Das große Adventbacken läuft auf Hochtouren. Die Verbraucher klagen allerdings über hohe Butterpreise. Und das wird auch noch so weitergehen. Die Butterpreise kennen seit Wochen nur eine Richtung. Und das beliebte Fett verteuert sich auch im Dezember weiter. DBV-Präsident Joachim Rukwied rechnet hier zunächst mit keiner Entspannung für die Verbraucher. "Im Moment gehen wir nicht von rückläufigen Preisen aus", sagte Rukwied in Stuttgart. Der Grund sei die Milchpreisentwicklung.
Preise gehen in Richtung 4 €
Die Preise für Butter waren zuletzt stark gestiegen. Laut dem Statistischen Bundesamt kostete die Butter im Oktober und November fast 40 % mehr als in den jeweiligen Vorjahresmonaten. Ein aktueller Blick in die Kühlregale der Supermärkte zeigt: Bei den 250-Gramm-Packungen der Markenprodukte gehen die Preise teilweise in Richtung 4 €. Die Eigenmarken liegen bei 2,39 €. Dem Milchindustrie-Verband zufolge hat Butter damit die bisherige Rekordmarke aus dem Jahr 2022 übertroffen.
Joachim Rukwied erklärte die gestiegenen Preise unter anderem mit einer gestiegenen Nachfrage nach Milchfett, wodurch alternative Absatzwege entstünden. Auch die insgesamt knappe Versorgung am Milchmarkt spiele eine Rolle beim Preisanstieg.
Für Dezember rechnet der Bauernvertreter mit einem weiteren leichten Anstieg der Milchpreise um 2 bis 3 % gegenüber November. Ob sich dies auch in steigenden Butterpreisen niederschlage, müsse abgewartet werden, so Rukwied.
Produktionskette unter Druck
Derzeit ist diese Produktionskette an mehreren Stellen strapaziert: Es gibt weniger Milch, der Fettgehalt der Rohmilch hat abgenommen und für manche fetthaltige Produkte wie Käse zieht die Nachfrage deutlich an. Die Folge: Der Butterpreis klettert.
Hauptgrund für die Preisaufschläge ist Experten zufolge das sinkende Angebot an Rohmilch. Seit Jahren ist die Zahl der Milchkühe und Milchviehbetriebe in Deutschland rückläufig. Nach Aussage des Milchindustrie-Verbands liegen die Rohmilchanlieferungen aus Deutschland aktuell knapp 2,1 % unter dem Vorjahr.
Quelle: topagrar
13.12.2024 (AMI) – Den Molkereien in der EU-27 stand in den ersten drei Quartalen von 2024 annähernd so viel Milch zur Verfügung wie im Vorjahr. Der verfügbare Rohstoff wurde jedoch teils in andere Produktionsrichtungen gelenkt als ein Jahr zuvor. Dadurch kam es vor allem bei Butter und Milchpulver zu Produktionsrückgängen, während die übrigen Produkte Zuwächse verzeichneten.
Im Zeitraum Januar bis September 2024 lag die Milchanlieferung in der EU-27 schalttagsbereinigt marginal um 0,1 % über dem Vorjahresniveau. Dabei verfehlten die Mengen im Januar die Vorjahreslinie zunächst noch um 0,8 %. In den Folgemonaten entwickelte sich das Milchaufkommen dann expansiv, bis es im Juli und August wieder unter das Vorjahresniveau fiel. Im September wurde die Menge des Vorjahresmonats fast genau erreicht. Auf Ebene der Mitgliedstaaten standen sich in der Summe der ersten drei Quartale teils deutliche Mengenverschiebungen gegenüber. Insbesondere in Polen und Frankreich wurde die Milchanlieferung spürbar ausgeweitet. Mit einem Produktionsanstieg von 2,9 % in Polen und 1,2 % in Frankreich generierten die beiden Länder in der Summe bis September knapp 0,6 Mio. t zusätzliche Milch. Demgegenüber kam es vor allem in Irland und den Niederlanden zu deutlichen Rückgängen. Auch in Deutschland verfehlte die Anlieferungsmenge bis September das Vorjahresniveau.
Quelle: AMI
12.12.2024 (AMI) – Ende November lag die Milchanlieferung trotz saisonal erneut steigender Mengen weiterhin unter Vorjahresniveau. Das Rohstoffaufkommen blieb daher weiterhin knapp, doch durch das Näherrücken der Feiertage entspannte sich die Lage am Rohstoffmarkt ein wenig. Die Preise tendierten auf hohem Niveau leicht schwächer.
Ende November scheint die Milchanlieferung das Milchtal endgültig durchschritten zu haben. In der 48. Kalenderwoche stieg das Milchaufkommen nach Berechnungen der Zentralen Milchmarkt Berichterstattung (ZMB) im Vergleich zur Vorwoche um 0,8 %. Die Anlieferungsmenge unterschritt jedoch weiterhin das Vorjahresniveau. Der Rückstand auf die Vorjahreswoche belief sich auf 0,9 % und in der Kumulation von Januar bis November lag die erfasste Rohstoffmenge weiterhin um 0,4 % niedriger als im vergangenen Jahr.
Quelle: AMI
Der Milchmarkt kämpft mit Knappheit und Rekordpreisen - gut für Milcherzeuger. Wie sieht es 2025 mit den Milchpreisen aus?
Der Milchmarkt spürt die Vorweihnachtszeit. Verbraucher fragen viel Butter und Käse nach, sodass der Handel hohe Absatzmengen verzeichnet. Er kann bei den Herstellern nicht die Mengen ordern, die er für die Konsumenten bereitstellen sollte, schreibt die Süddeutsche Butter- und Käsebörse. Sie beobachtet für Päckchenbutter weiterhin eine sehr gute Nachfrage seitens des Handels und notiert am 4. Dezember unverändert bei 8,5 bis 8,8 Euro/kg.
Zugleich wird es am Rohstoffmarkt ruhiger, denn die verarbeitenden Betriebe bereiten sich auf die Feiertage vor. Die Preise für Sahne und Magermilchkonzentrat geben etwas nach. Auch Magermilchpulver tendiert leicht schwächer, die Einkäufer warten ab. Magermilchpulver in Futtermittelqualität notiert bei 2.380-2.430 Euro/t. Das sind am oberen und unteren Ende je 20 Euro weniger als in der Vorwoche. Laut den Experten ist EU-Ware am Weltmarkt weiter konkurrenzfähig. Hier kämen aber zurzeit wenig Impulse. Vor allem würden bestehende Kontrakte abgewickelt.
Milchpreise am Weltmarkt steigen leicht
Das bestätigt die letzte Auktion an der Global Dairy Trade (GDT), bei der insgesamt nur 33.630 t Milchprodukte gehandelt wurden – so wenig wie zuletzt Anfang August, so der VMB. Auch wenn an der GDT der Durchschnittspreis aller gehandelten Milchprodukte anzog (+ 1,2% zur letzten Auktion auf 4.193 US-Dollar/t), gaben die Kurse vieler Produkte auf hohem Niveau nach. Butter verlor ganze 5,2% gegenüber der letzten Auktion und schloss bei 6.680 US-Dollar/t. Nur Vollmilchpulver (+ 4,1 % auf 3.984 US-Dollar/t) und Laktose (+ 7,7% auf 910 US-Dollar/t) stiegen im Preis.
Milchpreise: gute Aussichten für 2025
Die Experten der Süddeutschen Butter- und Käsebörse ordnen die Lage am deutschen Milchmarkt so ein: „Auch wenn es zu Korrekturen bei den Rohstoffwerten kommt, wird das Niveau noch immer außergewöhnlich hoch bleiben, da wir uns aktuell auf einem absoluten Allzeithoch bei den Rohstoffpreisen befinden“. Daher gehen sie davon aus, dass die Produktion auch im neuen Jahr „nicht überdimensional zunimmt“ und sich somit an der aktuellen Marktlage wenig verändern wird. Und die zeigt: Milch ist knapp.
Laut Schnellberichterstattung der ZMB lag die Milchanlieferung in der 47. Kalenderwoche (18.11. bis 23.11.) 2,0% unter der Vorjahreslinie. Damit dürfte sie das Saisontief erreicht haben. Der Spotmarkt zeigt die Knappheit. Hier handeln die Molkereien Milch noch immer teuer.
In der Woche vom 2. bis 8. Dezember lag der Spotmilchpreis im Norden und Westen Deutschlands bei 57,5 Cent/kg Milch und im Süden bei 59,5 Cent/kg Milch. Mit einem Abschlag von je 2,5 Cent haben die Preise damit wieder die 60-Cent-Marke unterschritten. Dennoch ist die Versorgungslage angespannt, zeigen die Preise. Denn sie bewegen sich noch deutlich über den Auszahlungspreisen der Molkereien an ihre Milcherzeuger und deutlich über dem Rohstoffwert.
Milch ist knapp - wie geht es weiter?
Der Rohstoffwert, den das ife-Institut aus den Erlösen von Magermilchpulver und Butter berechnet, liegt im Oktober bei 54,2 Cent/kg Milch und dürfte im November erneut steigen. Der aus den Börsenkursen ermittelte ife-Börsenmilchwert zeigt für den Dezember noch 54,5 Cent/kg, bevor er dann im Januar auf 52 Cent/kg fällt und im Februar auf 50,7 Cent/kg. Der Grund dafür sind nachgebende Butter-Futures am Terminmarkt.
Wie es tatsächlich kommt, wird die Realität zeigen. Die Auszahlungspreise der Molkereien zeigen die Rohstoffknappheit der letzten Wochen. Milcherzeuger können mit Zuversicht ins neue Jahr starten.
Quelle: agrarheute
Berlin - Das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) verfolgt weiter sein Ziel, die Lieferbeziehungen zwischen Milcherzeugern und Molkereien staatlich zu regeln.
