche greifen als ein Jahr zuvor.
Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Montag (1.7.) auf der Basis vorläufiger Daten mitteilte, lagen die Verbraucherpreise für Nahrungsgüter im Juni 2024 um durchschnittlich 1,1% über dem Vorjahresniveau. Im Mai hatten sie im Mittel um 0,6% darüber gelegen, im April um 0,5%. Im März war sogar ein Rückgang um durchschnittlich 0,7% verzeichnet worden.
Entgegen der Preisentwicklung bei den Lebensmitteln schwächte sich die allgemeine Inflationsrate im Juni etwas ab, und zwar von zuvor 2,4% auf 2,2%, womit sie wieder dem Niveau von April und März dieses Jahres entsprach. Maßgeblich dafür war vor allem der gegenüber Juni 2023 erfolgte Rückgang der Energiepreise um 2,1%. Preistreiber waren zuletzt die Dienstleistungen, die sich im Mittel um 3,9% verteuerten.
Für die erste Jahreshälfte 2024 errechnet sich für die Lebensmittel eine mittlere Verteuerung um 1,0% gegenüber dem Zeitraum Januar bis Juni 2023. Im Jahresdurchschnitt 2023 waren die Nahrungsmittelpreise noch um 12,4% gestiegen und damit mehr als doppelt so stark wie die allgemeine Inflationsrate mit 5,9%. Im Kalenderjahr 2022 hatte sich die Nahrungsmittelinflation im Vorjahresvergleich auf 13,4% belaufen.
Quelle: proplanta

Befestigung bei Bio-Milchpreisen

05.07.2024 (AMI) – Nach der kurzzeitigen saisonalen Delle im April, setzten die Erzeugerpreise für Bio-Milch im Mai ihren Wachstumskurs weiter fort. Die größten Aufschläge wurden dabei in den westlichen Bundesländern verzeichnet.
Für Mai 2024 schätzt die AMI für ökologisch erzeugte Milch mit 4,0 % Fett und 3,4 % Eiweiß einen bundesweiten Auszahlungspreis von rund 56,1 Ct/kg. Gegenüber dem April bedeutet dies einen leichten Anstieg von knapp 0,3 Ct. Damit setzten sich die steigenden Tendenzen fort, die seit September 2023 das Bild bestimmen und lediglich im April 2024 aufgrund der Saisonbezahlung kurzzeitig ausgesetzt hatten.
Konventionell wirtschaftende Betriebe erhielten im Mai im Durchschnitt ebenfalls einen leichten Aufschlag. Diese wurden im Wesentlichen durch die befestigten Tendenzen an den Produktmärkten hervorgerufen. Laut ersten Schätzungen der AMI erhielten konventionelle Betriebe im Mai durchschnittlich 45,1 Ct/kg für ihren Rohstoff mit 4,0 % Fett und 3,4 % Eiweiß und damit ebenfalls rund 0,3 Ct mehr als im Vormonat. Da der Anstieg genauso hoch ausfiel wie bei der ökologisch erzeugten Variante, blieb auch der Preisabstand zwischen den beiden Milcharten im Mai unverändert. Wie bereits im April erhielten die Bio-Milcherzeuger im Vergleich zu ihren konventionell wirtschaftenden Kollegen 11,0 Ct mehr führ ihren angelieferten Rohstoff.
Quelle: AMI

Pachtpreise steigen steil an: So viel kostet Pachtland die Bauern 2023

Die Pachtpreise sind auch 2023 gestiegen. Egal wie sich die Erlöse der Bauern entwickeln. In fast allen Bundesländern hat sich die Pacht deutlich verteuert. Nur in wenigen Regionen sind die Pachten etwas billiger geworden oder haben sich nicht verändert.
Die Pachtpreise für landwirtschaftliche Flächen steigen immer weiter. Egal wie sich die Erlöse der Bauern entwickeln. Auch 2023 verteuerte sich Pachtland deutlich und kostet die deutschen Landwirte so viel wie nie zuvor.
Das heißt auch: Für die Bauern steigen die Kosten für das wichtigste und knappste Produktionsmittel immer weiter. Im Bundesmittel kletterten die Pachtpreise um 11 Euro auf 389 Euro je Hektar Pachtfläche (Acker- und Grünland).
Datenbasis ist das Testbetriebsnetzes des Bundeslandwirtschaftsministeriums (BMEL), dass auch für alle anderen ökonomischen Parameter frische Zahlen von den Höfen liefert. Das ermöglicht auch einen Vergleich der wichtigsten betriebswirtschaftlichen Indikatoren und Erfolgsparameter mit den regionalen Pachtpreisen.
Nach den vorliegenden Daten hat sich der Preisauftrieb am Pachtmarkt erneut beschleunigt. Der Preisanstieg ist fast so stark wie zuletzt im Jahr 2018. Gleichzeitig kommt es zu einem weiteren Auseinanderdriften der regionalen Entwicklungen. Das heißt: in einigen Regionen ging es mit der Pacht steil nach oben.
Anderswo sind die Preise nur moderat gestiegen und gingen in einem Fall sogar etwas zurück. Fakt ist jedoch: Allein in den letzten 12 Jahren verteuerte sich Pachtland in Deutschland um 52 Prozent.
Anteil an Pachtland nimmt weiter zu
Gleichzeitig sind die regionalen Preisunterschiede sehr groß und werden immer größer. Denn in einigen Ländern – wie in Bayern, Schleswig-Holstein, Brandenburg, Nordrhein-Westfalen – gingen die Pachtpreise 2023 besonders steil nach oben.
Anderswo (überraschenderweise in Niedersachsen) wurde die Pacht sogar etwas billiger oder blieb relativ stabil. Das hat möglicherweise auch mit der „Flächenentwertung“ durch die massenhafte Ausweisung roter Gebiete sowie mit dem rasanten Abbau der Tierbestände zu tun. Beide Faktoren mindern den Wert und die Nutzungsmöglichkeiten der landwirtlichen Flächen und haben offensichtlich Auswirkungen auf die Pachtpreise.
Die großen Preisunterschiede sind aber auch ein typisches Merkmal des deutschen Bodenmarktes: In keinem anderen europäischen Land sind die regionalen Preisunterschiede so groß wie in Deutschland. Das zeigt jedenfalls eine Auswertung der europäischen Pacht- und Bodenpreise durch die Europäische Kommission.
Und es gibt noch eine Entwicklung, die auffällt: Der Anteil der gepachteten Flächen an dem insgesamt bewirtschafteten Land, hat sich auch 2023 weiter leicht erhöht.
Das war zumindest in den 15 Jahren vor 2015 noch komplett anders. Damals nahm vor allem der Eigentumsanteil an Flächen stetig zu. Ganz offensichtlich können die Betriebe mittlerweile fast nur noch über die Zupacht von Flächen wachsen.
Preissprung in Bayern, in Schleswig-Holstein und - Brandenburg
Aber noch einmal zur regionalen Entwicklung der Pachtpreise. Im Bundesmittel war der Preisanstieg von 2022 auf 2023 mit knapp 3 Prozent so höher als in den drei Jahren zuvor. Doch die regionalen Entwicklungen gingen deutlich auseinander.
In einigen Bundesländern hat sich Pachtland nach den Daten des Testbetriebsnetzes nämlich sehr viel stärker verteuert – nämlich zwischen 4 und 8 Prozent. In einigen wenigen Regionen sind die Preise hingegen zurückgegangen oder blieben stabil.
Die stärksten Anstiege der Pachtpreise verzeichnen 2023 Bayern, Schleswig-Holstein, Brandenburg und Nordrhein-Westfalen. Dabei verteuerte sich die Pacht in Bayern binnen Jahresfrist um gut 7 Prozent auf 396 Euro je Hektar. In Schleswig-Holstein stiegen die Pachtpreise im Jahresvergleich um knapp 4 Prozent auf 447 Euro je Hektar. Auch in Nordrhein-Westfalen ging es um 2 Prozent auf 575 Euro je ha nach oben.
Dagegen sind die Pachtpreise in Niedersachsen ganz leicht um 1 Prozent auf 538 Euro je ha gefallen. Dennoch bleiben die beiden nordwestdeutschen Veredlungshochburgen die mit Abstand teuersten Pachtländer.
Etwas überraschend sind die Pachtpreise in Brandenburg erneut kräftig um 8 Prozent gestiegen – auf 197 Euro je Hektar. Trotz des Anstiegs rangiert Brandenburg damit aber weiter am unteren Ende der deutschen Pachtpreisskala.
Zu Bedenken ist aber auch, dass die Pachtpreise in allen ostdeutschen Ländern vor 10 Jahren noch weitaus niedriger waren und in den letzten Jahren ein erheblicher Aufholprozess erfolgte.
Pachtpreise steigen im Osten und im Norden kräftig
Allerdings ist auch die Betriebsstruktur sowie die Relation von Pacht- und Eigentumsflächen im Osten eine völlig andere gewesen als im Westen. Ebenso ist der Tierbesatz je Flächeninhalt erheblich niedriger.
Den Rückstand der Pachtpreise haben jedoch die TOP-Ackerbauländer Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt – längst aufgeholt und sind sehr teuer geworden. Sehr hohe Pachtpreise werden weiterhin auch aus Schleswig-Holstein und Bayern gemeldet. Dabei sind die Pachten sowohl in Schleswig-Holstein als auch in Bayern noch teurer geworden.
Für das norddeutsche Küstenland ist das weiter Platz drei im Ranking aller Bundesländer. In Bayern, dem viertteuersten Pachtland, steigen die Pachten im Landesmittel ebenfalls besonders kräftig (siehe oben).
Gleichzeitig verteuerte sich die Pacht in Baden-Württemberg nur moderat um 1 % auf 268 Euro, während es im benachbarten Rheinland-Pfalz mit 272 Euro je Hektar um 4 Prozent teurer wurde. In Hessen zahlen die Bauern im Mittel 187 Euro und damit gut 2 % mehr als im vorigen Jahr.
In Sachsen wurde die Pacht mit 201 Euro je Hektar sogar um knapp 6 Prozent teurer, während die Preise in Thüringen mit 220 Euro unverändert blieben. Am unteren Ende der Pachtpreisskala liegt weiter das Saarland mit nur 81 Euro je Hektar und einem Anstieg von 7 Prozent. Dabei sind die Preise im Saarland im Vorjahr noch gefallen.
Quelle: agrarheute

