10.01.2025 (AMI) – Der FAO-Milchpreisindex gab im Dezember auf dem zuvor erreichten hohen Niveau leicht nach. Dazu haben vor allem die schwächeren Tendenzen bei Butter, Käse und Magermilchpulver beigetragen. In der Jahresbetrachtung lag der mittlere Preisindex 2024 deutlich über dem Vorjahresniveau.
Im Dezember 2024 lag der FAO-Preisindex für Milchprodukte bei durchschnittlich 138,9 Punkten und damit um 1,0 Punkte (0,7 %) unter dem Ergebnis von November. Damit wurde der Aufwärtstrend, der die vorherigen sieben Monate das Bild bestimmt hatte, unterbrochen. Im Dezember übertraf der Milchpreisindex das Ergebnis des Vorjahresmonats um 20,2 Punkte (17,0 %).
Insgesamt lag der FAO-Milchpreisindex im Jahr 2024 bei durchschnittlich 129,6 Punkten und damit um 5,8 Punkte (4,7 %) über dem Niveau von 2023. Dieser Anstieg war vor allem auf den starken Preisanstieg bei der Butter zurückzuführen. Diese hatten im Jahr 2024 deutlich zugelegt, da ein witterungsbedingt begrenztes Angebot auf eine global belebte Nachfrage traf.
Quelle: AMI
Die Erzeugerpreise in der Landwirtschaft sind zuletzt stark erhöht worden. Dabei entwickeln sich pflanzliche und tierische Produkte unterschiedlich.
Im Vergleich zum Vorjahresmonat haben sich die Erzeugerpreise in der Landwirtschaft im November 2024 deutlich erhöht. Die Preise stiegen durchschnittlich um 4,1 Prozent, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Gegenüber dem Vormonat Oktober 2024 stiegen die Erzeugerpreise demnach um 1,3 Prozent.
Dabei entwickelten sich Produkte aus pflanzlicher und tierischer Erzeugung zum Großteil gegenläufig. So stieg unter anderem der Milchpreis um 23,3 Prozent, während die Preise für Blumenkohl um 29,6 Prozent sanken. Eine Ausnahme bei den pflanzlichen Produkten stellen etwa Obst, Gurken und Tomaten dar, die in der Erzeugung um über 20 Prozent teurer geworden sind.
Der Index der Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte misst dieEntwicklung der reinen Verkaufspreise der Landwirtschaft ohne Umsatzsteuer. Die Entwicklung auf Produzentenebene kommt meist verzögert über die Inflation auch bei den Verbrauchern an. Im Dezember 2024 stieg die Inflationsrate auf 2,6 Prozent.
Quelle: Zeit
Berlin - Beim deutschen Außenhandel mit Produkten der Agrar- und Ernährungswirtschaft zeichnet sich für 2024 ein Rekorddefizit von über 21 Mrd. Euro ab. Das hat die German Export Association for Food and Agriproducts (GEFA) am Mittwoch (8.1.) mitgeteilt.
Im Zeitraum Januar bis Oktober 2024 standen deutschen Einfuhren in Höhe von 98,5 Mrd. Euro Ausfuhren im Wert von nur 81,1 Mrd. Euro gegenüber. Damit ist laut der GEFA schon jetzt klar, dass sich der langjährige Negativtrend im Agraraußenhandel auch 2024 fortgesetzt hat.
Laut einer ersten GEFA-Hochrechnung für das Gesamtjahr 2024 exportierte die deutsche Agrar- und Ernährungsbranche Erzeugnisse im Wert von 97,5 Mrd. Euro, 1,7% mehr als im Jahr davor. Hiesige Unternehmen verlieren damit aber gegenüber wichtigen Wettbewerbern an Boden, was das Auslandsgeschäft angeht. Das zeigt laut GEFA auch die Entwicklung der Exportperformance seit dem Vor-Corona-Jahr 2019, bei der die deutsche Agrar- und Ernährungswirtschaft deutlich hinter dem Welt- und EU-Durchschnitt zurückbleibt.
„Das kann nicht unser Anspruch sein“, stellt GEFA-Sprecher Hartmut Kretschmer deshalb klar. Ein weiteres Zurückfallen dürfe man auch mit Blick auf den Beitrag Deutschlands zur Ernährungssicherheit in der Welt nicht zulassen. Notwendig ist deshalb aus Sicht von Kretschmer eine „neue Herangehensweise“.