Am Dienstag (3.12.) hat das Ressort seinen Verordnungsentwurf der nationalen Anwendung von Artikel 148 der Gemeinsamen Marktorganisation (GMO) in die Länder- und Verbändeanhörung gegeben. Danach sollen Molkereien künftig für ihre Rohmilchlieferungen zu schriftlichen Verträgen verpflichtet werden, die Bestimmungen unter anderem zu Preis und Menge enthalten.
Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir begründete den Schritt damit, er wolle Planungssicherheit für Milchbauern schaffen. Es müsse doch selbstverständlich sein, „dass sie nicht wochenlang um ihr Geld zittern müssen.“ Özdemir berief sich dabei auf eine Empfehlung der Zukunftskommission Landwirtschaft (ZKL). Die spricht sich in ihrem zweiten Bericht zwar dafür aus, verbindliche Lieferverträge mit konkreten Angaben über Menge, Qualität, Preis und Laufzeit des Vertrages umzusetzen, betont aber zugleich, dass bei Genossenschaften die Satzungsautonomie „unbedingt zu beachten“ sei.
Schwankungen abmildern
Nach dem Verordnungsentwurf des BMEL sollen Molkereien für ihre Rohmilchlieferungen zu schriftlichen Verträgen mit Bestimmungen unter anderem zu Preis und Menge verpflichtet werden. Genossenschaften sollen von dieser Vertragspflicht ausgenommen sein, sofern ihre Lieferordnungen oder Satzungen Bestimmungen enthalten, die in ihrer Wirkung den Bestimmungen für verpflichtende Verträge ähnlich sind. Darüber hinaus sollen die Molkereien verpflichtet werden, den Erzeugern ein Angebot für einen Preis-Mengen-Bezug zu unterbreiten. Für alle Milcherzeuger würden damit die Rohmilchpreise verlässlicher und Schwankungen abgemildert.
Demgegenüber war das Kieler Institut für Ernährungswirtschaft (ife) in einer kürzlich vorgelegten Studie zu dem Ergebnis gekommen, dass Festpreismodelle für die Milcherzeuger mit erheblichen Kostenrisiken verbunden seien. Eine Besserstellung am Markt werde nicht erreicht. Auf der Seite der Molkereien drohe ein erhöhter Strukturwandel. Die Wissenschaftler sehen kein Marktversagen, das einen staatlichen Eingriff in die Vertragsbeziehungen rechtfertigen würde.
DBV und DRV kritisieren den Vorstoß
Bei ihnen ist die Verärgerung über die angebliche ZKL-Empfehlung groß.
Der Deutsche Bauernverband (DBV) und der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) haben den Vorstoß des Bundeslandwirtschaftsministeriums zur nationalen Umsetzung des Artikels 148 der Gemeinsamen Marktorganisation (GMO) kritisiert. Dass Ressortchef Cem Özdemir sein Engagement mit Empfehlungen der Zukunftskommission Landwirtschaft (ZKL) in Verbindung bringt, wollen beide Verbände nicht stehen lassen. DBV-Vizepräsident Dr. Holger Hennies, zugleich Mitglied der ZKL, stellte klar, dass die ZKL die nationale Anwendung des Artikels 148 GMO „explizit ausgeschlossen“ habe. DBV-Milchpräsident Karsten Schmal warnte, dass eine Anwendung des 148ers die Milcherzeuger nicht stärken, sondern im Gegenteil zu niedrigen Erzeugerpreisen führen würde.
DRV-Hauptgeschäftsführer Jörg Migende erinnerte an eine im Oktober veröffentlichte Studie des ife Instituts für Ernährung und Ernährungswirtschaft Kiel und der Fachhochschule Kiel, wonach die nationale Umsetzung des Artikels 148 GMO die gesamte Wertschöpfungskette Milch und insbesondere die Erzeuger schwächen würde.
Migende machte deutlich, dass die Wirkungen der globalen Marktkräfte nicht ausgeschaltet werden könnten. Die deutsche Milchwirtschaft bewege sich in offenen Märkten mit gewachsenen Einflüssen globaler Angebots- und Nachfrageentwicklungen. Nationale Vorgaben für die Lieferbeziehungen zwischen Milcherzeugern und Molkereien würden nicht dazu beitragen, Milchpreise nachhaltig positiv zu beeinflussen. Im Ergebnis würden damit die heimischen Milcherzeuger zum Verlierer und der Strukturwandel beschleunige sich.
Über die Aussage Özdemirs, die ZKL habe die Anwendung des Artikels 148 GMO empfohlen, zeigte sich der DRV-Hauptgeschäftsführer regelrecht verärgert. Im Abschlussbericht der ZKL gebe es keine solche Empfehlung zur Milchmarktorganisation, weil die ZKL in diesem Punkt keine Einigung erzielt habe.
„Richtungsweisender Anfang“
Positiv reagiert umgekehrt der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM) auf den Vorstoß von Özdemir. Die nationale Umsetzung des Artikels 148 GMO sei ein „längst überfälliger erster Schritt hin zu einem stärker marktwirtschaftlichen Verhalten im Milchmarkt“, hob der BDM-Vorsitzende Karsten Hansen hervor. Zudem könne damit dazu beigetragen werden, die Marktstellung der Milcherzeuger gegenüber den Abnehmern deutlich zu verbessern.
Im Übrigen hätten sich die Mitglieder der ZKL einstimmig dafür ausgesprochen, den Abschluss von vertraglichen Vereinbarungen vor der Lieferung der Agrarprodukte verbindlich vorzugeben, hieß es beim BDM.
Bei der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) wertet man den Verordnungsentwurf als „richtungsweisenden Anfang für notwendige politische Rahmenbedingungen“. Bislang sei die Landwirtschaft der einzige Wirtschaftsbereich, in dem der Produzent nicht wisse, wieviel Geld er am Ende für sein Produkt bekomme. Nun müsse die Politik den Verordnungsentwurf wirksam ausgestalten und umsetzen.
Das Bundeslandwirtschaftsministerium hatte seinen Verordnungsentwurf zur nationalen Anwendung von Artikel 148 GMO am Dienstag in die Länder- und Verbändeanhörung gegeben. Dabei berief sich Özdemir auf eine Empfehlung der Zukunftskommission Landwirtschaft (ZKL). Die spricht sich in ihrem zweiten Bericht zwar dafür aus, verbindliche Lieferverträge mit konkreten Angaben über Menge, Qualität, Preis und Laufzeit des Vertrages umzusetzen, betont aber zugleich, dass bei Genossenschaften die Satzungsautonomie „unbedingt zu beachten“ sei.
Der Milchindustrie-Verband (MIV) forderte eine klare Absage an die nationale Umsetzung von Artikel 148 GMO. Die freiwillige, marktnahe Praxis sowie Absicherungsmodelle hätten sich bewährt und sollten gestärkt werden. Ein Verzicht auf unnötige staatliche Eingriffe sei essenziell, um die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Milchwirtschaft zu erhalten.
Quelle: proplanta
Wellington / Kempten - Die Preise für Milcherzeugnisse aus Neuseeland haben bei der jüngsten Auktion der Global Dairy Trade (GDT) nachgegeben. Mit einem Minus von 4,7% verbilligte sich Butter am deutlichsten. Im Schnitt wurden 6.357 Euro/t erlöst; das waren laut GDT 5,2% weniger.
Währungsbereinigt belief sich der Abschlag auf 4,3%. Bei der Versteigerung am 19. November hatten die Butterpreise die Marke von 7.000 $ (6.662 Euro) geknackt und damit einen neuen Rekord markiert.
In Deutschland blieben die Butterpreise trotz des Rückgangs an der GDT stabil. An der Süddeutschen Butter- und Käsebörse in Kempten verharrte die Notierung für Blockbutter am Mittwoch (4.12.) auf dem Vorwochenniveau von 8,10 bis 8,20 Euro/kg. Auch für die kontraktgebundene Päckchenbutter blieben die Preise unverändert, und zwar die siebte Woche in Folge bei 8,50 bis 8,80 Euro/kg.
Dagegen gaben die Preise für Magermilchpulver nach, aber nur geringfügig. Ware zu Futterzwecken erlöste der Börse in Kempten zufolge auf der Großhandelsebene 2,38 bis 2,43 Euro/kg, was ein Minus von durchschnittlich 2 Cent bedeutete. Magermilchpulver in Lebensmittelqualität verbilligte sich nur am oberen Preisband, allerdings gleich um 5 Cent auf 2,60 bis 2,75 Euro/kg. An der GDT war der Preis für dieses Produkt gegenüber der vorherigen Auktion währungsbereinigt ebenfalls gesunken, nämlich um 0,8% auf 2.710 Euro/t.
Das fetthaltigere Vollmilchpulver „made in New Zealand“ verteuerte sich indes ein weiteres Mal. Im Schnitt legten die Erlöse dafür unter Berücksichtigung der Euro-Abwertung gegenüber der vorherigen Auktion um 4,6% auf 3.792 Euro/t zu. In Deutschland wurde das Produkt dagegen zuletzt etwas preiswerter gehandelt. Das Kilogramm Vollmilchpulver verbilligte sich am unteren Ende des Preiskorridors um 1 Cent auf 4,39 Euro und am oberen um 2 Cent auf 4,48 Euro.
Quelle: proplanta
06.12.2024 (AMI) – Die Bio-Milchpreise in Deutschland sind im Oktober nochmals deutlich gestiegen. Hier kamen unter anderem die zusätzlich gezahlten Winterzuschläge zum Tragen. Aber auch unabhängig von den saisonalen Effekten zeigte sich der Markt fest. Die Nachfrage verlief weiterhin rege und das Angebot fiel teils etwas knapp aus.