Die Milch ist sicher – doch es reicht nicht, sie zu testen

Im März 2024 wurde bei Milchkühen in Texas eine Infektion mit der hochpathogenen Vogelgrippe H5N1 festgestellt, dem ersten bekannten Fall, in dem sich das Virus auf Rinder ausbreitete. Seitdem wurde H5N1 nach Angaben der US-Seuchenbehörde CDC bei etwa 200 Tieren – und drei Menschen – in zwölf Bundesstaaten gefunden. Die Zahlen steigen stetig; offenkundig schaffen es die Zuständigen nicht, den Ausbruch einzudämmen.
Aber es gibt auch gute Nachrichten: Die Milch infizierter Kühe stellt kein Risiko für Menschen da, solange sie vor der Verarbeitung pasteurisiert wird. In einer groß angelegten Studie wurde nun noch einmal gründlich nach Viren gesucht – und es gab wieder nur Bruchstücke, keine infektiösen Partikel.
Verantwortlich für die Studie ist Erica Spackman, Virologin am US-Landwirtschaftsministerium (USDA) in Athens, Georgia. Einer Pressemitteilung der Behörde zufolge testeten sie und ihre Mitarbeiter fast 300 Produkte, also nicht nur Milch, sondern auch Käse, Quark und Joghurt von 132 Molkereien.
Die Forscher fanden keine infektiösen Viren in den Proben, berichten Spackman und ihre Mitarbeiter diese Woche im Journal of Virology. „Milch ist sicher“, sagte Spackman. „Beim Erhitzen wird man diese Krankheitserreger los – genau wie Bakterien, die in Milch vorkommen, oder andere Viren.“
Spackman betont auch, dass es gleich mehrere Sicherheitsmaßnahmen gebe. Dazu gehöre die mikrobiologische Überwachung von Milchprodukten ebenso wie die Vorschrift, dass Milch von Kühen mit Entzündungen im Euter – einem typischen Symptom der H5N1-Infektion – nicht in die Lebensmittelversorgung gelangen dürfe. Schließlich zähle auch der Pasteurisierungsprozess selbst dazu, der die Erreger durch Wärme zerteilt und dabei vollständig zerstört.
Insgesamt testeten die Forscher Proben von 23 pasteurisierten Produktsorten aus 17 Bundesstaaten. „Wo wir etwas fanden, haben wir uns angesehen, ob diese Viren lebensfähig sind“, sagte Spackman. „Außerdem sind wir technisch so präzise möglich vorgegangen, um auch nur das kleinste bisschen Virus aufzuspüren, konnten aber nichts nachweisen.“ Immerhin: 20 Prozent der Proben waren mit viralem Erbgut belastet.In Deutschland haben die Behörden ebenfalls Milch getestet, aber bisher keine Virusspuren entdeckt. Dennoch nimmt die Unruhe unter den Experten in Europa zu. Martin Beer, Vizepräsident des in Deutschland für Tierseuchen zuständigen Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) bemängelt die dünne Datenlage zu den Übertragungen. Wie viele andere vermutet er, dass in den USA viel mehr Kühe infiziert waren oder sind, als behördlich erfasst wurden.
Beer findet zudem die Gegenmaßnahmen „schleppend“. „Es kann sein, dass der Spuk in einiger Zeit vorbei ist – falls das Virus inzwischen nicht lernt, effizient über die Nase von Rind zu Rind weitergegeben zu werden.“ In diesem Fall lasse sich eine weitere Verbreitung nur noch schwer stoppen.
Seine Aussage ist auch eine Mahnung an die Kollegen aus den USA: Milch zu testen, reiche nicht. Wollen sie den Moment nicht verpassen, in dem es gefährlich wird, in dem also die Viren vom Euter in die Nasen der Tiere wandern, müssten sie jetzt andere Tests etablieren – nämlich Nasenabstriche. Derartige Schnelltests wurden bereits für diese Influenzaviren entwickelt, flächendeckend zum Einsatz kommen sie nicht.
Nun wurde die mittlerweile vierte Infektion bei einem Menschen bekannt, wieder ein Melker, in einem Milchviehbetrieb im Bundesstaat Colorado. Das teilte die US-Gesundheitsbehörde CDC mit. Die Kühe dort waren infiziert, der Mann hatte sich beim Melken wohl über seine Hände angesteckt, wie schon zuvor bei zwei anderen Fällen ist es eine Schmierinfektion im Auge. Zeichen, dass die Viren sich in seinen Atemwegen vermehrten, gab es nicht.
Nach derzeitigem Analysestand gehe der Ausbruch in den USA womöglich auf ein einzelnes Ereignis zurück, erklärt Beer. Wie diese Übertragung vom Wildvogel auf eine Kuh ablief, etwa über verunreinigtes Futter, kontaminierte Einstreu oder direkten Kontakt, sei unklar. Doch eines wissen Forscher inzwischen: „Gelangt das Virus ins Euter, vermehrt es sich dort sehr stark“, sagt Beer.
Dass sich das Virus dort so wohlfühlt, lässt sich inzwischen erklären: „Das Euter ist für das Virus quasi ein Huhn“, sagt Beer. Es liegt an den Rezeptoren in dem milchbildenden Drüsengewebe, den Oberflächenmolekülen der dortigen Zellen. Anders als etwa die Rezeptoren in der Rindernase seien diese perfekte Andockstellen für die H5N1-Variante – sehr ähnlich den Rezeptoren, die die Erreger bei Vögeln nutzen.
Über verunreinigtes Melkgeschirr gelange der Erreger dann zu anderen Milchkühen, durch Transporte in immer neue Betriebe und Regionen, weswegen striktere Hygienemaßnahmen aus tiermedizinischer Sicht eigentlich unerlässlich seien. Bekommen die USA diese Verbreitung nicht in den Griff, „hätte man unter Umständen weltweit eine völlig neue Rinderkrankheit“.
Quelle: Welt

Anteil der Öko-Tiere in Deutschland 2023

Bonn - Mehr als 156 Millionen Hühner wurden 2023 in Deutschland gehalten, rund 10,4 Millionen von ihnen nach den Richtlinien des Ökologischen Landbaus.
Der Anteil an Öko-Hühnern liegt demnach bei 6,6 Prozent. Er hat sich in den vergangenen zehn Jahren weit mehr als verdoppelt und ist damit bei Hühnern deutlich stärker gestiegen als bei anderen Nutztierarten.
Auffällig ist, wie sich der Öko-Anteil von Tierart zu Tierart unterscheidet: Während jedes siebte Schaf in Deutschland ökologisch gehalten wird, trifft das bei Schweinen nur auf eins von einhundert Tieren zu.
Quelle: proplanta

Butter in ruhigem Fahrwasser

04.07.2024 (AMI) – Der Markt für Butter zeigte sich über den Monatswechsel unverändert. Abgepackte Butter wurde zu festeren Preisen nachgefragt, während sich der Markt für Blockbutter ruhig präsentierte.
Die Nachfrage nach abgepackter Butter bewegte sich über den Monatswechsel auf einem stabilen Niveau. Trotz der gestiegenen Molkereiabgabepreise rief der Lebensmitteleinzelhandel die Ware umfangreich bei den Molkereien ab. Mit dem Beginn der Sommerferien im bevölkerungsreichsten Bundesland NRW könnte die Nachfrage leicht sinken. Bisher schienen die gestiegenen Verbraucherpreise keinen Einfluss auf die Abrufe zu haben.
Quelle: AMI

Vogelgrippe kann Kühe infizieren: Drosten warnt vor Ausbruch in Deutschland

Vor einigen Wochen startete der Versuch auf der Ostseeinsel Riems. Nun ist klar: Auch die deutsche Variante der Vogelgrippe kann Kühe infizieren.
Die Vogelgrippe befällt nicht nur Geflügel, offenbar können sich auch Kühe mit dem Virus infizieren. Seit diesem Frühjahr werden aus den USA immer wieder Infektionen mit dem Vogelgrippe-Virus bei Kühen gemeldet.
Und deshalb haben Forscherinnen und Forscher des Friedrich-Loeffler-Instituts auf der Insel Riems einen neuartigen Infektionsversuch gestartet: Kühe wurden mit der Erreger-Variante
Mit Vogelgrippe angesteckt: Hohes Fieber bei Kühen
Das Ergebnis: Auch die in Deutschland zirkulierende Variante des Vogelgrippe-Virus kann Kühe infizieren, wie der Norddeutschen Rundfunk (NDR) berichtet. In den Versuchen hätten die Milchkühe nach der Infektion eindeutige Krankheitssymptome gezeigt – dazu gehörte starker Milchrückgang, eine veränderte Milchkonsistenz und Fieber, so eine Sprecherin des Instituts.
Trotz dieser Ergebnisse hält das Institut an seiner bisherigen Risikoeinschätzung fest. Das Vogelgrippe-Infektionsrisiko wird von den Experten weiter als sehr gering eingeschätzt. Denn die Kühe infizieren sich nur, wenn das Virus direkt mit ihrem Euter in Kontakt kommt.
In den USA Kühe in mehreren Bundesstaaten erkrankt
In den USA hatten sich die Fälle über mehrere Bundesstaaten ausgebreitet. Als Ursache dafür ziehen die Forscherinnen und Forscher kontaminiertes Melkgeschirr und Tiertransporte in Betracht.
Deutsche Rinderhalter sollten aufmerksam sein und bei unklaren und gehäuften Erkrankungsfällen, Milchkühe auch auf Vogelgrippe untersuchen lassen, rät das FLI.
Quelle: agrarheute