Der GEFA zufolge verdient die Agrar- und Ernährungsbranche inzwischen jeden dritten Euro im Export. Jan-Bernd Stärk, Leiter Export EU-Ost/Drittland bei der GEFA, kritisiert, dass der Standort Deutschland unter zu viel Bürokratie, hohen Energiekosten und politischer Unsicherheit leidet. Hinzu komme eine im Vergleich zu anderen Ländern schwache Exportförderpolitik.
Stärk forderte deshalb in dem Pressegespräch eine integrierte Strategie, die die Öffnung und den Erhalt von Absatzmärkten mit der Exportförderung verbindet und, wo erforderlich, auch politisch untermauert, beispielsweise durch die Einsetzung eines Export-Verantwortlichen auf Staatssekretärs-Ebene.
Export Richtung Mercosur marginal
Bei den Nahrungsmitteln tierischen Ursprungs bleibt Deutschland laut den von der GEFA für 2023 vorgelegten Zahlen mengenmäßig ein Nettoexporteur - der Handelsüberschuss liegt hier bei 0,9 Mio. Tonnen. Für den Zeitraum Januar bis September 2024 stellten Molkereiprodukte die größte Warengruppe, ihr Anteil an den Agrar- und Lebensmittelexporten lag mit 10,6 Mrd. Euro bei 15%. Auf den Plätzen zwei und drei folgten Süßwaren mit 14% sowie Fleisch und Fleischwaren mit 10%.
Die für den Export wichtigste Ländergruppe waren von Januar bis September 2024 die anderen EU-Länder, auf sie entfielen fast drei Viertel der Exporte im Wert von 53,4 Mrd. Euro. Auf dem zweiten Platz folgte der Rest Europas. In die Mercosur-Staaten wurden im gleichen Zeitraum lediglich Agrarprodukte und Lebensmittel im Wert von 200 Mio. Euro exportiert, deutlich weniger als 1% der Gesamtexporte.
Südkorea wieder am Start
Laut der Exportunion für Milchprodukte wurden im Zeitraum Januar bis September vorigen Jahres 1,126 Mio. Tonnen lose Milch und Rahm ins Ausland verkauft; im gleichen Zeitraum 2023 waren es lediglich 1,019 Mio. Tonnen. Zusätzlich wurden in den ersten neun Monaten 455.000 Tonnen abgepackte Milch exportiert, nach 480.000 Tonnen ein Jahr zuvor. Das entspricht unterm Strich einer Steigerung des Absatzes von Milch und Rahm im Ausland um 5%. Auch der Export von Käse hat sich besser entwickelt als im Jahr zuvor. Bis September 2024 wurden 1,099 Mio. Tonnen ins Ausland verkauft, im Vergleichszeitraum lag dieser Wert 28.000 Tonnen niedriger.
German Meat zufolge hat sich der Fleischexport in den ersten zehn Monaten 2024 je nach Fleischart uneinheitlich entwickelt. Bei Geflügelfleisch wurde gegenüber dem gleichen Zeitraum 2023 ein Minus von 6,9% auf 576.145 Tonnen verzeichnet. Bei Rindfleisch ging es um 4,7% auf 264.533 Tonnen nach unten. Umgekehrt erhöhte sich das ins Ausland verkaufte Volumen an Schweinefleisch um 2,5 % auf 1,667 Mio. Tonnen. Das Plus dürfte dabei in erster Linie einem nach ASP-bedingter Sperre wieder offenen südkoreanischen Markt geschuldet sein.
Quelle: proplanta
Wiesbaden - Die Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte waren im November 2024 um 4,1 % höher als im November 2023. Im Oktober 2024 hatte die Veränderungsrate zum Vorjahresmonat bei +3,0 % gelegen, im September 2024 noch bei -0,1 %. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, stiegen die Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte im November 2024 gegenüber dem Vormonat Oktober 2024 um 1,3 %.