Die deutschen Molkereien zahlten im Oktober für Biomilch mit 4,0 % Fett und 3,4 % Eiweiß nach Schätzungen der AMI im Bundesmittel 59,7 Ct/kg. Gegenüber dem Vormonat war das ein Plus von 1,7 Ct. Damit hat sich nicht nur der seit Jahresbeginn nahezu kontinuierliche Anstieg der Bio-Milchpreise fortgesetzt, sondern die Zuwachsrate hat sich auch deutlich verstärkt. Neben den aktuellen Marktentwicklungen haben dazu auch saisonale Effekte beigetragen. Während vereinzelte Molkereien in den Sommermonaten einen Teil des Milchgeldes einbehalten, werden in den Wintermonaten Zuschläge gezahlt. Diese Umstellung von Sommerabzug auf Winterzuschlag erfolgt im Oktober und hat den Landwirten in diesem Jahr in Einzelfällen bis zu 6,0 Ct mehr auf der Milchgeldabrechnung beschert. Lässt man die Saisoneffekte außen vor, belief sich das Plus gegenüber September allerdings immer noch auf 1,0 Ct und fiel damit im Vergleich zu den Vormonaten ähnlich hoch aus.
Quelle: AMI
05.12.2024 (AMI) – Die Wirtschaft in Deutschland lahmt. Private Haushalte und Industrieunternehmen sind verunsichert hinsichtlich der weiteren konjunkturellen Entwicklung im Inland und halten sich als Nachfrager zurück. Die Agrarwirtschaft steht weiteren Herausforderungen gegenüber: Arbeitskräftemangel, Verfügbarkeit von Pflanzenschutzmitteln und Witterungsextreme sind nur einige Beispiele dafür. Wie sind die einzelnen Marktsektoren durch das Jahr gekommen?
Eigentlich sind die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nicht schlecht. Das Inflationsgespenst ist vertrieben worden, das Zinsniveau ist wieder auf dem Rückzug, und der Arbeitsmarkt erweist sich weiterhin als robust. Dank gestiegener Einkommen sind die Kaufkraftverluste aus den Vorjahren mittlerweile ausgeglichen. Dennoch ist die Sparquote gestiegen, viele Verbraucher sichern sich lieber ab, anstatt zu konsumieren. Gleichzeitig hat das verarbeitende Gewerbe im internationalen Vergleich an Wettbewerbsfähigkeit eingebüßt. Die Produktionsfaktoren Arbeit und Energie belasten auf der Kostenseite. Das führt dazu, dass die Wirtschaftsleistung in der exportorientierten Volkswirtschaft 2024 erneut sinkt.
Erholungsprozess bleibt bislang aus
Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt wird nach Schätzung, sowohl der Projektgruppe Gemeinschaftsdiagnose als auch des Sachverständigenrates, im Jahresdurchschnitt um 0,1% sinken, nachdem es bereits im Jahr zuvor preisbereinigt um 0,3% gesunken war. Der erhoffte Erholungsprozess ist bislang ausgeblieben. Dabei hat die Weltwirtschaft im Verlauf des Jahres an Dynamik gewonnen. Deutschland ist auch global gesehen in dieser Hinsicht aktuell ein Sorgenkind.
Milchpreise beflügeln Rohstoffindex
Die Erzeugerpreise für Agrarrohstoffe haben sich 2024 uneinheitlich entwickelt. Während die Preise für Getreide, insbesondere Braugerste oder Brotroggen, sowie für Schweine unter Druck standen, waren die Erlöse aus Raps, Schlachtrindern sowie Milch höher als im Vorjahr. Insbesondere am Milchmarkt kletterten die Preise. Treibende Kräfte waren feste Tendenzen für Rohmilch und Molkereiprodukte. So stiegen beispielsweise die Weltmarktpreise für Butter das ganze Jahr über kontinuierlich.
Quelle: AMI
05.12.2024 (AMI) – Mit dem nahenden Weihnachtsfest sind auf den Märkten für Milchpulver ruhigere Zeiten eingetreten. Molkenpulver in Lebensmittelqualität wurde bei festeren Preisen hingegen rege nachgefragt.
Am Markt für Molkenpulver in Lebensmittelqualität waren Anfang Dezember weiterhin feste Preise zu erzielen. Aufgrund der saisonal bedingt gedämpften Käseproduktion fiel wenig flüssiger Rohstoff für die Trocknung an, Molkenkonzentrat war knapp und teuer im Einkauf. Zudem wurde der Rohstoff bei reger Nachfrage in die Herstellung von Molkenderivaten gelenkt. Damit legten die Preise für die Lebensmittelware weiter zu. Molkenpulver in Futtermittelqualität wurde hingegen zu stabilen Preisen gehandelt, wobei kaum Ware umgeschlagen wurde. Dementsprechend hob die Butter- und Käse-Börse in Kempten die Notierung für Molkenpulver in Lebensmittelqualität ein weiteres Mal an. Die Spanne wurde am 04.12.24 am unteren Ende um 20 EUR und am oberen um 30 EUR auf 1.050 bis 1.150 EUR/t heraufgesetzt. Ware in Futtermittelqualität wurde in einer Spanne von 850 bis 890 EUR/t unverändert zur Vorwoche notiert.
Quelle: AMI
Berlin, 4.12.2024 – In der Woche vor der Vertrauensfrage von Bundeskanzler Olaf Scholz hat das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) einen Referentenentwurf zur Änderung der Agrarorganisationen-und-Lieferketten-Verordnung (AgrarOLkV) veröffentlicht. Der Entwurf sieht die nationale Umsetzung des Artikel 148 GMO vor. Damit will das BMEL die Molkereien verpflichten, ihren Lieferanten für mindestens 80% der Menge ein Angebot über einen Preis-Mengen-Zeit-Bezug gemäß Artikel 148 GMO zu unterbreiten. Genossenschaftliche Molkereien sollen nur dann von dieser Pflicht ausgenommen werden, wenn deren Satzungen Bestimmungen mit ähnlicher Wirkung enthalten.
Dr. Björn Börgermann, MIV-Hauptgeschäftsführer: „Der Milchindustrie-Verband (MIV) spricht sich entschieden gegen die nationale Umsetzung von Artikel 148 GMO aus. Der Entwurf birgt nicht nur Risiken für die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Molkereiwirtschaft, sondern untergräbt auch die Prinzipien der Vertragsfreiheit sowie privatwirtschaftlicher und genossenschaftlicher Autonomie.“
Der Vorschlag, Molkereien zu verbindlichen Vertragsangeboten hinsichtlich Menge, Preis und Laufzeit zu verpflichten, ignoriert die Realität eines hochvolatilen Milchmarktes. Studien zeigen, dass solche Vorgaben nicht zu mehr Marktstabilität führen, sondern die Anpassungsfähigkeit der Marktteilnehmer reduzieren. Die Preisvolatilität ist primär durch globale Marktbedingungen bedingt und kann nicht durch nationale Eingriffe reduziert werden.
Zudem würde die Umsetzung einen erheblichen administrativen Aufwand verursachen, obwohl die noch aktuelle Regierung Bürokratieabbau versprochen hatte. Selbst nach den Berechnungen des BMEL entstehen für die Wirtschaft Erfüllungskosten von über 16 Mio. EUR. Das ife-Institut und die Kieler Fachhochschule schreiben in einer vor kurzem veröffentlichten Studie zu den Auswirkungen der Umsetzung des o. g. Artikels 148 sogar von einer Summe von 100 Mio. EUR.
Schon die Ablehnung des BMEL-Vorhabens, die sich auf der Milchkonferenz des BMEL im Sommer 2023 abzeichnete, zeigt die mangelnde Akzeptanz des Entwurfs in der Branche. Der Versuch, den staatlichen Eingriff dennoch zu erzwingen, zeugt von politisch motiviertem Aktionismus und trägt nicht zu einer nachhaltigen Entwicklung der Milchwirtschaft bei, sagte Börgermann.
Der MIV fordert eine klare Absage an die nationale Umsetzung von Artikel 148 GMO. Die freiwillige, marktnahe Praxis sowie Absicherungsmodelle haben sich bewährt und sollten gestärkt werden. Ein Verzicht auf unnötige staatliche Eingriffe ist essenziell, um die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Milchwirtschaft zu erhalten.
Weitere Informationen rund um Milch finden Sie unter:
milchindustrie.de | meine-milch.de | milch-im-blut.de
Quelle: MIV
02.12.2024 (AMI) – Wie bereits im Vormonat legte der AMI-Agrarrohstoffindex auch im November 24 zu und erreichte 141,2 Punkte, ein Plus von 0,9 % gegenüber Vormonat. Besonders die Preisaufschläge für Raps, Jungbullen und Milch trieben den Index nach oben, während die Erzeugerpreise für Getreide und Schweine rückläufig waren.
Auch wenn sich gegen Ende des Monats die Erzeugerpreise für Getreide nach oben bewegten, konnte das nicht das Minus vom Monatsanfang kompensieren. Insbesondere die Brotgetreide haben an Boden verloren und reagieren damit auf die limitierte Nachfrage. Denn der Inlandsmarkt ist vorerst gesättigt und der Export benötigt keine großen Mengen, so dass ein Preisimpuls ausbleibt. Zum Monatsende hat sich der Markt mit den spekulationsgetriebenen, festen Terminkursen etwas belebt. Aber das scheint ein Strohfeuer gewesen zu sein. Es zeichnet sich ab, dass sich der ansonsten dahindümpelnde Brotgetreidemarkt auf solche Entwicklungen reduziert.
Deutliches Highlight im November ist der knappe Raps. Feste Terminkurse trieben die Kassapreise gegen Ende des Monats. Durch das attraktive Preisniveau haben auch die Umsätze zugenommen.
Die bundesweite Milchanlieferung bewegte sich im November an ihrem saisonalen Tiefpunkt. Der Rohstoff war dementsprechend knapp und teuer. Bei Industrierahm führte dies zu historischen Höchstpreisen. Auf der Produktebene stand dem knappen Angebot eine lebhafte Nachfrage gegenüber. Dies galt vor allem für abgepackte Butter und Käse, welche sich aufgrund dieser Gemengelage im November zum Teil deutlich verteuerten.