Große Nachfrage nach Päckchenbutter

Kempten - Die Butterpreise in Deutschland haben sich zuletzt uneinheitlich entwickelt.
An der Süddeutschen Butter- und Käsebörse in Kempten wurde die Preisspanne für Blockbutter am Mittwoch (26.06.) schmäler. Sie stieg am unteren Ende um 4 Cent auf nun 6,54 Euro/kg, am oberen sank sie um 6 Cent auf 6,64 Euro/kg.
Für die kontraktgebundene Päckchenbutter wurde dagegen die Spanne bei einer sehr guten Nachfrage breiter. Die Notierung stieg um 1 Cent am unteren und ganze 25 Cent am oberen Ende auf 6,20 Euro/kg bis 6,70 Euro/kg.
Auch die Preise für Vollmilchpulver gingen in die Höhe und liegen nun bei 3,83 bis 3,91 Euro/kg; das sind im Vergleich zur Vorwoche 3 Cent beziehungsweise 1 Cent mehr. Dadurch erreichen sie den höchsten Wert für das aktuelle Kalenderjahr.
Für Magermilchpulver in Lebensmittelqualität hat die Notierung erneut im Preis nachgegeben, am unteren Ende der Spanne um 2 Cent und am oberen um 4 Cent. Sie liegt nun bei 2,35 bis 2,55 Euro/kg. Anders bei Magermilchpulver zur Verfütterung; hier ist der Preis jeweils um 2 Cent auf 2,21 bis 2,25 Euro/kg gestiegen.
Quelle: proplanta

Milchpreis: So viel zahlen Molkereien den Landwirten

Die Milchpreise sind im Mai etwas gestiegen. Was die einzelnen Molkereien den Landwirten zahlen und wie die Preisaussichten sind.
Für Milchbauern sieht es gut aus. Im Mai erhöhten einige Molkereien den Milchpreis. Für den Juni sind schon weitere Preisaufschläge angekündigt.
So will zum Beispiel die Molkerei Hochwald ihren Auszahlungspreis im Juni um einen Cent erhöhen. Andere Molkereien möchten ihren Preis voraussichtlich beibehalten. Aber eines ist klar: Fallen werden die Preise erst einmal nicht.
Diese Molkereien zahlten den höchsten Milchpreis
Im Mai lag der beste Preis der Molkereien im agrarheute Milchpreisspiegel bei 49, 5 Cent/kg Milch und der schlechteste bei 43,3 Cent/kg Milch. Eine Differenz von etwas mehr als 6 Cent. Wie genau wir die Preise abbilden, lesen Sie weiter unten.
Die Karte zeigt das übliche Nord-Süd-Gefälle. Während in Bayern zumeist höhere Milchpreise gezahlt werden, sind die Preise Richtung Norden häufig niedriger. Unter den Top-5 Auszahlern in der Tabelle befinden sich vier Molkereien aus Bayern und eine aus dem Norden.
An der Spitze der Tabelle stehen die Milchwerke Oberfranken-West mit einem Auszahlungspreis von 49,5 Cent/kg inklusive Zuschläge. Dicht gefolgt vom Unternehmen Bayernland, das seinen Milchlieferanten im Mai 49,3 Cent/kg zahlte. Nach Goldmilch (Platz 3) und den Milchwerken Berchtesgadener Land (Platz 4) folgt auf dem fünften Platz die Molkerei Ammerland, die ihren Auszahlungspreis im Mai um einen Cent/kg erhöhte. Sie zahlte 47,91 Cent/kg und schafft es damit als einzige norddeutsche Molkerei in die obere Tabellenhälfte.
Milch ist gefragt - gute Preisaussichten für Landwirte
Am Milchmarkt geben die Indikatoren zurzeit grünes Licht. Der vom ife-Institut aus den Markterlösen für Butter und Magermilchpulver abgeleitete Rohstoffwert Milch machte seinen bisher größten Preisanstieg in diesem Jahr. Um 1,1 Cent/kg Milch oder 2,6 Prozent stieg der Rohstoffwert auf 42,7 Cent/kg Milch im Mai.
Der Grund: Sowohl Butter als auch Magermilchpulver verzeichneten höhere Erlöse. Discounter erhöhten im Juni die Verbraucherpreise für Butter bei den Eigenmarken. Magermilchpulver erzielte zum ersten Mal seit Monaten wieder festere Erlöse. Denn die Bestandssituation war rückläufig und Magermilchpulver wurde gut nachgefragt.
Hinzu kommt, dass die saisonale Milchanlieferung ihren Höhepunkt im Mai überschritten hat. Die Milchmenge ist geringer geworden. Dass die Molkereien den Rohstoff suchen, zeigen die aktuellen Spotmilchpreise.
Im Nordwesten und im Süden Deutschlands wurde Milch in der letzten Woche unter den Molkereien für 44 Cent/kg gehandelt. Damit ist der Preis nahe am Niveau der Auszahlungspreise und Milch ist unter den Molkereien deutlich gefragter als in der Vorwoche. Im Süden legte der Preis um ganze 5 Cent/kg zu, im Norden um 1 Cent/kg.
Schaut man auf den ife Börsenmilchwert, der in die Zukunft blickt, dürften die Milchpreise in den nächsten Monaten leicht fester tendieren.
Quelle: agrarheute

Weltweiter Export von Vollmilchpulver zieht an

28.06.2024 (AMI) – Im ersten Quartal von 2024 stiegen die weltweit gehandelten Mengen an Molkereiprodukten. Deutliche Zuwächse zeigte Vollmilchpulver, aber auch der Export von Käse und Molkenpulver lag im Plus. Magermilchpulver und Butter gaben hingegen nach.
Die Ausfuhren von Molkereiprodukten aus den jeweils zehn größten Exportländern fielen im ersten Quartal von 2024 in der Summe umfangreicher aus als ein Jahr zuvor. Bezogen auf Milchäquivalent stieg die global gehandelte Menge um 5,1 %. Dabei war die Entwicklung zwischen den Produkten uneinheitlich. Verluste zeigten sich bei Magermilchpulver und Butter. Demgegenüber stieg der Export von Käse, Vollmilch- und Molkenpulver teilweise deutlich.
Quelle: AMI

Rohstoffaufkommen anhaltend über Vorjahresniveau

27.06.2024 (AMI) – Der saisonale Rückgang der bundesweiten Milchanlieferung setzte sich Mitte Juni fort. Der Vorsprung gegenüber dem Vorjahr blieb dabei bestehen. An den Märkten für Industrierahm und Magermilch entwickelten sich die Preise Ende Juni leicht fester. Jene für Magermilchkonzentrat tendierten stabil.
Seit Mitte Mai folgt die Milchanlieferung in Deutschland ihrem saisonal rückläufigen Verlauf. Diese Entwicklung hat sich Mitte Juni weiter fortgesetzt. Für die 24. Kalenderwoche zeigen Berechnungen der Zentralen Milchmarkt Berichterstattung (ZMB) bundesweit eine Reduktion der Milchmengen um 0,3 % im Vergleich zur Vorwoche. Die Vorjahreslinie wurde dabei um 0,9% überschritten. In der Summe der ersten 24 Kalenderwochen dieses Jahres lieferten die Milcherzeuger rund 0,1 % mehr Rohstoff an die Molkereien. Gleichzeitig bewegten sich die Anlieferungsmengen nach wie vor auch deutlich über dem Niveau von 2022.
Quelle: AMI

Neue Einstufung für Weidemilch rückt näher

Hannover - Bei der Umstellung der Haltungsformkennzeichnung auf fünf Stufen macht der Lebensmitteleinzelhandel (LEH) offenbar Druck: Seit Mitte Juni würden Molkereien angewiesen, die Umstellung der Haltungsformkennzeichnung vorzubereiten.
Der Startschuss für die neue Systematik sei dann Medienberichten zufolge für Mitte Juli geplant. Entsprechende Hinweise sollen dem „Weidemilch-Bündnis“ vorliegen, einer breiten Allianz aus Politik, Landwirtschaft und Verbänden.
Bei der Neugliederung der Kennzeichnung von Haltungsformen in fünf Stufen plant der LEH bekanntlich, Weidemilch nur dann in Stufe 4 „Auslauf/Weide“ einzugruppieren, wenn die Milcherzeuger über einen ganzjährig zugänglichen Laufhof für ihre Tiere verfügen. Einen solchen Laufhof hat der Großteil der Landwirte mit Weidehaltung jedoch gar nicht, weshalb ihre Milch nur der niedrigeren Haltungsform 3 „Frischluftstall“ zugeordnet werden soll.
„Die vier Handelsriesen Aldi, Lidl, Rewe und Edeka werden mit ihrer Marktmacht die Weidemilchbetriebe an die Wand drücken“, kommentiert Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte die jüngsten Medienberichte. Dies passiere hinter verschlossenen Türen – ohne Dialog mit den Beteiligten. Mit Slogans wie ‚Wir lieben Lebensmittel‘ sei scheinbar nicht die Weidemilch gemeint.
„Wir wollen, dass mehr Tiere auf der Weide stehen, nicht weniger. Genau das wird aber passieren, wenn der Handel bei seiner Haltung bleibt“, so Staudte. Sie forderte den Handel auf, den Dialog mit den Beteiligten zu suchen. Parallel werde Niedersachsen auf den Bund zugehen, um dort für das Anliegen zu werben, dass sich der Mehrwert der Weidemilch auch in einer entsprechenden Position in der staatlichen Produktkennzeichnung wiederfinden müsse.
Quelle: proplanta