Im Vorjahresvergleich entwickelten sich die Agrarpreise für Produkte aus pflanzlicher und tierischer Erzeugung (Tiere und tierische Erzeugnisse) wie bereits in den Vormonaten auch im November 2024 gegenläufig. So sanken die Preise für pflanzliche Erzeugnisse um 4,0 % gegenüber dem Vorjahresmonat, während die Preise für Tiere und tierische Erzeugnisse um 9,6 % stiegen. Im Vergleich zum Vormonat verteuerten sich im November 2024 sowohl Produkte aus pflanzlicher Erzeugung (+1,4 %) als auch Produkte aus tierischer Erzeugung (+1,3 %).
Preisrückgang bei Speisekartoffeln gegenüber Vorjahr
Der Preisrückgang bei pflanzlichen Produkten um 4,0 % im Vergleich zum Vorjahresmonat ist unter anderem auf die gesunkenen Preise für Speisekartoffeln zurückzuführen. Diese waren im November 2024 um 31,7 % niedriger als im November 2023. Im Oktober und September 2024 hatte die Vorjahresveränderung bei -38,3 % beziehungsweise -41,2 % gelegen. Gegenüber dem Vormonat Oktober 2024 stiegen die Kartoffelpreise um 14,4 %.
Preise für Obst, Handelsgewächse und Wein gestiegen, für Gemüse, Getreide und Futterpflanzen gesunken
Die Erzeugerpreise für Obst waren im November 2024 um 23,1 % höher als ein Jahr zuvor. Preisanstiege gab es unter anderem bei Tafeläpfeln mit +24,1 %.
Die Erzeugerpreise für Gemüse gingen gegenüber dem Vorjahresmonat um 1,8 % zurück. Insbesondere sanken die Preise für Blumenkohl (-29,6 %) und Kohlgemüse (-13,2 %). Getreide war im November 2024 im Vergleich zum November 2023 um 3,9 % günstiger (Oktober 2024: -4,1 % zum Vorjahresmonat). Deutliche Preisanstiege waren hingegen bei Gurken und Tomaten zu beobachten, die sich binnen Jahresfrist um 32,1 % beziehungsweise 20,1 % verteuerten.
Das Handelsgewächs Raps verteuerte sich im November 2024 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 19,5 % (Oktober 2024: +16,3 % gegenüber Oktober 2023). Preise für Handelsgewächse insgesamt lagen im November 2024 um 7,5 % höher als noch ein Jahr zuvor. Auch Wein war im November 2024 teuer als im Vorjahresmonat, jedoch nur moderat um 0,9 %. Die Preise für Futterpflanzen waren im November 2024 mit einer Veränderungsrate von -10,1 % im Vergleich zum Vorjahresmonat weiterhin rückläufig (Oktober 2024: -14,7 % gegenüber Oktober 2023).
Tierische Erzeugung: Preisanstieg bei Milch und Tieren, Preisrückgang bei Eiern
Der Preisanstieg für Tiere und tierische Erzeugnisse um 9,6 % im Vergleich zum Vorjahresmonat ist unter anderem auf die gestiegenen Preise für Milch zurückzuführen. Der Milchpreis lag im November 2024 um 23,3 % höher als im Vorjahresmonat (Oktober 2024: +22,2 % gegenüber Oktober 2023). Im Vergleich zum Vormonat Oktober 2024 stieg der Preis für Milch um 3,0 %. Bei Eiern kam es zu einem Preisrückgang von 2,1 % gegenüber dem Vorjahresmonat. Im Oktober 2024 hatte die Veränderung zum Vorjahresmonat -1,6 % betragen.
Die Agrarpreise für Tiere lagen im November 2024 um 1,1 % höher als im November 2023 (Oktober 2024: -0,4 % zum Vorjahresmonat). Dabei stiegen die Preise für Rinder um 20,2 %, für Schlachtschweine fielen die Preise hingegen um 8,0 %. Die Preise für Geflügel waren im November 2024 um 1,6 % höher als im November 2023. Ausschlaggebend hierfür waren insbesondere die Preissteigerungen bei Hähnchen um 5,6 %. Die Preise für Sonstiges Geflügel (Enten und Puten) fielen hingegen binnen Jahresfrist um 4,4 %.
Quelle: proplanta
09.01.2025 (AMI) – Richtung Jahresende legte die Anlieferungsmenge, ihrem üblichen Verlauf folgend, zu, blieb dabei allerdings weiter unter Vorjahresniveau. An den Rohstoffmärkten waren über den Jahreswechsel erwartungsgemäß wenig Aktivitäten zu beobachten. Mit den Feiertagen im Rücken tendierten die Preise wieder leicht fester.