Nachfrage nach Jungbullen kaum zu bedienen
Das Angebot an Schlachtschweinen hat in den vergangenen Wochen stetig zugenommen, immer wieder wurde auch von Überhängen berichtet. Obwohl die Schlachtunternehmen stetig Tiere nachfragen, sind die Schlachtkapazitäten begrenzt. Die Nachfrage nach Jungbullen hat sich zuletzt deutlich belebt, trotz des bereits recht hohen Preisniveaus ist der Bedarf kaum zu decken. Entsprechend kam es in der zweiten Novemberhälfte zu weiteren Aufschlägen.
Quelle: AMI
Die Nahrungsmittelpreise wirken aktuell mit ihrer geringeren Verteuerung als Inflationsbremse. Lebensmittel kosten derzeit 1,8% mehr als im Vorjahr.
Die Inflationsrate in Deutschland wird im November 2024 voraussichtlich +2,2 % betragen. Gemessen wird sie als Veränderung des Verbraucherpreisindex (VPI) zum Vorjahresmonat.
Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach bisher vorliegenden Ergebnissen weiter mitteilt, sinken die Verbraucherpreise gegenüber Oktober 2024 um 0,2 %. Die Inflationsrate ohne Nahrungsmittel und Energie, oftmals auch als Kerninflation bezeichnet, beträgt voraussichtlich +3,0 %.
Preisanstieg bei Lebensmitteln verlangsamt sich
Laut Destatis müssen die Kunden aktuell 1,8% mehr für Lebensmittel zahlen als im November 2023. Im Oktober waren sie 2,3 % höher und im September 1,6 % gegenüber Vorjahr.
Die Gesamtinflation ist mit den jetzt ermittelten 2,2 % allerdings auch wieder höher als im Oktober, wo es 2,0 % waren oder als im September mit 1,6 %. Vor allem Energie wird weiter jeden Monat teurer.
Quelle: topagrar
Luxemburg - Die Inflation in der Eurozone hat im November den zweiten Monat in Folge zugelegt. Die Verbraucherpreise stiegen um 2,3 Prozent im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat, wie das Statistikamt Eurostat nach einer ersten Schätzung mitteilte. Im Oktober hatte die Inflationsrate bei 2,0 Prozent gelegen. Volkswirte hatten den Anstieg so erwartet.
Im Vergleich zum Vormonat fielen die Verbraucherpreise um 0,3 Prozent. Hier hatten die Volkswirte lediglich einen Rückgang um 0,2 Prozent prognostiziert. Verantwortlich für den Anstieg der Jahresinflationsrate ist der im Jahresvergleich deutlich schwächer ausgefallene Rückgang der Energiepreise. Ökonomen machen Basiseffekte hierfür verantwortlich.
Die Kernteuerung ohne schwankungsanfällige Preise für Energie-, Nahrungs- und Genussmittel verharrte im November bei 2,7 Prozent. Die Kerninflation bildet die grundlegende Teuerung ab und stellt den Inflationstrend nach Meinung vieler Ökonomen besser dar als die Gesamtrate.
Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt mittelfristig eine Inflationsrate von zwei Prozent an. Die Notenbank hatte den richtungsweisenden Einlagenzinssatz zuletzt im Oktober um 0,25 Prozentpunkte gesenkt auf 3,25 Prozent. Es war der dritte Zinsschritt in diesem Jahr.
Viele Ökonomen erwarten bei der nächsten Zinssitzung Mitte Dezember eine weitere Senkung um 0,25 Prozentpunkte. Einige Experten spekulieren aber auch angesichts der schwachen Konjunktur auf eine Senkung um 0,50 Prozentpunkte.
Quelle: proplanta
Luxemburg - Bei der Kennzeichnung von Lebensmitteln klaffen „eine Reihe besorgniserregender Lücken“ in den Rechtsvorschriften der Europäischen Union.
Zu diesem Ergebnis kommt ein am Montag (25.11.) präsentierter Sonderbericht des Europäischen Rechnungshofes (EuRH). Probleme haben die Prüfer auch bei Kontrollen und Sanktionen ausgemacht. Immerhin wird laut dem Bericht durch die bestehenden EU-Vorschriften sichergestellt, dass die Etiketten grundlegende Informationen für die Verbraucher enthalten.
Das für die Prüfung zuständige EuRH-Mitglied Keit Pentus-Rosimannus beklagte mangelnde Übersichtlichkeit. Es gebe Hunderte verschiedener Kennzeichnungssysteme, Logos und Werbeversprechen, die die Käufer entschlüsseln müssten. Laut Pentus-Rosimannus legen Unternehmen bei den Angaben auf den Verpackungen „große Kreativität“ an den Tag.
Im Bericht wird sogar davor gewarnt, dass die lückenhaften EU-Rechtsvorschriften der Täuschung der Verbraucher Vorschub leisten. Selbst auf Produkten mit hohem Fett-, Zucker- oder Salzgehalt könnten nährwert- und gesundheitsbezogene Vorteile hervorgehoben werden. Zuckerhaltige Produkte wie Energieriegel könnten als High-Protein-Produkte beworben werden.
Auch würden Verbraucher zunehmend mit von keinerlei Vorschriften regulierten Angaben zu angeblich gesundheitsfördernden Eigenschaften pflanzlicher Stoffe konfrontiert. Dazu gehöre etwa die Aussage „setzt neue Energien frei“; auch wenn diese und ähnliche wissenschaftlich nicht belegt seien.
Verbraucher zunehmend verwirrt
Nach Ansicht der Prüfer benachteiligen bestimmte Formen der Kennzeichnung einige Verbraucher sogar. Kritisiert wird, dass sich Lebensmittelallergiker mitunter mit übervorsichtigen Allergenwarnungen und vagen Aussagen wie „kann … enthalten“ auseinandersetzen müssten. In der Praxis schränke dies ihre Auswahlmöglichkeiten ein. Besonders betroffen seien Vegetarier und Veganer: Dem Hof zufolge ist das Verwenden von Aufschriften wie „vegan“ oder „vegetarisch“ nicht reglementiert. Eine EU-weite Definition für solche Erzeugnisse gebe es aktuell nicht.
Auf Kritik der Rechnungsprüfer stößt zudem, dass Systeme zur Kennzeichnung des Nährwerts auf der Vorderseite von Verpackungen wie Nutri-Score, NutrInform und Keyhole nicht in allen Mitgliedstaaten zum Einsatz kommen. Standardisierte Vorschriften könnten den Verbrauchern jedoch dabei helfen, gesündere Lebensmittel zu erkennen und möglicherweise ernährungsbedingten Krankheiten vorzubeugen. Stattdessen habe in den EU-Ländern das Nebeneinander verschiedener Systeme mit jeweils unterschiedlicher Aussage und Zielsetzung genau den gegenteiligen Effekt. Die Verbraucher seien zunehmend verwirrt, anstatt Orientierung zu erhalten.
Unzählige freiwilliger Labels, Logos und Angaben, die die Verbraucher zum Kauf verleiten sollen, würden dies noch verstärken. In diesem Zusammenhang nennt der Luxemburger Hof sogenannte „Clean Labels“ über das Fehlen bestimmter Inhaltsstoffe, wie etwa „antibiotikafrei“. Genannt werden auch nicht zertifizierte Eigenschaften wie „frisch“ oder „natürlich“, aber auch eine breite Palette umweltbezogener Aussagen, die Greenwashing gleichkämen.
Keine hohe Priorität
Aus Sicht des EU-Rechnungshofes wird der Aufklärung der Verbraucher keine hohe Dringlichkeit beigemessen. Die EU habe zwischen 2021 und 2025 nur rund 5,5 Mio. Euro für Sensibilisierungskampagnen zur Lebensmittelkennzeichnung zur Verfügung gestellt. Die Mitgliedstaaten hätten solche Kampagnen bestenfalls sporadisch durchgeführt. Als Beispiel verweisen die Prüfer auf die auf Produkten vorgeschriebene Datumsangabe. Diese werde von den Verbrauchern oft nicht richtig verstanden, da der Unterschied zwischen dem Verfalls- und dem Mindesthaltbarkeitsdatum nicht klar erkennbar sei.
Nicht zufrieden ist der EuRH auch mit den amtlichen Kontrollen. Lebensmittelunternehmen könnten die „schwachen Kontrollen und Sanktionen“ ausnutzen, heißt es. Bei vorgeschriebenen Angaben funktionierte die Überwachung zwar in der Regel zwar gut. Freiwillige, nährwert- oder gesundheitsbezogene Angaben oder der Online-Verkauf von Lebensmitteln würden jedoch – wenn überhaupt – nur selten überprüft. Websites außerhalb der EU entzögen sich fast jeglicher Kontrolle. Zugleich habe der Online-Handel zuletzt deutlich zugelegt. Zudem sind die bei Verstößen verhängten Bußgelder nach Ansicht der Prüfer häufig nicht abschreckend, wirksam oder verhältnismäßig.
Quelle: proplanta
Gorinchem - Der Geschäftsführer der niederländischen Molkereigenossenschaft Royal FrieslandCampina (RFC), Jan Derck van Karnebeek, rechnet mit einer Verknappung auf dem Milchmarkt in Nordwesteuropa. Wie der Manager auf dem Nationalen Milchviehkongress in Gorinchem am Dienstag (26.11.) erklärte, stärkt diese Entwicklung die Marktmacht der Landwirte gegenüber dem Lebensmitteleinzelhandel.
„Der alte Ansatz, dass die Supermärkte Mengen ausschreiben konnten und dass es immer jemanden gab, der die Milch zu einem niedrigeren Preis liefern konnte, ist endgültig vorbei“, betonte van Karnebeek.
„Aber die Welt, in der wir konkurrieren, ist nicht nur Nordwesteuropa. Es gibt billigere Milch aus Polen, Irland, den Vereinigten Staaten und Neuseeland“, räumte der Firmenchef ein. Indes habe der Handelsstreit der EU mit China nur geringe Auswirkungen auf die Milchwirtschaft. Aktuell gehe es dabei nämlich hauptsächlich um Elektroautos und Computerchips und nicht um Molkereiprodukte.