Rinderpreise bleiben sehr hoch: Rinderhalter trotzdem in Not – Die Gründe

Die Rinderpreise halten sich auf hohem Niveau. Trotzdem geht der Rinderbestand weiter zurück. In Deutschland und Europa. Die Gründe sind eindeutig.
Die Bullenpreise halten diese Woche ihr hohes Niveau. Für Schlachtkühe und Färsen gibt es sogar nochmal etwas mehr Geld. Das sieht auch die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften (VEZG) in ihrer wöchentlichen Markteinschätzung so.
Dort heißt es: „Das nach wie vor übersichtliche Jungbullenangebot bedingt ausgeglichene Marktverhältnisse und fortgesetzt unveränderte Preise. Weibliche Schlachttiere bleiben knapp und werden stabil bewertet.“ Für die vorige Woche lag der von der BLE ermittele Preis für Jungbullen der Handelsklasse R3 im Bundesmittel bei 4,88 Euro/kg SG. Das war ebenso viel wie eine Woche zuvor. Für O3-Bullen lag der Preise im Durschnitt bei 4,58 Euro je kg SG. Der Preis für
Schlachtkühe der Klasse R3 (310 kg) stieg um 2 Cent auf ein Niveau von 4,42 Euro/kg SG. Für O3-Kühe wurden im Schnitt 4,23 gezahlt und P2-Tiere wurden mit 3,59 Euro vergütet.
Auch die Preise für Schlachtfärsen sind zuletzt weiter gestiegen, nämlich für Färsen der Handelsklasse R3 um 2 Cent auf 4,65 Euro je kg SG. Damit setzt sich die positive Erlösentwicklung für Rinderhalter weit fort.
Seit Jahresbeginn sind die Bullenpreise etwa um 10 Cent gestiegen. Für Schlachtkühe legten die Preise im gleichen Zeitraum um 73 Cent zu – und die Schlachtkuhpreise erreichen damit ein ähnliches Niveau wie zuletzt vor zwei Jahren. Die Jungbullenpreise sind so hoch wie zuletzt Anfang 2023 – also vor reichlich eineinhalb Jahren. Dennoch ist die Lage der Rinderhalter alles andere rosig.
Rahmenbedingungen sind schlecht
Die Entwicklung der Schlachtungen von Großrindern in Deutschland zeigt, dass die inländische Rindfleischerzeugung nicht mit steigender Produktion auf die Preisentwicklung reagiert hat, sagt Thünen-Ökonom Josef Efken in einer Analyse.
Offensichtlich erlauben die Produktionsbedingungen beziehungsweise die Kostenstruktur keine spürbare Expansion. Trotz hoher Erzeugerpreise sinken die Bullenschlachtungen und es werden weiterhin große Mengen an Kälbern exportiert; vornehmlich in die Niederlande zu den spezialisierten Kälbermastbetriebe.
Eine spezialisierte Haltung von Fleischrindern ist nur begrenzt attraktiv, da insbesondere Flächenknappheit und hohe Pachtpreise häufig die notwendige kostengünstige Futterversorgung verhindern, stellt Efken fest.
Das Problem zeigt sich aber auch in anderen europäischen Ländern: Der Rinderbestand in der EU wird 2024 zum achten Jahr in Folge schrumpfen. Hauptgründe für diesen Rückgang sind die hohen Kosten, die Ausbreitung des Blauzungenvirus, die schleppende Nachfrage nach Rindfleisch und ein gewaltiger Strom immer neuer Auflagen und Vorschriften der Europäischen Kommission.
Rinderhaltung schrumpft weiter
Die Hälfte aller landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland hält Rinder, um Milch, Fleisch oder beides zu erzeugen. Damit sind Rinder ökonomisch gesehen die wichtigsten Nutztiere der deutschen Landwirtschaft.
Die Rindfleischerzeugung belegt mit einem Produktionswert von 4,8 Milliarden Euro Rang vier der wichtigsten landwirtschaftlichen Produktionszweige in Deutschland – hinter Milch, Getreide und Schweinen.
Die Rindfleischerzeugung in Deutschland ist im Wesentlichen von zwei Haltungsformen geprägt: Fast 45 Prozent des deutschen Rindfleischs stammt aus der Mastbullenhaltung, vor allem von Jungbullen im Alter zwischen ein und zwei Jahren.
Ein Drittel des Rindfleischs liefern Altkühe aus Milchviehhaltung und die Mutterkuhhaltung. Der Rest stammt von Jungrindern (8 bis 12 Monate), Kälbern (jünger als 8 Monate) und Färsen. Das anhaltend rückläufige Angebot an Jungtieren führt nach Einschätzung von Analysten auch zu einem weiteren Rückgang der Schlachtungen sowie zu geringeren Exportmöglichkeiten.
Hohe Kosten fressen die Gewinne
Die strukturelle Unrentabilität des europäischen Rindfleischsektors hat sich trotz der hohen Preise weiter verschärft, gibt auch die Kommission zu. Begründet wird das mit den hohen Energiepreisen, den hohe Zinsen, zunehmenden Arbeitskräftemangel und fehlenden Hofnachfolgern.
Die hohen Rinderpreise konnten den Bestandsabbau nicht umkehren, jedoch verlangsamen, stellt die Kommission fest. Hohe Kosten und die immer neuen EU-Vorschriften, schaffen ein Klima der Investitionsunsicherheiten für Landwirte, sagen Landwirte.
Zu schaffen macht den Bauern die Bestimmungen des (abgemilderten) Green Deal, die immer strengeren Veterinärvorschriften, eine verschärfte Arzneimittelgesetzgebung und die Tierschutzgesetzgebung der EU.
Der kontinuierliche Strom immer neuer Anforderungen an die Landwirte erfordert hohe Investitionen und eine Änderung der Betriebsführung, um noch Gewinne zu erzielen.
Quelle: agrarheute

Butterpreise an der GDT steigen

Kempten - Die Butterpreise in Deutschland haben sich zuletzt abgeschwächt. Die Notierung für Blockbutter an der Süddeutschen Butter- und Käsebörse in Kempten wurde am Mittwoch (19.6.) am unteren Spannenende um 6 Cent auf 6,50 bis 6,70 Euro/kg herabgesetzt.
Der Abstand zur kontraktgebundenen Päckchenbutter nahm indes wieder zu, denn auch diese Notierung wurde um 9 Cent abgesenkt, hier allerdings am oberen Ende der Spanne. Sie reicht nun von 6,19 bis 6,45 Euro/kg.
Am Weltmarkt konnte der Butterpreis auf bereits hohem Niveau nochmals deutlich zulegen. Bei der Auktion am Dienstag (18.6.) auf der internationalen Handelsplattform Global Dairy Trade (GDT) stieg der Butterpreis im Mittel aller Lieferkontrakte um ganze 8,6% auf umgerechnet 6.861 Euro/t.
Die Preise für Vollmilchpulver verharrten in Kempten auf dem Niveau der Vorwoche bei einer Spanne von 3,80 bis 3,90 Euro/kg. Das entspricht dem Preishoch aus der ersten Kalenderwoche 2024. An der GDT hingegen sank die Notierung auf nun 3.168 Euro/t, das ist 1,0% weniger als bei der Auktion zwei Wochen zuvor.
Magermilchpulver hat in Kempten im Preis leicht nachgegeben. Die Notierung für Sprühware in Lebensmittelqualität notierte erneut lediglich am unteren Ende tiefer, diesmal um 3 Cent, bei nun 2,37 bis 2,59 Euro/kg. Das Kilogramm Magermilchpulver zur Verfütterung wurde in der Berichtswoche für 2,19 bis 2,23 Euro gehandelt; eine Preisverschiebung um 4 Cent nach unten. Die GDT meldete indes einen Preisanstieg für Magermilchpulver gegenüber der vorherigen Auktion. Im Mittel verteuerten sich die betreffenden Kontrakte um 3,1% auf 2.582 Euro/t.
Quelle: proplanta

Preisrücknahmen bei Magermilch- und Molkenpulver

20.06.2024 (AMI) – An den Pulvermärkten fehlte es zu Beginn der zweiten Junihälfte an Impulsen. Infolge der ruhigen Nachfrage notierte die Börse sowohl für Magermilch- als auch für Molkenpulver im Vergleich zur Vorwoche niedrigere Preisspannen. Die Notierung für Vollmilchpulver tendierte bei einem ruhige Marktverlauf stabil.
Am Markt für Molkenpulver überwogen Mitte Juni ruhige Tendenzen. Hierzu hat die ausreichende Verfügbarkeit an Molke aus der umfangreichen Käseproduktion und der gleichzeitig zurückhaltende Bedarf an Molkenpulver beigetragen. Das Neugeschäft bewegte sich zumeist stabil auf dem Niveau der Vorwoche, teilweise mussten die Anbieter dabei Abschläge hinnehmen. Molkenpulver in Lebensmittelqualität wurde in der dritten Juniwoche in Kempten in einer Spanne von 920 bis 1.020 EUR/t notiert. Das waren am unteren Spannenende 30 EUR weniger als in der Woche zuvor. Auch bei Futtermittelware stellte sich die preisliche Situation zuletzt schwächer dar. Für Molkenpulver in Futtermittelqualität legte die Börse am 19.06.24 eine Spanne von 620 bis 660 EUR/t fest und damit eine zur Vorwoche im Durchschnitt um 20 EUR niedrigere Notierung.
Quelle: AMI