Die Milchanlieferung setzte im Dezember ihren saisonüblichen Anstieg fort. Nach Berechnungen der Zentralen Milchmarkt Berichterstattung (ZMB) wurde in der 51. Kalenderwoche rund 1,3 % mehr Rohstoff erfasst als in der Woche zuvor. Die Vorjahreslinie wurde damit um 1,1 % weiterhin verfehlt. Seit Beginn des Jahres 2024 wurde bis Mitte Dezember insgesamt 0,5 % weniger Milch angeliefert als im Vorjahreszeitraum.
Quelle: AMI
Eine umfangreiche britische Untersuchung stützt die Annahme, dass Milch und bestimmte Milchprodukte das Risiko für Dickdarmkrebs verringern können. Ein Glas Milch (200 Gramm) pro Tag senke das Erkrankungsrisiko im Mittel um etwa 14 Prozent, 50 Gramm Joghurt um acht Prozent – wohl vor allem wegen des enthaltenen Calciums, berichten die Forscher in der Fachzeitschrift „Nature Communications“.
Auch Vollkornprodukte, Obst und einzelne Vitamine haben demnach wahrscheinlich einen schützenden Effekt. Hingegen können Alkohol sowie rotes und verarbeitetes Fleisch das Darmkrebsrisiko erhöhen, wie das Team um Keren Papier von der Universität von Oxford, Großbritannien, berichtet.
Die Daten zeigen einen statistisch herausgearbeiteten – keinen kausal nachgewiesenen Zusammenhang. Von 1996 bis 2001 hatten sich etwa 1,3 Millionen Frauen in England und Schottland an der „Million Women Study“ beteiligt, nachdem sie an einem Screening zur Vorbeugung von Brustkrebs teilgenommen hatten. Sie füllten einen detaillierten Fragebogen aus und schilderten ihre Nahrungsaufnahme über einen Zeitraum von sieben Tagen.
Wegen unvollständiger Daten und aus anderen Gründen wurden zahlreiche Teilnehmerinnen von der Auswertung ausgeschlossen. Übrig blieben die Informationen zu 542.778 Frauen, die nach jeweils drei bis fünf Jahren erneut befragt wurden. In einem Zeitraum von durchschnittlich knapp 17 Jahren erkrankten 12.251 (2,26 Prozent) dieser Teilnehmerinnen an Darmkrebs.
Das Team um Papier schaute sich nun mögliche Zusammenhänge zu 97 Ernährungsfaktoren an. Sie ermittelten 17 Faktoren, die den Daten zufolge eine statistisch signifikante Wirkung auf das Darmkrebsrisiko haben. Den größten positiven Effekt erzielte Calcium mit einer Verringerung des Risikos um im Mittel etwa 17 Prozent je 300 Milligramm am Tag.
Gutes Calcium, schlechter Alkohol
Calcium scheint in hohem Maße an der schützenden Wirkung von Milch und Milchprodukten beteiligt zu sein: Wurde der Effekt von Calcium statistisch herausgerechnet, war die positive Wirkung von Milch und Milchprodukten deutlich geringer. Dies galt auch für in Milch enthaltene Nährstoffe wie Vitamin B2, Magnesium, Kalium und Phosphor.
„Die wahrscheinliche Schutzfunktion von Calcium kann mit seiner Fähigkeit zusammenhängen, sich an Gallensäuren und freie Fettsäuren im Dickdarmlumen zu binden und so deren potenziell krebserregende Wirkung zu verringern“, erläutern die britischen Wissenschaftler. Außerdem deuteten frühere Forschungsergebnisse darauf hin, dass Kalzium die Darmschleimhaut schützt.
Weitere Lebensmittel und Nährstoffe, die das Darmkrebsrisiko reduzieren – wenn auch in geringerem Maße – sind der aktuellen Analyse zufolge Frühstücksflocken, Obst, Vollkornprodukte, Ballaststoffe, Folsäure und Vitamin C. Bereits 20 Gramm Alkohol pro Tag hingegen erhöhen das Darmkrebsrisiko demnach im Mittel um etwa 15 Prozent. Bei rotem sowie bei verarbeitetem Fleisch, etwa Wurst, können es bei 30 Gramm pro Tag etwa acht Prozent mehr sein.