Der größte Teil der Einnahmen von FrieslandCampina in China entfalle indes weniger auf Käse und Butter, sondern vielmehr auf Säuglingsnahrung und entsprechende Inhaltsstoffe. Diese Produkte würden von Peking nachdrücklich aus der Diskussion herausgehalten, weil das Land auf die Qualität aus den Niederlanden angewiesen sei. Allerdings sei nicht auszuschließen, dass der Streit aus mittelfristiger Sicht dem Handel mit Molkereiprodukten schaden könne.
Mit Blick auf die Einfuhrzölle, die der designierte US-Präsident Donald Trump plant, zeigte sich der CEO unterdessen noch unbesorgt. Zwar lieferten die Niederlande recht viel Käse in die USA. Die dortigen Regalpreise seien aber viel höher als in den Niederlanden. „Deshalb weiß ich nicht, ob eine Erhöhung der Zölle um 20 Prozentpunkte hier größere Auswirkungen haben wird. Aber wir müssen aufpassen“, sagte van Karnebeek. Die RFC hob ihren Garantiepreis zuletzt an, und zwar für Dezember 2024 auf 57,35 Euro/100 Kilogramm Milch. Das waren 1,85 Euro mehr als im Vormonat. Der Vergleichswert vom Dezember 2023 wurde damit sogar um 11,04 Euro übertroffen.
Futureskurse im Aufwärtstrend
Unterdessen bewegen sich die Kurse für den vorderen Butterfuture an der European Energy Exchange (EEX) in Leipzig seit dem zweiten Quartal des laufenden Jahres in einem Aufwärtstrend. Der Dezembertermin 2024 wurde am Donnerstag (28.11.) für 7.800 Euro/t gehandelt. Allerdings erwarten die Marktakteure für das kommende Jahr sinkende Butterpreise: Für den Kontrakt mit Fälligkeit im Januar 2025 waren zuletzt 7.200 Euro/t anzulegen, für den Februar 6.950 Euro/t und für den März 6.750 Euro/t.
Derweil tendieren auch die EEX-Kurse für Magermilchpulver (MMP) nach oben, und zwar seit ihrem Jahrestief im Juli 2024. Außerdem werden - im Gegensatz zu Butter - für das kommende Jahr steigende Kurse erwartet. Der vordere MMP-Kontrakt mit Fälligkeit im Dezember 2024 wurde am Freitag (29.11.) für 2.675 Euro/t gehandelt. Im Vergleich zum Fronttermin verzeichnete die Börse für die Fälligkeiten Januar, Februar und März 2025 Aufschläge von 75 Euro/t beziehungsweise 85 Euro/t und 90 Euro/t.
Quelle: proplanta
Am Milchmarkt steigen die Preise auf allen Handelsstufen. Besonders steil ging es für Butter und Sahne nach oben. Nun steigen auch die Käsepreise kräftig. Spotmilch kostet so viel wie nie zuvor. Nur die Milchpreise der Bauern hinken etwas hinterher. Doch alle Indikatoren zeigen weiter nach oben. Zumindest bis zum Ende des Jahres 2024.
Am Milchmarkt steigen die Preise auf allen Handelsstufen. Nicht nur Butter, sondern auch die meisten anderen Milchprodukte werden zum Ende des Jahres teurer. So zeigen die Preise im europäischen Großhandel für frei handelbare Milchprodukte nicht nur bei Butter einen erneuten Preisanstieg – nachdem die Butterpreise zwischenzeitlich leicht nachgegeben hatte.
Auch Sahne kostet am europäischen Großhandel so viel wie noch nie zuvor. Zuletzt heben auch die Käsepreise kräftig angezogen und liegen beispielsweise für Edamer im europäischen Mittel auf dem höchsten Stand seit Januar 2023 – also seit knapp 2 Jahren.
Die Marktbeobachter der süddeutschen Käse- und Butterbörse sagen: Die Hersteller berichten von weiterhin sehr hohen Bestelleingängen bei 250 g-Butter. Diese können teilweise nicht immer komplett bedient werden, es kommt zu Streichungen. Die Sahne zur Herstellung ist nicht immer in benötigtem Umfang verfügbar, sagen die Marktbeobachter.
Für das 250-g-Päckchen nennen die Experten der Butterbörse unveränderte Preise von 8,50 bis 8,80 Euro je kg. Für das 25-kg-Paket werden 8,10 bis 8,20 Euro je kg gezahlt und damit 5 Cent weniger als in der Vorwoche.
Im europäischen Großhandel kostet die dort gehandelte, nicht kontraktgebundene Butter am zuletzt 775 Euro je 100 kg. Für Deutschland wird ein Durschnittpreis von 773 Euro je 100 kg angegeben. Am teuersten ist die Butter nach den Angaben der Kommission in Tschechien mit 845 Euro je 100 kg und in Polen mit 832 Euro je Tonne. Auch in den Niederlanden müssen im Mittel 790 Euro gezahlt werden.
Rohstoffwert bei 55,3 Cent und Spotmilch bei 62 Cent
In Deutschland liegt die angelieferte Milchmenge im November weiterhin unter dem Vorjahr. Das zeigen auch die Spotmarktpreise für die zwischen den Molkereien gehandelte Rohmilch. Diese liegen im Norden Deutschlands Ende November bei 61 Cent und im Süden bei 62,5 Cent und damit nochmals etwa 1 Cent höher als zur Monatsmitte. In den Niederlanden werden ebenfalls 62 Cent gezahlt.
Das sind weitaus höhere Preise als die Molkereien den Milchbauern für ihre Milch bezahlen, diese lagen im September etwa bei 48,7 Cent und dürften für Oktober die 50-Cent-Marke erreichen und übertreffen. Die hohen Spotmarktpreise zeigen jedoch auch, dass die Milch weiter sehr knapp ist. Der Milchindustrieverband meldet für Ende November eine Milchmenge die 1,1 % niedriger war als im vorigen Jahr.
Dazu kommt: Der Fettgehalt der angelieferten Milch liegt seit Jahresbeginn deutlich unter dem Wert aus dem Vorjahr, so dass die aus der Milch gewonnen Menge an Milchfett noch kleiner ist.
Fakt ist auch: Der Rohstoffwert der Milch, den das ife-Institut in Kiel aus den Preisen für Butter und Magermilch berechnet, ist für den Oktober nochmals um 1,1 Cent auf 55,3 Cent gestiegen. Der höchste Wert seit Oktober 2022.
Gleichzeitig geben die Börsenmilchwerte aufgrund der am Januar 2025 wieder nachgebenden Terminmarkpreise für Butter aktuell wieder etwas nach. So liegt der Novemberwert für die Börsenmilch bei 53,8 Cent, der Dezember bei 54 Cent und der Januar bei 53,2 Cent.
Aber das ist nur eine Momentaufnahme.
Quelle: agrarheute
29.11.2024 (AMI) – Die Teuerungsrate im November 2024 liegt auf Basis vorläufiger Daten nach dem AMI-Frischeindex bei 1,8 %. Im Vorjahr waren frische Lebensmittel in den ersten Novemberwochen um 3,3 % teurer als 2022. Damit sind die Verbraucher weiterhin mit hohen Kosten beim Lebensmitteleinkauf konfrontiert.
Aufgrund der großen Kartoffelernte liegen die Preise für die Knolle in den ersten drei Novemberwochen um mehr als 10 % unter dem Vorjahresniveau. Damit weist diese Warengruppe die niedrigste Teuerungsrate aller in den AMI-Frischeindex einfließenden Frischeprodukte auf. Erstmals seit Anfang des Jahres liegen die Preise der Warengruppe Margarine und Speiseöle unter dem Vorjahresniveau. Nicht nur Rapsöl und Margarine sind in den ersten drei Novemberwochen 2024 im Vergleich zu 2023 günstiger, auch Olivenöl liegt preislich um 4,5 % unter dem Vorjahr. Dies ist auf eine Preisreduzierung von Ende Oktober zurückzuführen. Seitdem kostet die 750 ml Flasche kalt gepresstes Olivenöl nur noch 9,05 EUR/l statt 11,99 EUR/l.
Versorgungslage bei Zitrusfrüchten entspannt sich
Die winterliche Witterung im November rückt das Zitrussortiment wieder stärker in den Vordergrund. Vor allem Orangen und Mandarinen werden wieder stärker nachgefragt. Trotz der Unwetter in Spanien, die kurzzeitig zu Engpässen geführt haben, hat sich die Versorgungslage wieder entspannt und ein Großteil der Früchte kann wie geplant vermarktet werden. Die Verbraucherpreise liegen bei Orangen -5,4 % und bei Mandarinen -1,8 % unter dem Vorjahresniveau. Auch Exoten wie Bananen, Avocados und Mangos sind günstiger zu haben, was unter anderem auf die hohen Preise im Vorjahr und die gut versorgten Märkte in diesem Jahr zurückzuführen ist.
In den ersten drei Novemberwochen ist frisches Gemüse für Verbraucher 5,3 % günstiger erhältlich als im vergangenen Jahr. Vor allem Fruchtgemüse wie Salatgurken, aber auch Zwiebelgemüse und Möhren sowie Kohlgemüse wie Brokkoli und Blumenkohl liegen preislich unter dem Vorjahresniveau. Blattgemüse kostet dagegen 3,4 % mehr und auch für Kohlrabi, Weiß- und Chinakohl müssen Verbraucher tiefer in die Tasche greifen. Der Übergang zu Importware verlief bei Kohlrabi zu Monatsbeginn holprig, da größere Lieferungen aus Italien und Spanien zunächst ausblieben, da die Befahrbarkeit der Felder durch zahlreiche Niederschläge erschwert war. Das Preisniveau stieg daraufhin an.