Globale Handelsaktivitäten nehmen zu

20.06.2024 (AMI) – Für das Jahr 2024 prognostiziert die FAO eine global steigende Milchmenge. Auch der weltweite Handel dürfte im laufenden Jahr leicht zulegen und somit zu steigenden Absätzen und festeren Preisen bei den einzelnen Molkereiprodukten führen.
Die FAO rechnet für das Jahr 2024 mit einem gehandelten Volumen von 85 Mio. t in Milchäquivalenten, dies entspricht einem leichten Plus von 0,8 % gegenüber dem Vorjahr. Dabei ist von einem Zuwachs in allen wichtigen Importregionen, außer China und Australien, auszugehen. Die steigende Handelsmenge dürfte insbesondere auf eine anziehende Nachfrage zurückzuführen sein. Diese könnte zu einem steigenden Bedarf an globalen Molkereiprodukten in Mexiko, den Philippinen, den USA, Algerien sowie Japan führen. Wie schon in den Vorjahren dürfte der Importbedarf von China im Jahr 2024 geringer ausfallen. Zwar steigt die Nachfrage Chinas nach Käseprodukten am Weltmarkt, bei den übrigen Produkten kann das Reich der Mitte jedoch auf eine gesteigerte interne Produktion sowie Lagerbestände zurückgreifen.
Die Exporte aus Australien, den USA, Neuseeland und Argentinien dürften im Jahr 2024 deutlich steigen, wobei sie dabei in erster Linie von Handelsvereinbarungen profitieren. Daneben dürften auch der Iran sowie Weißrussland von den steigenden Bedarfen am Weltmarkt profitieren und ihre Ausfuhren weiter ausbauen. Während sich der Export aus der EU-27 auf dem Vorjahresniveau bewegen wird, könnten die Ausfuhren aus Uruguay und der Ukraine deutlich sinken.
Quelle: AMI

NRW: Die Zahl der Milchkuhhaltungen ist seit 2014 um 36 Prozent gesunken

Am 3. Mai 2024 wurden in NRW 368 240 Milchkühe gehalten. Durchschnittlich waren das 81 Tiere pro Milchkuhhaltung.
Düsseldorf (IT.NRW). Am 3. Mai 2024 hat es in den 4 551 nordrhein-westfälischen Haltungen mit Milchkühen 368 240 Milchkühe gege
ben. Das waren 2,8 Prozent weniger Tiere im Vergleich zum Vorjahr (damals: 378 939 Milchkühe). Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, verringerte sich die Zahl der Milchkuhhaltungen im selben Zeitraum um 2,5 Prozent. Ein Jahr zuvor gab es noch 4 670 Milchkuhhaltungen. Im Jahr 2014 gab es noch 7 106 Milchkuhhaltungen in den NRW-Betrieben. Dies entspricht einem Rückgang von 36,0 Prozent im Vergleich zum Mai 2024.
Zahl der Milchkühe pro Haltung ist in den letzten zehn Jahren von 59 auf aktuell 81 gestiegen
Rein rechnerisch kamen im Mai dieses Jahres damit durchschnittlich 81 Milchkühe auf jede Milchkuhhaltung. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Milchkühe mit 81 unverändert geblieben. Zehn Jahre zuvor waren es durchschnittlich 59 Milchkühe.
Kreis Kleve mit den meisten Milchkühen, Kreis Borken mit den meisten Milchkuhhaltungen
Jeweils etwa ein Viertel der Milchkühe Nordrhein-Westfalens wurden im Mai 2024 in den Milchkuhhaltungen der Regierungsbezirke Düsseldorf (98 551) und Münster (90 375) gehalten. Kleve ist der Kreis mit den meisten Milchkühen; dort gab es in 392 Milchkuhhaltungen insgesamt 52 621 Tiere. Die meisten Milchkuhhaltungen lagen im Kreis Borken (483 Haltungen mit 36 987 Milchkühen).
Die am weitesten verbreitete Milchkuhrasse in Nordrhein-Westfalen ist die „Holstein-Schwarzbunte”; ihr Anteil am gesamten Milchkuhbestand lag im Mai dieses Jahres bei 71,5 Prozent. Die Rasse „Holstein-Rotbunt” kam auf einen Anteil von 15,9 Prozent, das „Fleckvieh” auf 4,7 Prozent und Kreuzungskühe aus Milch- und/oder Fleischrinderrassen auf 5,7 Prozent.
Die Gesamtzahl der Rinder verringerte sich binnen Jahresfrist um 2,3 Prozent auf 1,23 Millionen Tiere. Die Zahl der Haltungen war im Mai 2024 mit 15 318 um 222 bzw. 1,4 Prozent geringer als ein Jahr zuvor.
Die vorliegenden Ergebnisse wurden anhand von Daten des „Herkunftssicherungs- und Informationssystems für Tiere” (HIT) erstellt. Die Rinderbestände werden seit dem Jahr 2008 jeweils zum Stichtag 3. Mai und 3. November statistisch ausgewertet. (IT.NRW)
Quelle: IT NRW

Butter bleibt beliebtes Werbegut

18.06.2024 (AMI) – Um Kunden in seine Geschäfte zu locken nutzt der Lebensmitteleinzelhandel umfangreiche Werbemaßnahmen. Die Werbeanstöße für Butter in Prospekten stiegen meist über die Vorjahreswerte, nahmen zuletzt aber ab.
Seit Anfang des Jahres hat sich der Verbraucherpreis für ein 250-Gramm-Päckchen Deutsche Markenbutter im Preiseinstiegssegment schrittweise um 26 Ct erhöht. Allerdings gehören Butter und Streichmischfette zu den Lebensmitteln, die nahezu täglich auf dem Speiseplan der Verbraucher stehen. Da ist es nur eine logische Konsequenz, dass diese Produkte vom Lebensmitteleinzelhandel genutzt werden, um die Kunden mit Angebotsaktionen in die Geschäfte zu locken.
Zahl der Werbeaktionen zuletzt gesunken
In den Kalenderwochen 18 bis 25 fanden sich in den Prospekten der Einzelhändler im Jahr 2024 rund 227 Angebotsaktionen für Butter. Das war gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung von knapp 15 %. Dabei erreichten die Werbeaktivitäten in der Woche vor Pfingsten mit 42 Werbeanstößen im Betrachtungszeitraum ihren Höhepunkt. Die niedrigste Anzahl an Werbeanstößen konnte mit 15 Angeboten in der 25. Kalenderwoche beobachtet werden. Mit Blick auf die angelaufene Fußball-Europameisterschaft im eigenen Land und der damit steigenden Grill-Laune der Verbraucher fanden sich zuletzt auch vermehrt Angebote für Kräuterbutter in den Prospekten. Auch die Angebotsaktionen für Streichmischfette stiegen um rund 5 % auf 214 Werbeanstöße.
Quelle: AMI

Blockbutterpreise rückläufig

Kempten - Der Höhenflug der Blockbutterpreise in Deutschland scheint beendet. Nach den deutlichen Anhebungen im Mai und der ersten vollen Juniwoche gaben die Preise für Blockbutter nun leicht nach.
Die Notierung an der Süddeutschen Butter- und Käsebörse in Kempten wurde am Mittwoch (12.6.) am unteren Spannenende um 2 Cent und am oberen um 11 Cent auf 6,56 bis 6,70 Euro/kg herabgesetzt. Der Abstand zur kontraktgebundenen Päckchenbutter nahm indes ab, denn diese Notierung wurde erneut angehoben, und zwar um 7 Cent beziehungsweise 15 Cent auf 6,19 bis 6,54 Euro/kg.
Die Preise für Vollmilchpulver konnten ihren Aufwärtstrend nicht fortsetzen und blieben bei einer Spanne von 3,80 bis 3,90 Euro/kg auf dem Niveau der Vorwoche stehen. Dies entspricht dem letzten Hochpunkt aus der ersten Kalenderwoche dieses Jahres.
Eine ähnliche Situation zeigte sich bei Magermilchpulver in Lebensmittelqualität. Die Preisspanne sank lediglich am unteren Ende um 4 Cent auf nun 2,40 bis 2,59 Euro/kg. Das Kilogramm Magermilchpulver zur Verfütterung wurde in der Berichtswoche für 2,23 bis 2,27 Euro gehandelt; das entspricht den Preisen der Vorwoche.
Quelle: proplanta