Wissenschaftler vermuten, dass die schädliche Wirkung von Alkohol mit der Produktion von Acetaldehyd im Zuge des Stoffwechsels zusammenhängt. In hoher Konzentration fördert Acetaldehyd Zellmutationen und erhöht die Bildung krebserregender reaktiver Sauerstoffprodukte.
Mehr als fünf Prozent der Menschen in Deutschland erkranken nach Krebsregister-Zahlen im Laufe ihres Lebens an Darmkrebs, der die dritthäufigste Tumorerkrankung in Deutschland ist. Rudolf Kaaks vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg sieht die neue Untersuchung als gut durchgeführte Analyse an. „Die Studie bestätigt frühere, ähnliche Befunde, beispielsweise in der europäischen Epic-Studie“, erklärt der Krebsspezialist. Er geht davon aus, dass die Ergebnisse auch für Männer gelten.
Das Forschungsprojekt untermauere bisherige Erkenntnisse zur ernährungsbedingten Beeinflussung von Darmkrebs. Die positive Wirkung von Milch und Kalzium sei jedoch stärker ausgeprägt als nach früheren Studien. Kaaks verweist auch auf eine Studie in Heidelberg von 2011, an der er selbst beteiligt war, und in der sich ebenfalls eine positive Wirkung von Calcium zeigte. Allerdings war die Verringerung des Risikos damals nicht statistisch signifikant.
Quelle: Welt
Seelow - Nach dem Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) in einer Büffelherde in Brandenburg gehen die Untersuchungen zum Ausmaß der für Klauentiere hochansteckenden Viruserkrankung weiter. Hinweise auf eine Ausbreitung in weiteren Tierbeständen gibt es bisher nicht.
«Ziel muss weiter sein, die Maul- und Klauenseuche schnell einzudämmen und die Folgen für Tiere sowie Schäden für unsere Land- und Lebensmittelwirtschaft so gering wie irgend möglich zu halten», sagte Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne). Am Montag will er sich mit Branchenvertretern treffen.
Im brandenburgischen Hönow am Berliner Stadtrand war in einer kleinen Wasserbüffel-Herde die Maul- und Klauenseuche ausgebrochen. Es ist der erste Ausbruch seit mehr als drei Jahrzehnten in Deutschland. In Europa wurde der letzte Ausbruch 2011 aus Bulgarien gemeldet. Wie das Virus nun in die Herde gelangte, ist bisher unklar.
Auswirkungen in Berlin: Zoo und Tierpark geschlossen
Tierpark und Zoo Berlin wurden vorsorglich bis einschließlich Montag geschlossen. Die am Freitag startende Agrarmesse Grüne Woche verzichtet darauf, Rinder, Schafe, Ziegen und Alpakas zu zeigen. Tierbestände in ganz Berlin werden vorsorglich getestet, wie eine Sprecherin der Senatsverwaltung für Justiz und Verbraucherschutz sagte.
Auch im Umkreis der Weide der infizierten Wasserbüffel laufen umfangreiche Probennahmen. In nahe liegenden Beständen wurden vorsorglich Dutzende Schweine und Ziegen sowie einige Rinder getötet. Zudem gilt in Brandenburg vorerst bis einschließlich Montag ein Verbot für Transporte von Klauentieren.
Erreger-Variante ist bekannt
Klarheit gibt es inzwischen über die Variante des Erregers, wie das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) mitteilte. Nah verwandte Viren kommen demnach im Nahen Osten und in Asien vor. Ein passender Impfstoff könne rasch hergestellt werden. Ob er zum Einsatz kommt, hängt auch von einer möglichen weiteren Verbreitung des Virus ab.
Experten des FLI gehen aufgrund von Wundmerkmalen an den Wasserbüffeln davon aus, dass die Infektion und damit die Einschleppung in den Bestand schon länger zurückliegt, wie eine Sprecherin des Landkreises Märkisch-Oderland sagte. Drei Tiere der Herde waren zum Zeitpunkt des Nachweises bereits verendet, weitere elf wurden getötet. Alle 14 Büffel seien infiziert gewesen, hieß es.