Quelle: AMI
29.11.2024 (AMI) – Im September kletterte die Milchanlieferung in der EU-27 wieder auf das Vorjahresniveau, nachdem dieses im Juli und August verfehlt worden war. In der Summe der ersten drei Quartale wurde die Vorjahresmenge marginal übertroffen.
Im Verlauf des dritten Quartals 2024 ist die Milchanlieferung in der EU-27 saisonal zurückgegangen. Dabei wurden die Vorjahresmengen im Juli und August um jeweils 0,6 % verfehlt. Im September 2024 erfassten die Molkereien in der Europäischen Gemeinschaft umgerechnet auf einen Standardmonat mit 30,5 Tagen rund 11,6 Mio. t Milch und damit nahezu so viel wie im Vorjahresmonat. In der Summe von Januar bis September wurde das Niveau des Vorjahreszeitraums marginal um 0,1 % übertroffen. Während die Anlieferung im Januar die Vorjahreslinie zunächst noch um 0,8 % verfehlte, entwickelte sie sich in den Folgemonaten expansiv. Im Juli und August fiel sie dann wieder unter das Vorjahresniveau und im September schnitten sich die beiden Jahreslinien nahezu exakt.
Quelle: AMI
Weniger Tierhaltung, Düngemittel und Getreideanbau bis 2034 erwartet die neue Projektion des Thünen-Instituts für den Agrarsektor.
Am Mittwoch erschien die „Thünen-Baseline 2024-2034“, eine alle zwei Jahre erscheinende Projektion des Thünen-Instituts zum deutschen Agrarsektor. Sie legt die erwartete Entwicklung über die nächsten zehn Jahre dar und illustriert die Ergebnisse für Agrarhandel, Preise, Nachfrage, Produktion, Einkommen und Umweltwirkungen. Für die Thünen-Baseline wurden Daten und Informationen berücksichtigt, die bis Februar 2024 vorlagen.
Die Baseline stützt sich auf Annahmen zur Entwicklung äußerer Einflussfaktoren, zum Beispiel der Höhe des globalen Wirtschaftswachstums. Des Weiteren gehen die Expertinnen und Experten bei ihren Berechnungen davon aus, dass bereits beschlossene Änderungen in der Agrarpolitik umgesetzt werden und ansonsten die derzeitige Politik beibehalten wird. Somit stellt die Thünen-Baseline keine Prognose dar. Sie beschreibt ein Referenzszenario, mit dem sich Auswirkungen alternativer Politiken und Entwicklungen analysieren lassen. Die Einschätzungen konzentrieren sich hauptsächlich auf die Entwicklung des deutschen Agrarsektors im Vergleich zum Durchschnitt der Jahre 2020 bis 2022.
Weniger Getreideanbau - weniger Vieh
Nach Einschätzung der Thünen-Baseline 2024-2034 wird bis 2034 weniger Getreide angebaut. Das lässt sich auf veränderte Preisrelationen sowie weniger landwirtschaftlich genutzter Fläche zurückführen. Dagegen wird der Anbau von Ölsaaten bis zum Jahr 2034 ausgedehnt.
Auch die Preise am Milchmarkt werden sich positiv entwickeln und die Milchleistung wird weiter gesteigert. Zusammen führt das zu einem leichten Anstieg der Milchanlieferungen. Allerdings werden die Milchviehbestände weiter sinken.
Aufgrund der höheren Umwelt- und Tierwohlstandards erwarten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, dass Investitionen im Fleischsektor zurückgehen. Insbesondere in die Schweinehaltung wird weniger Geld fließen, was zu einem Rückgang der Tierbestände und Fleischerzeugung führt.
Durchschnittliches Einkommen geht zurück
Das durchschnittliche reale, das heißt inflationsbereinigte, Einkommen geht im Laufe der Projektionsperiode zurück. Da die Betriebe in den vergangenen beiden Jahren außergewöhnlich hohe Gewinne erzielen konnten, liegen die realen Einkommen im Jahr 2034 dennoch auf dem mittleren Niveau der vergangenen zehn Jahre.
Ihren Anteil am Welthandel mit verarbeiteten Agrar- und Ernährungsgütern kann die EU weiter ausbauen. Dabei gewinnen insbesondere Nordamerika, Afrika und die EU-Nachbarstaaten als Absatzmärkte an Bedeutung, wohingegen sich die Exporte nach Asien rückläufig entwickeln.
Weniger Pflanzenschutzmittel und Mineraldünger
Bis zum Jahr 2034 sinken die Stickstoff-Flächenbilanzüberschüsse sowie der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln. Haupttreiber dieser Entwicklung: Aus der Biogasproduktion fallen weniger Gärreste an und der Einsatz von Mineraldünger sinkt. Außerdem werden weniger Flächen landwirtschaftlich genutzt, d. h. mehr Flächen sind nichtproduktiv. Diese werden also vorrangig für den Umwelt- und Naturschutz vorgehalten.
CO2-Steuer beeinflusst Fleischproduktion
Außerdem haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Auswirkungen einer europaweiten CO2-Steuer auf die deutsche Landwirtschaft untersucht: Dabei wirkt sich eine CO2-Steuer besonders stark auf die Produktion tierischer Erzeugnisse, insbesondere Rindfleisch, sowie auf Futter und Gärsubstrate aus. Gleichzeitig können durch einen CO2-Steuersatz von 100 Euro pro Tonne CO2-Äquivalent die Treibhausgasemissionen der deutschen Landwirtschaft um 20 Prozent reduziert werden.
Die in dieser Woche veröffentlichte Thünen-Baseline 2024-2034 ist ein Kooperationsprojekt der Thünen-Fachinstitute für Marktanalyse, Betriebswirtschaft und Lebensverhältnisse in ländlichen Räumen. Um die Baseline zu erstellen, nutzen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verschiedene Modelle, die sie in einem Modellverbund integrieren. Die Arbeiten erfolgen in enger Abstimmung mit Fachreferaten des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL).
Quelle: agrarheute
Wiesbaden - Das Leben in Deutschland hat sich im November nochmals stärker verteuert. Mit 2,2 Prozent überschritt die jährliche Inflationsrate erstmals seit Juli wieder die Zwei-Prozent-Marke. Das hat das Statistische Bundesamt anhand vorläufiger Daten errechnet.
Preistreiber bleiben Lebensmittel und Dienstleistungen. Von Oktober auf November sanken die Verbraucherpreise unterdessen um 0,2 Prozent.
Der Aufwärtstrend bei der jährlichen Teuerungsrate wird nach Einschätzung von Volkswirten in den nächsten Monaten anhalten. Die gute Nachricht für Verbraucherinnen und Verbraucher: Die Inflation dürfte dennoch auf vergleichsweise moderatem Niveau bleiben.
Aufwärtstrend - aber keine Teuerungswelle
Mit einer Teuerungswelle wie im Jahr 2022 rechnet derzeit keiner der Experten. Seinerzeit hatte sich Energie infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine sprunghaft verteuert, in der Folge war die Inflationsrate hierzulande bis auf fast neun Prozent geklettert.
Von solchen Werten ist die Teuerung in Deutschland aktuell weit entfernt, auch wenn sich der Trend umgekehrt hat: Im September hatte die jährliche Inflationsrate Europas größter Volkswirtschaft mit 1,6 Prozent den tiefsten Stand seit Februar 2021 erreicht. Einen Monat später trieben überdurchschnittliche Preissteigerungen bei Dienstleistungen und Nahrungsmitteln die Rate auf 2,0 Prozent.
Preistreiber Lebensmittel und Dienstleistungen
Inflationstreiber waren auch im November 2024 die Preise für Lebensmittel und Dienstleistungen. Für Nahrungsmittel mussten Verbraucher 1,8 Prozent mehr zahlen als ein Jahr zuvor. Damit schwächte sich hier der Preisauftrieb etwas ab. Überdurchschnittlich teurer wurde eine für alle Plätzchenbäckerinnen und -bäcker in der Adventszeit wichtige Zutat: Butter kostete teilweise über 40 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie statistische Landesämter berichteten. Dienstleistungen wie Gaststättenbesuche, Pauschalreisen oder Autoreparatur verteuerten sich im November wie schon im Vormonat um 4,0 Prozent.
Energie billiger
Günstiger als ein Jahr zuvor waren Tanken und Heizen: Insgesamt verbilligte sich Energie gegenüber November 2023 um 3,7 Prozent. Im Oktober lagen die Preise für diese Produkte allerdings sogar um 5,5 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats, im September waren es 7,6 Prozent. Somit dämpfte die Preisentwicklung bei Energie die Inflationsrate weniger stark als in den Monaten zuvor.
Ohne die schwankungsanfälligen Preise für Energie und Nahrungsmittel errechneten die Wiesbadener Statistiker für November eine Inflationsrate von 3,0 Prozent. Diese Kerninflation bildet die grundlegende Teuerung ab und stellt den Inflationstrend nach Meinung vieler Ökonomen besser dar als die Gesamtrate.
Vorübergehend höhere Inflationsraten
Nach Einschätzung der Bundesbank müssen sich die Menschen in Deutschland bis ins neue Jahr hinein vorübergehend auf etwas höhere Inflationsraten einstellen. 2023 waren zum Jahresende sowohl die Energiepreise als auch die Preise für Reisen deutlich gesunken - diese dämpfenden Basiseffekte entfallen nun.
«Zu Beginn des neuen Jahres wirken zudem Sondereffekte preiserhöhend», erläutert die Bundesbank in ihrem aktuellen Monatsbericht. Dazu zählten die Preisanhebung beim Deutschlandticket und wohl auch kräftige Anhebungen der Tarife für private Krankenversicherungen. Zudem werde das deutliche Lohnwachstum aus dem Jahr 2024 die Teuerung bei Dienstleistungen hochhalten. Höhere Teuerungsraten schmälern die Kaufkraft von Verbrauchern, weil sie sich dann für einen Euro weniger leisten können.