Agrarpreise im April 2024 um 0,4 % höher als im April 2023

Wiesbaden - Die Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte waren im April 2024 um 0,4 % höher als im April 2023. Im März 2024 hatte die Veränderungsrate zum Vorjahresmonat bei -2,2 % gelegen, im Februar 2024 bei -5,8 %. Gegenüber dem Vormonat März 2024 stiegen die Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte im April 2024 um 0,7 %.
Im Vorjahresvergleich entwickelten sich die Agrarpreise erneut gegenläufig. So stiegen die Preise für pflanzliche Erzeugnisse im April 2024 um 4,6 % gegenüber dem Vorjahresmonat, während die Preise für Tiere und tierische Erzeugnisse um 2,4 % sanken. Im März 2024 hatten die Veränderungsraten zum Vorjahresmonat +1,9 % für pflanzliche Erzeugnisse sowie -4,9 % für Tiere und tierische Erzeugnisse betragen. Im Vergleich zum Vormonat waren Produkte aus pflanzlicher Erzeugung im April 2024 um 1,4 % und Produkte aus tierischer Erzeugung um 0,2 % teurer.
Preisanstieg bei Speisekartoffeln gegenüber Vorjahr und Vormonat
Der Preisanstieg um 4,6 % bei Produkten aus pflanzlicher Erzeugung im Vergleich zum Vorjahresmonat ist unter anderem auf die gestiegenen Agrarpreise für Speisekartoffeln zurückzuführen. Diese waren im April 2024 um 53,9 % höher als im April 2023. Die Veränderungsrate zum Vorjahresmonat hatte im März 2024 bereits +51,7 % betragen. Gegenüber dem Vormonat März 2024 stiegen die Kartoffelpreise um 1,5 %.
Preisrückgang bei Futterpflanzen und Preisanstieg bei Wein
Futterpflanzen waren im April 2024 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 6,0 % günstiger (März 2024: +0,8 %). Wein verteuerte sich binnen Jahresfrist um 0,7 % (März 2024: +1,6 %).
Preise für Obst gestiegen, für Gemüse, Getreide und Raps gesunken
Die Erzeugerpreise für Obst waren im April 2024 um 33,0 % höher als ein Jahr zuvor. Preisanstiege gab es unter anderem bei Erdbeeren mit +40,4 % und bei Tafeläpfeln mit +37,7 %. Beim Gemüse (-0,4 %) sanken insbesondere die Preise für Spargel (-18,4 %) und Salat (-6,4 %), während die Preise für Blumenkohl (+49,1 %), Kohlgemüse (+43,2 %) und Tomaten (+41,6 %) binnen Jahresfrist stiegen.
Getreide war im April 2024 im Vergleich zum April 2023 um 19,8 % günstiger. Im März 2024 hatte die Veränderung gegenüber dem Vorjahresmonat -28,8 % betragen. Das Handelsgewächs Raps war im April 2024 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 3,6 % günstiger (März 2024: -12,6 % zum Vorjahresmonat).
Tierische Erzeugung: Preisrückgang bei Tieren und Milch, Preisanstieg bei Eiern
Der Preisrückgang bei Produkten aus tierischer Erzeugung um 2,4 % im Vergleich zum Vorjahresmonat ist unter anderem auf die gesunkenen Preise für Tiere zurückzuführen. Die Preise für Tiere lagen im April 2024 um 4,1 % niedriger als im April 2023 (März 2024: -4,6 % gegenüber März 2023). Dabei sanken die Agrarpreise für Schlachtschweine um 5,0 % und für Rinder um 1,5 %. Die Preise für Geflügel waren im April 2024 um 5,4 % niedriger als im April 2023. Ausschlaggebend hierfür war insbesondere der Preisrückgang bei Sonstigem Geflügel (Enten und Puten) um 13,0 %. Die Preise für Hähnchen sanken binnen Jahresfrist um 0,1 %.
Der Milchpreis lag im April 2024 um 1,0 % niedriger als im Vorjahresmonat (März 2024: -7,1 %). Gegenüber dem Vormonat März 2024 stieg der Preis für Milch um 0,2 %. Der Preisanstieg bei Eiern schwächte sich im April 2024 mit +5,3 % gegenüber dem Vorjahresmonat weiter ab (März 2024: +9,3 %, Februar 2024: +11,6 %).
Quelle: proplanta

Schnittkäse leicht fester

13.06.2024 (AMI) – Die Nachfrage nach Schnittkäse blieb Anfang Juni konstant hoch. Dabei standen sich Angebot und Nachfrage ausgeglichen gegenüber. Die Notierung für Brotware wurde leicht nach oben korrigiert.
Wie schon in den Vorwochen bewegte sich die Nachfrage am Markt für Schnittkäse auf einem konstant hohen Niveau. Der Lebensmitteleinzelhandel rief die Ware wie kontrahiert ab und lockte die Kunden zusätzlich mit Angebotsaktionen. Auch die Nachfrage aus der Industrie entsprach dem vereinbarten Niveau. Schwächer fiel dagegen die Nachfrage aus dem GV-Bereich aus. Die kühle Witterung schränkte insbesondere die Außengastronomie deutlich ein.
Quelle: AMI

Verbraucher schauen beim Wocheneinkauf zunehmend auf die Qualität

Berlin/ Köln - Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, große Auswahl und hohe Qualität: Das sind für Konsumenten die wichtigsten Kriterien beim Lebensmitteleinkauf.
Das geht aus einer am Mittwoch vom Handelsverband Deutschland (HDE) und dem Kölner Handelsforschungsinstitut IFH veröffentlichten Studie hervor. Diese basiert auf einer repräsentativen Umfrage unter rund 1.500 Menschen. Das Ergebnis: Das Qualitätsbewusstsein der Verbraucher ist zuletzt gestiegen. Knapp 87 Prozent der Befragten erwarten von einem Lebensmittelgeschäft eine sehr gute Produkt-Qualität. Das ist mehr als noch vor einigen Jahren, so fiel die Zustimmung zu dieser Aussage 2018 (84,2) und 2015 (74,5) geringer aus. Mehr als 79 Prozent der Verbraucher wollen nicht in einem Geschäft einkaufen, wenn die Qualität nicht den Ansprüchen entspricht.
Eine große Rolle beim Kauf von Lebensmitteln spielen auch Preise. Jeder Zweite orientiert sich stark daran. Wichtig ist der Preis der Umfrage zufolge vor allem bei haltbaren Lebensmitteln. Knapp 59 Prozent der Verbraucher geben an, in diesem Sortiment besonders auf den Preis zu schauen. Ebenfalls häufiger genannt werden Tiefkühlprodukte (57,8), Drogeriewaren (57,4) sowie Süßwaren und Knabberartikel (54,7). Bei Gemüse, alkoholischen Getränken (je 48,4) und frischen Backwaren (44,8) ist der Preis weniger entscheidend.
Beliebtheit von Eigenmarken gestiegen
Durch hohe Inflation und gestiegene Preise wurde die Konsumstimmung zuletzt negativ beeinträchtigt. Viele Verbraucher sparten deshalb beim Einkauf im Supermarkt. Dadurch bedingt haben die häufig etwas günstiger angebotenen Eigen- und Handelsmarken an Bedeutung gewonnen. Mehr als 85 Prozent finden es gut, wenn die Lebensmittelgeschäfte auch Eigenmarken anbieten. Bei einer 2018 durchgeführten Befragung stimmten hier nur knapp drei Viertel zu.
Gestiegen ist in den vergangenen Jahren auch das Bewusstsein für nachhaltigen Konsum. Immer mehr Menschen greifen beim Wocheneinkauf zu Bio-Produkten, meist bei Supermärkten (66,7 Prozent) und Discountern (57,9 Prozent). Jeder Zweite kauft der Umfrage zufolge häufiger Bio-Produkte, weil die Geschäfte des Lebensmittelhandels ihr Sortiment ausgeweitet haben. Beim Lebensmitteleinkauf haben Supermärkte in der Gunst der Konsumenten leicht die Nase vorn. 83,8 Prozent kaufen überwiegend dort ein, 83 Prozent bei Discountern. Danach folgen Drogeriemärkte (55,9), große Verbrauchermärkte (49,4), Lebensmittelfachgeschäfte (48), Wochenmärkte (23,6) und Bio-Supermärkte/Reformhäuser (20,4).
Quelle: proplanta

Düngegesetz: Verursachergerechtigkeit als Ziel

Berlin - Der Bundestag hat die Novelle des Düngegesetzes beschlossen. In der vorangegangenen Debatte am Donnerstag (6.6.) lobten Redner der Koalition die Änderungen als wichtige Voraussetzung, um im Düngegesetz künftig mehr Verursachergerechtigkeit zu schaffen.
SPD-Berichterstatterin Sylvia Lehmann wertete die nach langen Verhandlungen erzielte Einigung als Beleg für die Handlungsfähigkeit der Ampel: „Gemeinsam können wir wirksame und pragmatische Lösungen für eine nachhaltige Landwirtschaft und effektiven Umweltschutzes finden.“ Laut FDP-Fraktionsvize Carina Konrad können mit der Neuregelung Landwirte in den Roten Gebieten auf längere Sicht von Einschränkungen bei der Düngung befreit werden.
Die FDP werde darauf drängen, das Verursacherprinzip nun schnellstmöglich umzusetzen, betonzte Konrad. Grundlage dafür werde ein Monitoring sein, das Deutschland der EU zur Beendigung des Vertragsverletzungsverfahrens bereits 2019 zugesagt habe. Grünen-Fraktionsvize Dr. Julia Verlinden sprach von einem „Meilenstein nachhaltiger Agrarpolitik“.
Kritik kam von der Opposition. CSU-Mann Max Straubinger bezeichnete die Neuregelungen als „riesigen Bürokratiewust“. Der Deutsche Bauernverband (DBV) kritisierte die Beibehaltung der Stoffstrombilanz als vertane Chance für den Bürokratieabbau. Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir reagierte indes erleichtert. Die Novelle sei vor allem nötig geworden, um hohe Strafzahlungen der EU wegen zu hoher Nitratbelastungen abzuwenden.
Stoffstrombilanzpflicht für mehr Betriebe
Das geänderte Düngegesetz schafft die Grundlage, auf der die Regelungen zur Ausgestaltung der Stoffstrombilanzierung in der entsprechenden Verordnung angepasst werden sollen. Gleichzeitig wird die Stoffstrombilanz in „Nährstoffbilanz“ umbenannt. Laut einer Entschließung der Koalition zum Gesetz sollen künftig landwirtschaftliche Betriebe schon ab 15 Hektar landwirtschaftlich genutzter Fläche (LF) Aufzeichnungen über ihre Nährstoffströme führen müssen. Bisher galt das erst für Betriebe, die 20 Hektar LF oder 50 Großvieheinheiten (GVE) überschritten. Dafür soll sich die Frist für die betriebliche Aufzeichnung von drei auf sechs Monate nach Zu- und Abfuhr verlängern.
Zudem soll es Richtwerte für maximal zulässige betriebliche Bilanzwerte für Phosphor geben. Ausgenommen bleiben auch weiterhin Betriebe und Biogasanlagen, die weniger als 750 Kilogramm Stickstoff je Hektar in Form aus Wirtschaftsdüngern aufnehmen oder erzeugen. Weitere Ausnahmen von der Nährstoffbilanzverordnung sollen künftig gelten für Kurzumtriebsplantagen, Zierpflanzen- und Weihnachtsbaumkulturen, Baumschulen, Baumobst- sowie Wein- und Strauchbeerenflächen, darunter auch solche, die nicht im Ertrag stehen.
Mehr Verursachergerechtigkeit
Darüber hinaus schafft das neue Düngegesetz die Voraussetzung, ein bundesweites Düngemonitoring einzuführen. Mit diesem soll sich die Verwendung der Dünger in den landwirtschaftlichen Betrieben anhand genauerer Betriebsdaten besser nachvollziehen und bewerten lassen. Auf dieser Basis soll mehr Verursachergerechtigkeit im Düngerecht geschaffen werden.
Zugleich soll der Mehraufwand für die Betriebe verringert werden. Daten, die staatlichen Stellen bereits vorliegen, müssen nicht noch einmal von den Betrieben erfasst werden. Bewirtschaftungs- und Düngedaten, die die Betriebe den Bundesländern schon gemeldet haben, können künftig anonymisiert an die Bundesbehörden weitergereicht werden. Schließlich soll das geänderte Düngerecht gewährleisten, dass nur sichere und wirksame Düngeprodukte aus der EU auf den europäischen Markt gelangen. Dazu wird die EU-Düngeprodukteverordnung in nationales Recht umgesetzt.
Appell an den Bundesrat
Mit der Neuregelung werde das Fundament gelegt für verlässliche, möglichst bürokratiearme Düngeregeln, erklärte Özdemir am Freitag (7.6.) in Berlin. Gleichzeitig werde das Verursacherprinzip gestärkt: „Wer übermäßig düngt und so die Umwelt gefährdet, wird künftig stärker in die Pflicht genommen, und wer sich an die Regeln hält, wird entlastet.“ Besonders angesichts knapper Kassen könne niemand ein Interesse daran haben, exorbitante Strafen an Brüssel zu zahlen.