Wie reagiert die EZB?
Obwohl die Inflationsraten auch im Euroraum zuletzt wieder etwas angezogen haben, dürfte die Europäische Zentralbank (EZB) nach Überzeugung vieler Volkswirte Mitte Dezember die Leitzinsen im Euroraum weiter senken - und auch in den Monaten danach. Denn in der Eurozone ist ebenfalls die große Inflationswelle vorüber. Die EZB erwartet, dass sie ihr Inflationsziel von mittelfristig zwei Prozent im Euroraum 2025 nachhaltig erreicht. Zudem macht die schwache Konjunktur im Euroraum den Währungshütern Sorgen.
Zuletzt warnten EZB-Direktorin Isabel Schnabel und Bundesbank-Präsident Joachim Nagel vor zu schnellen Zinssenkungen. Die Zollpläne des designierten US-Präsidenten Donald Trump könnten sich auch hierzulande in höherer Inflation niederschlagen, meint Nagel. ING-Ökonom Carsten Brzeski meint, der jüngste Anstieg der Inflationsrate in Deutschland sei eine gute Nachricht für die Befürworter einer strengen Geldpolitik.
Niedrigere Zinsen helfen der Konjunktur. Firmen und Privatleute kommen tendenziell günstiger an frisches Geld, um zu investieren und zu konsumieren. Hauptziel der EZB sind stabile Preise und somit eine stabile Währung im Euroraum.
Quelle: proplanta
28.11.2024 (AMI) – Ende November blieb die Nachfrage am Markt für Schnittkäse weiterhin lebhaft. Durch die geringe Rohstoffverfügbarkeit verlief die Produktion weiterhin gedämpft und das Angebot war knapp.
Ende November war der Markt für Schnittkäse von einem umfangreichen Warenausgang gekennzeichnet. Vor allem der Lebensmitteleinzelhandel orderte kontinuierlich Mengen. Im Angesicht des nun begonnenen Weihnachtsgeschäfts dürfte die rege Nachfrage hier weiterhin anhalten. Durch das nach wie vor knappe Angebot konnten allerdings weitestgehend nur bestehende Kontrakte bedient werden. Für Anfragen darüber hinaus stand zumeist keine Ware zur Verfügung. Die Abrufe aus der Industrie und dem GV-Bereich verliefen entsprechend der vereinbarten Kontrakte.
Quelle: AMI
Luxemburg - Unzählige Logos, Slogans und Gütesiegel: Die Kennzeichnung von Lebensmitteln in der EU führt Verbraucherinnen und Verbraucher aus Sicht des Europäischen Rechnungshofs mitunter in die Irre.
Es gebe Lücken in den rechtlichen Vorgaben sowie Mängel bei Kontrollen und Sanktionen.
Die EU-Vorschriften stellen nach Einschätzung der Prüfer zwar sicher, dass die Etiketten grundlegende Informationen enthalten. Dennoch seien die Lücken im rechtlichen Rahmen teils so gravierend, dass sie «der Täuschung der Verbraucher Vorschub leisten», teilte der Rechnungshof mit. So sei es selbst bei Produkten mit hohem Fett-, Zucker- oder Salzgehalt noch möglich, bestimmte Vorteile in Bezug auf die Nährwerte oder gesundheitliche Wirkung des Produktes hervorzuheben.
«Die Unternehmen legen bei den Angaben auf den Verpackungen große Kreativität an den Tag», sagte Keit Pentus-Rosimannus vom Rechnungshof. «Die EU-Vorschriften halten mit dem sich ständig entwickelnden Markt jedoch nicht Schritt, sodass rund 450 Millionen europäische Verbraucher vorsätzlich oder unbeabsichtigt irreführenden Botschaften ausgesetzt sind.»
Standards für Etiketten fehlen
Die Prüfer bemängelten, dass es in der EU hunderte verschiedene Kennzeichnungen gebe. Angaben zu Nährwerten wie der auch in Deutschland genutzte Nutri-Score seien nicht in der gesamten EU standardisiert. Auch fehlten EU-weite Definitionen für Labels zu Inhaltsstoffen. Das betrifft den Angaben zufolge etwa Aufschriften wie «vegan» oder «vegetarisch» sowie Informationen für Allergiker.
Als zusätzliches Problem identifizierten die Prüfer demnach eine Vielzahl freiwilliger Labels, die Verbraucherinnen und Verbraucher zum Kauf bewegen sollen. Darunter fielen oft Etiketten zur Qualität oder Nachhaltigkeit eines Produktes. Eine Vielzahl dieser Labels komme sogenanntem Greenwashing gleich, also der Praxis, ein Produkt fälschlicherweise als umweltfreundlich zu vermarkten, kritisierte der Rechnungshof.
Ein Sprecher der EU-Kommission teilte mit, EU-Recht garantiere, dass die Informationen über Lebensmittel wissenschaftlich fundiert und frei von irreführenden Angaben seien. Zudem hieß es: «Es könnte Lücken bei der Durchsetzung geben, wenn irreführende Etiketten auf den Markt kommen.»
Rechnungshof: Bußgelder für Unternehmen zu niedrig
Freiwillige Angaben der Unternehmen würden selten überprüft, hieß es. Gerade der Online-Verkauf von Lebensmitteln, der seit der Corona-Pandemie stark zugenommen habe, sei kaum zu kontrollieren. Und selbst wenn ein Verstoß auffalle, seien die Bußgelder oft zu niedrig, um Unternehmen tatsächlich abzuschrecken.
Generell achte die EU nicht genug darauf, ob Verbraucher die Etiketten überhaupt richtig verstehen. Die EU stelle zwischen 2021 und 2025 mit 5,5 Millionen Euro eine vergleichsweise geringe Summe für Kampagnen bereit, die Verbraucher über die Kennzeichen auf Lebensmitteln aufklären.
Quelle: proplanta
27.11.2024 (AMI) – Zu Beginn des vierten Quartals von 2024 war die Angebotssituation am deutschen Buttermarkt weiterhin angespannt. Anfang Oktober wurden zudem die Verbraucherpreise auf ein neues Allzeithoch angehoben und die Anzahl der Werbeanstöße im Einzelhandel entwickelte sich rückläufig.
Im Herbst 2024 ging die Milchanlieferung in Deutschland saisonbedingt zurück und verfehlte dabei gleichzeitig das Niveau der beiden Vorjahre. In der Folge waren die Rohstoff- und Produktmärkte durch ein knappes Angebot gekennzeichnet. Dazu haben auch die niedrigen Fettgehalte in der Anlieferungsmilch beigetragen. Dies wirkte sich vor allem auf den Buttermarkt aus, an dem die lebhafte Nachfrage durch das knapp verfügbare Angebot nicht immer ausreichend gedeckt werden konnte. Die Notierungen zogen dementsprechend an und Anfang Oktober folgten auch die Verbraucherpreise dieser Entwicklung. Der Lebensmitteleinzelhandel (LEH) erhöhte den Preis für das 250-Gramm-Päckchen Deutsche Markenbutter im Preiseinstiegssegment zu Beginn des vierten Quartals um 30 Ct auf 2,39 EUR.
Abnehmende Werbeintensität zum Jahresende
Aufgrund der knappen Angebotssituation und der niedrigen Lagerbestände bei Butter bestand für die Hersteller bis zuletzt kein Druck, ihre Ware günstig zu verkaufen. Dies spiegelte sich auch in einem deutlichen Rückgang der Angebotsaktionen in den Prospekten des Einzelhandels wider. Von Anfang Oktober bis Ende November, genauer von der 41. bis zur 48. Kalenderwoche, war der 250-Gramm-Ziegel Butter insgesamt 104-mal in den Angebotsaktionen des LEH vertreten. Damit lag die Anzahl der Werbeanstöße im Beobachtungszeitraum rund 29 % unter der des Vorjahres und rund 26 % unter der des Vergleichszeitraums 2023. Dies zeigt die Analyse auf Basis der AMI-Aktionspreise im LEH.
Quelle: AMI
Bonn - „Mit diesem Mehr an Milchgeld können wir Landwirte anstehende Investitionen tätigen, die in den vergangenen Jahren wegen geringerer Milchpreise aufgeschoben werden mussten“, erklärt Landwirt Dr. Christoph Lüpschen aus Lohmar.
Außerdem sei die Situation grundsätzlich gut für Junglandwirte, weil sich das verknappende Angebot an Milch weiter positiv auf die Milchpreise und damit auf die Zukunftschancen der Betriebe auswirke.
Milch ist ein „knapper Rohstoff“
Für ein Päckchen Butter (250 Gramm) werden etwa 4,5 Liter Milch benötigt. Eine Milchkuh in Deutschland gab 2023 durchschnittlich 8.780 Liter Milch. Daraus ließen sich beispielsweise mehr als 1.950 Päckchen Butter (250 Gramm) herstellen. Wenn der Fettgehalt in der Milch geringer ist, braucht es für die Produktion jedoch mehr Milch. Denn Butter besteht zu rund 82 Prozent aus Milchfett.
„Dieses Mehr an Milch gibt der Markt aktuell aber nicht her“, sagt BZL-Leiter Dr. Josef Goos. „Die Milchviehbestände gehen zurück, allein im vergangenen Jahr um 100.000 Tiere. Zudem hat die Blauzungenkrankheit binnen eines Jahres fast jeden vierten Betrieb getroffen“, erklärt Goos. Damit ist Milch ein knapper Rohstoff und die Preise ziehen weiter an. Während Landwirtinnen und Landwirte zu Beginn des Jahres für ein Kilogramm Milch noch etwa 44 Cent erhielten, waren es im September bereits 49 Cent. Das BZL ermittelt die Milchpreise auf Basis einer Vollerhebung, zu der die milchverarbeitenden Betriebe ihre Daten monatlich im Nachgang an die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung melden. Dort werden die Zahlen im Hinblick auf ihre Richtigkeit plausibilisiert.
Mehr Geld ermöglicht Kostenausgleich und mehr Tierwohl
Landwirt Dr. Christoph Lüpschen zeigt noch einen weiteren Aspekt auf: „Wir sehen die Entwicklung sehr positiv. Allerdings sind gleichzeitig zum einen unsere Produktionskosten insgesamt gestiegen – wenn sich auch die Energiepreise etwas erholt haben. Zum anderen entstehen zunehmend Kosten für zusätzliche Maßnahmen hinsichtlich Tierwohl und Umwelteinwirkungen, die wir als Betrieb umsetzen müssen und wollen. Gerade kleinere Betriebe belastet das noch stärker.“ Da kommen die zusätzlichen Einnahmen wie gerufen.
„Sie ermöglichen den Betrieben, das Mehr an Tierwohl, Mehr an Umweltleistungen umzusetzen. Diese Transformation der Landwirtschaft ist nötig und wird auch von Verbraucherinnen und Verbrauchern gefordert. Damit ist es ein gutes Signal, das von den aktuellen Preisen ausgeht“, so BZL-Leiter Dr. Josef Goos.
Bevölkerung spart: Butterverbrauch um 1,4 Prozent gesunken
Doch welche Butterpreise sind Verbraucherinnen und Verbraucher bereit zu zahlen? Butter wird für sie – gerade in der Vorweihnachtszeit – zum Luxusgut. Der Pro-Kopf-Verbrauch von Butter, Milchfett- und Milchstreichfetterzeugnissen war bereits 2023 auf 5,56 Kilogramm gefallen. Fällt die Wahl dann eher auf Margarine? Wenn ja, auf welche? Normalerweise besteht Margarine heutzutage nur aus pflanzlichen Fetten. Ihr Anteil an Milchfett darf laut EU-Recht höchstens drei Prozent betragen. Anders bei den sogenannten Mischfetten: Sie enthalten einen Milchfettanteil von zehn bis 80 Prozent des Gesamtfettgehaltes.
Quelle: proplanta
Berlin - Der Absatz verpackter Bio-Lebensmittel im Lebensmitteleinzelhandel (LEH), Discount und Drogerien stieg von Januar bis September um 9,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr; der Umsatz wuchs dabei um 9 Prozent.
Der Absatz frischer Bio-Produkte wuchs im selben Zeitraum um 2,2 Prozent, der Umsatz um 1,4 Prozent – also etwa auf Inflationsniveau. Die Verpackt-Zahlen weist das NIQ Nielsen Handelspanel aus; für die Frischeprodukte, die etwa 60 Prozent des Bio-Marktes ausmachen, sind es Analysen der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI) auf Basis von GfK-Zahlen. Zum Vergleich: Der Absatz von Nicht-Bio-Lebensmitteln im LEH, Discount und Drogerien stieg laut NIQ Nielsen im selben Zeitraum um 0,9 Prozent (Umsatz: 2,5 Prozent).
„Verbraucherinnen und Verbraucher greifen wieder stärker zu Bio“, sagt Tina Andres, Vorstandsvorsitzende vom Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW). „Sie honorieren damit die hohe Qualität und die Ökosystemleistungen von Bio-Produzentinnen und –Verarbeiter.“ Der Anteil von Bio im LEH, Discount und Drogerien liegt laut NIQ Nielsen bei 5,2 Prozent und wuchs damit im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 0,3 Prozent. „Das ist – insbesondere angesichts der schlechten wirtschaftlichen Gesamtentwicklung - ein beachtlicher Sprung nach vorne“, analysiert Andres.
Sorge bereitet Andres die Entwicklung der Bio-Märkte und Hof-Läden. Zwar schrumpfe der Bio-Fachhandel den Analysten zufolge nicht mehr so stark wie in den Krisenjahren 2022/ 2023, aber er verliere weiter an den LEH, den Discount und Drogerien. Stärkste Vertriebsschiene für Bio sind dort laut NIQ die kleinen Verbrauchermärkte (Umsatzanteil 26,3 Prozent), gefolgt vom Discount (22,9 Prozent) und den im Bio-Segment besonders wachsenden Drogeriemärkten (18,8 Prozent).
Der Strukturwandel im Lebensmittelsektor ist auch Topthema der Öko-Marketingtage, die am Mittwoch und Donnerstag im baden-württembergischen Kirchberg an der Jagst stattfinden. Titel des diesjährigen Branchentreffs: „Der Biomarkt in der Polarität zwischen Fachhandel und Discount“.
Quelle: AMI
22.11.2024 (AMI) – Der Rückstand der Milchanlieferung in Deutschland baute sich im September im Jahresvergleich nochmals aus. Das Vorjahresniveau der erfassten Milchmenge wurde in Summe der ersten drei Quartale von 2024 ebenfalls verfehlt.
Im September 2024 wurden umgerechnet auf Standardmonate rund 2,6 Mio. t Milch an deutsche Molkereien geliefert. Das entspricht 1,8 % weniger als im gleichen Monat des vergangenen Jahres. Der seit Juni vorherrschende Abwärtstrend der Anlieferungsmenge setzte sich damit auch im September fort. In der kumulierten Betrachtung von Januar bis September dieses Jahres war ebenfalls eine rückläufige Entwicklung der Milchanlieferung zu beobachten. Mit 24,6 Mio. t wurden in den ersten drei Quartalen von 2024 in Deutschland schalttagsbereinigt 0,7 % weniger Rohstoff erfasst als im Referenzzeitraum.
Quelle: AMI
21.11.2024 (AMI) – Die globale Milcherzeugung und der internationale Handel mit Milchprodukten wird im Jahr 2024 leicht zunehmen. Und das, obwohl die Importe Chinas weiter zurückgehen.
Nach zwei Jahren mit Rückgängen rechnet die FAO für das Jahr 2024 mit einem leichten Anstieg des internationalen Handels mit Milcherzeugnissen. Insgesamt werden voraussichtlich knapp 85 Mio. t (Milchäquivalent) am globalen Milchmarkt umgesetzt und damit 0,3 % mehr als im Vorjahr. Das Wachstum spiegelt die steigende Nachfrage einiger wichtiger Importländer wider, vor allem in Südostasien, Nordafrika und im Nahen Osten. Darüber hinaus stimulierten ein lebhafter Foodservice-Sektor, eine hohe Nachfrage aus dem lebensmittelverarbeitenden Sektor sowie ein nachlassender Inflationsdruck diese Entwicklung. So wird unter anderem Indonesien im Jahr 2024 rund 4,6 % mehr Milchprodukte am Weltmilchmarkt nachfragen als im Vorjahr. Die globalen Einfuhren Mexikos werden wahrscheinlich um 1,8 % und die des Vereinigten Königreichs um 3,9 % gegenüber dem Vorjahr zulegen.
Auf der anderen Seite werden jedoch rückläufige Importe von Milchprodukten vor allem in China erwartet. Die Einfuhren des weltweit bedeutendsten Importeurs von Milchprodukten dürften laut FAO voraussichtlich das dritte Jahr in Folge zurückgehen. Im Vergleich zu 2023 wird der Rückgang 11,6 % betragen. Dies ist vor allem auf das steigende inländische Angebot und die schwache Verbrauchernachfrage bei einem langsamer als erwarteten Wirtschaftswachstum zurückzuführen.
Quelle: AMI
Bonn - In Deutschland kann ein Landwirt oder eine Landwirtin heute 147 Menschen ernähren. Das sind sechs Personen mehr als im Vorjahr und 23 mehr als vor zwölf Jahren.
Die Zahl nimmt allerdings nicht kontinuierlich zu, vielmehr unterliegt sie über die Jahre betrachtet Schwankungen in beide Richtungen. So ernährte ein Landwirt im Jahr 2017 beispielsweise 140 Personen, 2018 hingegen 128 Menschen. Die Schwankungen lassen sich durch Einflussfaktoren wie unter anderem die Witterung begründen. Dennoch ist der Wert gegenüber vergangenen Jahrzehnten enorm gestiegen.
Allein seit 1980 hat er sich mehr als verdreifacht
In dieser Summe sind nur die in Deutschland produzierten Nahrungs- und Futtermittel berücksichtigt. Rechnet man auch das Futter hinzu, das deutsche Landwirtinnen und Landwirte aus dem Ausland importieren, um damit ihre Tiere zu füttern, steigt die Zahl der Menschen, die sie mit ihren Erzeugnissen rechnerisch ernähren können, sogar auf 155.
Ermittelt wird diese Zahl, indem die Nahrungsmittelproduktion durch die in der Landwirtschaft vollzeitig beschäftigten Arbeitskräfte und der Verbrauch durch die Zahl der in Deutschland lebenden Menschen geteilt wird. Setzt man die so ermittelten Werte für Nahrungsmittelproduktion und Verbrauch pro Kopf in Relation, erhält man die Zahl der Menschen, die ein Landwirt oder eine Landwirtin ernähren kann.
Quelle: proplanta
21.11.2024 (AMI) – Die Abrufe von abgepackter Butter waren in der zweiten Novemberhälfte weiterhin umfangreich. Dazu hat auch das anlaufende Vorweihnachtsgeschäft beigetragen. Der Markt für Blockbutter war dagegen nach wie vor von einer abwartenden Haltung geprägt.
In der zweiten Novemberhälfte bewegte sich der Absatz von Formbutter auf einem für die Jahreszeit üblichen Niveau. Die Hersteller berichteten von regen Abrufen durch den Lebensmitteleinzelhandel. Allmählich scheint das Vorweihnachtsgeschäft in Gang zu kommen und erfahrungsgemäß ist in den kommenden Wochen mit einer weiteren Belebung der Bestellungen zu rechnen. Die Versorgungslage am Buttermarkt wurde weiterhin als knapp eingeschätzt. Die Molkereien hatten dadurch teils logistische Schwierigkeiten, alle Anfragen zu bedienen.
Quelle: AMI