Özdemir sieht jetzt den Bundesrat gefordert, die Novelle zu unterstützen: „Unser gemeinsames Interesse sind gute Rahmenbedingungen für die Landwirtschaft und die schaffen wir nur, indem wir Realitäten nicht ausblenden.“ In den Reihen der Union gibt es indes scharfe Kritik an der Gesetzesänderung. Straubinger brachte die Hauptkritik der Unionsseite auf den Punkt: Angesichts des beschlossenen Monitorings sei die Stoffstromstoffbilanzierung überflüssig.
Europarechtlich nicht erforderlich
Die Stoffstrombilanz sei europarechtlich nicht erforderlich und im Rahmen des Vertragsverletzungsverfahrens auch nicht verlangt worden, betonte DBV-Generalsekretär Bernhard Krüsken. Seiner Auffassung nach ist der bürokratische Aufwand für die Stoffstrombilanz auch deshalb unverhältnismäßig, weil kein Nutzen für die Optimierung der Düngung und den Gewässerschutz erkennbar sei. Darüber hinaus beschränkten sich die in Aussicht gestellten Erleichterungen für gewässerschonend wirtschaftende Betriebe in Roten Gebieten auf Ankündigungen.
Krüsken zufolge hätte die Koalition bereits jetzt im Düngegesetz Festlegungen treffen müssen, um nachweislich gewässerschonend wirtschaftende Betriebe von den strengen Auflagen in Roten Gebieten zu befreien. „Damit schiebe die Regierungskoalition das Thema Verursachergerechtigkeit auf die lange Bank und sitze die angemessenen Erleichterungen für die Betriebe über Jahre hinweg aus. Krüsken sieht jetzt den Bundesrat gefordert, Verursachergerechtigkeit mit Befreiungen für Betriebe in Roten Gebieten auf den Weg zu bringen. Zudem müssten die Länder die Stoffstrombilanz als Zeichen des Bürokratieabbaus in der Landwirtschaft ersatzlos streichen.
Keine umweltschonende Düngepolitik
Der stellvertretende Agrarsprecher der AfD-Bundestagsfraktion, Frank Rinck, warnte vor zusätzlicher Bürokratie für die Betriebe. Nach seiner Einschätzung wäre das Düngemonitoring nur dann zielführend, wenn es Landwirte, die nachweislich gewässerschonend wirtschaften, endlich von den Düngeauflagen befreit. Davon sei im Gesetz jedoch kein Wort zu finden, so Rinck. Statt neue „Bürokratiemonster“ zu schaffen, müsse die bedarfsgerechte Düngung nach guter fachlicher Praxis wieder uneingeschränkt möglich sein.
Nach Ansicht der agrarpolitischen Sprecherin der Gruppe Die Linke, Ina Latendorf, wird das Gesetz den Anforderungen an eine umweltschonende Düngepolitik nicht einmal ansatzweise gerecht. Sinnlose Mehrfachnennungen derselben Nitrat- und Phosphatwerte würden nicht eingedämmt. Für das Datenmonitoring sei im Gesetz kein bundesweit einheitliches Datenerfassungs- und Datenverarbeitungssystem vorgesehen, kritsierte Latendorf. Das aber sei unerlässlich dafür, um überhaupt wirksame Kontrollfunktionen ausüben zu können.
Quelle: proplanta

Milchpreise steigen, Butter teurer - für Landwirte sieht es gut aus

Die Butterpreise sind weiter hoch. Aber auch Magermilchpulver steigt jetzt im Preis. Für Milchbauern sieht es gut aus.
Die Preise für Butter steigen weiter an. An der Süddeutschen Butter- und Käsebörse kratzte Blockware zuletzt (5.Juni) an der 7-Euro-Marke. Zwischen 6,68 und 6,81 Euro/kg waren Käufer bereit, für Butter zu zahlen. Das sind 21 bzw. 28 Cent mehr als in der Vorwoche.
Auf diesem Niveau bewegten sich die Notierung zuletzt im Oktober 2022. Damals war auch die Marke von 7 Euro erstmals geknackt worden. Nicht nur Blockware, auch geformte Markenbutter werde sehr gut nachgefragt, berichtet die Börse in Kempten. Sie wurde in der Berichtswoche vom 5.6. für 6,12 bis 6,39 Euro/kg gehandelt. Der Einzelhandel kann mit Butter gute Preise erzielen und fragt sie daher gut nach.
Verbraucher zahlen viel Geld für Butter
Wie der Verband der Milcherzeuger Bayern (VMB) berichtet, hatte Aldi in der letzten Woche die Verbraucherpreise für Deutsche Markenbutter im Preiseinstiegssegment um 6 Cent/250 g, also um 24 Cent/kg, angehoben. Ein 250g-Päckchen kostete 1,85 Euro. Die Wettbewerber hätten entsprechend nachgezogen.
Der hohe Bedarf an Milch und Sahne für Frischeprodukte führe laut der Süddeutschen Butter- und Käsebörse zu steigenden Preisen an den Rohstoffmärkten. Davon können Milchbauern profitieren. Das zeigt auch der ife-Rohstoffwert Milch. Der aus den Markterlösen für Butter und Magermilchpulver abgeleitete Rohstoffwert stieg im Mai um 1,1 Cent oder 2,6 % auf 42,7 Cent/kg Milch. Das ist der erste größere Preisanstieg in diesem Jahr. Der Grund dafür waren aber nicht allein die Buttererlöse.
Nachdem die Preisentwicklungen beider Produkte zuletzt auseinandergegangen waren, erzielte auch Magermilchpulver im Mai wieder im Durchschnitt festere Erlöse. Und das zum ersten Mal seit Monaten. Diese Entwicklung hält auch jetzt noch an.
Milchmarkt: Gute Preisaussichten für Landwirte
In der Berichtswoche vom 5. Juni tendierten die Preise für Magermilchpulver nach den Preiserhöhungen der Vorwochen erneut fester. Die Bestandssituation sei weiter rückläufig, schreibt die Süddeutsche Butter und Käsebörse dazu. Die aktuell gute Nachfrage sorge für Spekulationen hinsichtlich der Verfügbarkeit zum Ende des Jahres. Voranfragen für das Jahr 2025 fänden bereits statt.
Auch an den internationalen Märkten sieht es derzeit freundlich aus. Bei der letzten Auktion an der Global Dairy Trade (GDT) am 4. Mai stiegen die Preise für Milchprodukte an, wenn auch nicht so stark wie bei der vorigen Auktion im Mai. Im Durchschnitt legte der Preisindex für Milchprodukte an der GDT um 1,7 % zu. Am stärksten bei Buttermilchpulver mit einem Plus von ganzen 10,4 % und bei Magermilchpulver mit einem Plus von 3 %. Auch der Butterpreisindex stieg um 1,7 %. Angesichts der Marktentwicklung können Milchbauern erst einmal entspannt auf die zweite Jahreshälfte blicken.
Quelle: agrarheute

Neuer Impfstoff gegen Blauzungenvirus Serotyp 3

Boehringer Ingelheim bringt einen neuen Impfstoff gegen das Blauzungenvirus Serotyp 3 auf den Markt. Die Anwendung wurde jetzt genehmigt. Das Produkt ist bereits verfügbar.
Boehringer Ingelheim erweitert sein Impfstoffportfolio um einen inaktivierten Impfstoff für Schafe und Rinder zur Bekämpfung des Blauzungenvirus (BTV). Es ist der erste Impfstoff gegen BTV-3, der die Mortalität und klinische Symptome verhindert, wirbt das Unternehmen.
Darüber hinaus würde er die Viruszirkulation im Blut der Tiere reduzieren und somit auch das Risiko einer weiteren Übertragung der Krankheit senken. Boehringer Ingelheim ist es zusammen mit dem Unternehmen Bioveta gelungen, diesen hochwirksamen Impfstoff innerhalb von nur sieben Monaten auf den Markt zu bringen.
"Wir freuen uns, Landwirte, Tierärzte und Behörden in ihrem Kampf gegen die Blauzungenkrankheit mit unserem Impfstoff zu unterstützen", so Dr. Gerald Behrens, globaler Leiter des Wiederkäuerbereiches bei Boehringer Ingelheim. "Mit ihm können zukünftige BTV-3-Ausbrüche verhindert werden, und Landwirte können nicht nur ihre Herden, sondern auch ihre Lebensgrundlage schützen."
Europaweite Krankheiten
Boehringer Ingelheim verfügt über ein Portfolio von Impfstoffen gegen verschiedene "grenzüberschreitende Tierkrankheiten" (TADs), darunter die Maul- und Klauenseuche sowie die Vogelgrippe. Nach den jüngsten BTV-3-Ausbrüchen haben sich die Gesundheitsbehörden an die Pharmaindustrie gewandt und die Notwendigkeit eines Impfstoffs gegen diesen neuen Serotyp des Blauzungenvirus betont.Boehringer Ingelheim reagierte darauf, indem es sich mit Bioveta, einem
Hersteller von Veterinärprodukten mit besonderem Fokus auf Impfstoffe, zusammenschloss, um den neuen Impfstoff zu entwickeln. Ab Anfang Juni 2024 wird der Impfstoff in Deutschland verfügbar sein, dessen Anwendung durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) sowie dem Paul-Ehrlich-Institut (PEI) genehmigt wurde. Die Grundimmunisierung erfordert bei Schafen eine und bei Rindern zwei Injektionen im Abstand von drei Wochen.
Blauzungenkrankheit: Eine Herausforderung für Tiergesundheit und Landwirtschaft
Das Blauzungenvirus, das von winzigen Insekten namens Gnitzen (Culicoides) übertragen wird, stellt eine ernsthafte Bedrohung dar. Die Krankheit zeigt einen stark saisonalen Verlauf, mit geringem Auftreten im Winter und Frühjahr sowie zunehmendem Auftreten im Sommer und Herbst. Es existieren 29 verschiedene Serotypen des Blauzungenvirus, die Wiederkäuer wie Rinder und Schafe infizieren. Besonders besorgniserregend ist der neu aufgetretene Serotyp 3, der sich derzeit in Europa ausbreitet.
Bei Schafen verursacht er schwere Erkrankungen und führt laut Berichten in Schafbetrieben zu einer wöchentlichen Sterblichkeitsrate von etwa 2,5 %.
Rindern sind ebenfalls betroffen. Der jüngste BTV-3-Ausbruch führte neben klinischen Symptomen vor allem zu Fortpflanzungsstörungen und erheblichen Milchverlusten in betroffenen Milchviehbetrieben. Neben den gesundheitlichen Folgen für die Tiere kann das Blauzungenvirus auch erhebliche wirtschaftliche Verluste für Tierhalter verursachen und hat Auswirkungen auf den internationalen Handel.
Quelle: topagrar

Milchpreise behaupten sich

07.06.2024 (AMI) – Die Erzeugerpreise für konventionelle Rohmilch glänzten im April vor allem mit Stabilität. Auch die im Frühjahr rückläufigen Erlöse an den Pulver- und Rohstoffmärkten konnten ihnen nichts anhaben. Mittlerweile haben bei den Verarbeitungsprodukten feste Preistendenzen eingesetzt. Sofern diese anhalten, dürften sie auch auf der Erzeugerebene für neue Impulse sorgen.
Die Molkereien in Deutschland zahlten im April nach ersten Schätzungen der AMI im bundesweiten Schnitt 44,8 Ct/kg für konventionell erzeugte Kuhmilch mit 4,0 % Fett und 3,4 % Eiweiß. Damit lagen die Preise annähernd auf dem Niveau des Vormonates März. Dieses wurde lediglich um 0,1 Ct übertroffen. Gleichzeitig hat sich der Rückstand gegenüber dem Vorjahr deutlich verringert. Ursächlich hierfür ist jedoch vor allem der rasante Rückgang im Frühjahr 2023. Im April belief sich der Abstand auf 0,4 Ct, zu Jahresbeginn waren es noch 13,0 Ct. Bereits mit den Ergebnissen für den Mai werden die Erzeugerpreise erstmals seit 13 Monaten über die Vorjahreslinie klettern.
Quelle: AMI

Buttermarkt: Preise steuern auf 7-Euro-Marke zu

Kempten - Die Butterpreise in Deutschland kennen aktuell offenbar kein Halten. Nach den bereits deutlichen Anhebungen im Mai setzte sich die Aufwärtsbewegung auch in der ersten vollen Juniwoche fort.
So wurde die Notierung für Blockbutter der Süddeutschen Butter- und Käsebörse in Kempten am Mittwoch (5.6.) am unteren Spannenende um 28 Cent und am oberen um 21 Cent auf 6,68 Euro/kg bis 6,81 Euro/kg heraufgesetzt. Auf diesem Niveau bewegte sich die Notierung zuletzt im Oktober 2022. Damals war auch die Marke von 7 Euro erstmals geknackt worden.
Der Abstand zur kontraktgebundenen Päckchenbutter nahm indes nur noch marginal zu, denn diese Notierung wurde ebenfalls angehoben. Sie wurde um 28 beziehungsweise 19 Cent auf 6,12 Euro/kg bis 6,39 Euro/kg heraufgesetzt.
Die Kemptener Börse berichtete von einer sehr guten Nachfrage nach dem Milchfett. Am Weltmarkt schwächten sich die Butterpreise hingegen zuletzt etwas ab, liegen aber auch dort noch immer auf einem ungewöhnlich hohen Niveau. An der internationalen Handelsplattform Global Dairy Trade (GDT) gab bei der Auktion am Dienstag (4.6.) der Butterpreis im Mittel aller Lieferkontrakte um 1,0% auf 6.318 Euro/t nach.
Die Preise für Vollmilchpulver konnten ihren Aufwärtstrend ebenfalls fortsetzen und erreichten mit 3,80 Euro/kg bis 3,90 Euro/kg wieder ihren letzten Hochpunkt aus der ersten Kalenderwoche dieses Jahres. Rückenwind gab es hier von der GDT. Im Mittel aller Lieferkontrakte wurde bei der jüngsten Auktion die Tonne Vollmilchpulver für 3.201 Euro gehandelt, was eine Steigerung um 2,0% gegenüber der Versteigerung am 21. Mai bedeutete.
Etwas mehr zahlen mussten die Abnehmer in Deutschland zuletzt auch für Magermilchpulver in Lebensmittelqualität. Bei einem Anstieg von 2 Cent am unteren sowie von 3 Cent am oberen Ende lag die Erlösspanne nun mit 2,44 Euro/kg bis 2,59 Euro/kg leicht über dem vergleichbaren Vorjahresniveau. Das Kilogramm Magermilchpulver zur Verfütterung wurde in der Berichtswoche für 2,23 Euro bis 2,27 Euro gehandelt; das waren lediglich am unteren Ende 2 Cent mehr als in der Vorwoche. Die GDT meldete indes einen deutlichen Preisanstieg für Magermilchpulver gegenüber der vorherigen Auktion. Im Mittel verteuerten sich die betreffenden Kontrakte um 3,5% auf 2.505 Euro/t.
Quelle: proplanta

Notierung für Blockbutter zieht deutlich an

06.06.2024 (AMI) – Anfang Juni war Butter in allen Bereichen gefragt. Erhöhte Rohstoffpreise und eine begrenzte Verfügbarkeit machten sich in deutlich gestiegenen Notierungen für abgepackte Butter sowie für Blockbutter bemerkbar.
Die Absatzsituation am Markt für abgepackte Butter stellte sich Anfang Juni überwiegend stabil dar. Die Molkereien berichteten von kontinuierlichen Abrufen, die sich im Rahmen der saisonal üblichen Bandbreite bewegten. Die gestiegenen Rohstoffpreise machten sich Ende des Monats bei den Preisverhandlungen zwischen den Molkereien und dem Lebensmitteleinzelhandel bemerkbar. Hier konnten sich die Produzenten durchsetzen und höhere Molkereiabgabepreise erzielen. Dies war für den Verbraucher direkt an der Ladentheke zu spüren.
Quelle: AMI

Rohstoffwert Milch steigt auf 42,7 Cent

Steigende Preise für Butter sorgen für einen Anstieg beim Kieler Rohstoffwert Milch. Aber auch Magermilchpulver legt im Preis zu.
Im Mai 2024 erhöht sich der aus den Marktpreisen für Butter und Magermilchpulver ermittelte „Kieler Rohstoffwert Milch“ auf 42,7 ct/kg Milch, berichtet die ZMB. Das war ein Plus von 1,1 ct/kg oder 2,6 % im Vergleich zum April. Seit Jahresanfang war der Wert leicht gesunken bzw. überwiegend stabil geblieben. Gegenüber dem Vorjahresmonat Mai 2023 (36,4 ct/kg) liegt der derzeitige ife Rohstoffwert Milch im Mai 2024 um 6,3 ct/kg oder rund 17,3 % höher.
Das ife Institut für Ernährungswirtschaft Kiel ermittelt den Rohstoffwert Milch aus den Marktpreisen für Butter und Magermilchpulver. Definiert ist er für eine Rohmilch ab Hof des Milcherzeugers mit 4,0 % Fett, 3,4 % Eiweiß und ohne Mehrwertsteuer.
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Butter +3%, Magermilchpulver +1,1%
Grund für die aktuelle Entwicklung des Wertes ist vor allem das Preisplus bei Butter. Die Butterpreise verändern sich im Mittel um 3,0 % nach oben, die Magermilchpulverpreise steigen um 1,1 %. Die mittleren Butterpreise steigen um 17,5 €/100 kg von 588,7 auf 606,2 €/100 kg Produkt. Die mittleren Preise für Magermilchpulver steigen um 2,4 €/100 kg von 227,7 auf 230,1 €/100 kg.
Butterpreise steigen - auch im LEH und an der Börse
Dass Butter aktuell gefragt ist, zeigt sich an verschiedenen Preisentwicklungen: Anfang Mai hatte der Einzelhandel die Butterpreise der Eigenmarke noch einmal erhöht und Marktexperten halten weitere Steigerungen für nicht unwahrscheinlich. Der Juni24-Butterkontrakt an der EEX in Leipzig schloss am Mittwoch (29. Mai) bei 6.588 €/t ab und hat damit innerhalb eines Monats somit um mehr als 10% zugelegt. Mehr Preise und Infos auch hier: Milchwert
Quelle: topagrar

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