Amtstierarzt Ralph Bötticher aus dem Kreis Märkisch-Oderland sagte, der betroffene Landwirt habe keine Futtermittel von außerhalb gekauft, sondern selbst Heu geerntet. Eine Einschleppung des MKS-Virus sei etwa über Urlauber und mitgebrachte Nahrungsmittel möglich, wenn Lebensmittelreste einfach in den Wald oder auf Wiesen geworfen würden.
Agrarbranche in großer Sorge
In der Landwirtschaft ist die Sorge vor der Maul- und Klauenseuche groß, zumal viele Betriebe bereits durch andere kursierende Krankheiten wie Blauzungenkrankheit, Afrikanische Schweinepest oder Vogelgrippe belastet sind. «Es ist eine Seuche, die hochinfektiös ist und einen erheblichen wirtschaftlichen Schaden verursachen kann innerhalb von Deutschland», sagte Brandenburgs Agrarministerin Hanka Mittelstädt (SPD).
2001 zum Beispiel hatte es einen verheerenden Seuchenzug in Großbritannien mit Folgeausbrüchen in anderen europäischen Ländern gegeben, Millionen Tiere wurden getötet, der wirtschaftliche Schaden war immens.
Südkorea verbietet Schweinefleischimporte aus Deutschland
Der Ausbruch hat bereits erste Auswirkungen - auf den Handel mit Schweinefleisch. Das südkoreanische Landwirtschaftsministerium verbot sämtliche Schweinefleischimporte aus Deutschland. Für rund 360 Tonnen deutsches Schweinefleisch stehe eine Quarantäneuntersuchung bevor, teilte das Ministerium in Seoul am Samstagabend mit.
Quelle: proplanta
Kempten - Während die Großhandelspreise für Butter in Deutschland zum Jahresauftakt schwächeln, steigt am Weltmarkt die Preiserwartung für Milchfett. Von der Süddeutschen Butter- und Käsebörse in Kempten wurden am Mittwoch (8.1.) für Blockbutter rückläufige Preise gemeldet.
Der Preiskorridor für lose Ware reicht nun von 7,25 bis 7,60 Euro/kg, ein Abschlag von 15 beziehungsweise 38 Cent. Kontraktgebundene Päckchenbutter erzielte weiterhin, wie bereits seit Anfang Oktober, 8,50 bis 8,80 Euro/kg.
Der Blick zurück zeigt eine für Milcherzeuger sehr erfreuliche Entwicklung. Wurde Blockbutter im Juni 2023 noch für nur 4,25 Euro/kg gehandelt, sind die Notierungen seitdem deutlich gestiegen. Ende September 2024 erreichte das Preisniveau mit bis zu 8,60 Euro/kg für lose Ware dann seinen vorläufigen Höhepunkt.
Bei der Auktion am Dienstag (7.1.) auf der internationalen Handelsplattform Global Dairy Trade (GDT) stieg der Butterpreis im Mittel aller Lieferkontrakte auf umgerechnet 6.536 Euro/t. Das sind 3,5% mehr als noch drei Wochen zuvor.
Die Vollmilchpulvernotierung blieb gegenüber der letzten Preisfeststellung aus Kempten unverändert. In Deutschland ab Werk wurden somit 4,35 bis 4,38 Euro/kg gezahlt. An der GDT hingegen fiel der Preis auf 3.648 Euro/t, 1,6% weniger als bei der vorherigen Auktion am 17. Dezember.
Bei Magermilchpulver erzielte Ware in Nahrungsmittelqualität laut der Süddeutschen Butter- und Käsebörse Preise zwischen 2,45 und 2,60 Euro/kg. Das entsprach einem Abschlag um 8 Cent am unteren Ende der Spanne. Für Futtermittelqualität wurde ein Kurs von 2,34 bis 2,39 Euro/kg gemeldet, identisch zur letzten Preisfeststellung vor Weihnachten. Bei der GDT errechnete man gegenüber der vorherigen Auktion für Magermilchpulver niedrigere Kontraktpreise. Umgerechnet 2.572 Euro/t entsprechen einem Rückgang um 2,1%.
Quelle: proplanta
Die Milchpreise stiegen Ende des letzten Jahres deutlich an – und das bleibt auch 2025 so, sagen Marktexperten. So viel zahlen die Molkereien.
Für die Milchpreise ging es zum Jahresende 2024 noch weiter bergauf. Die Molkereien im agrarheute Milchpreisspiegel zahlten für konventionelle (OGT) Milch bis zu 3 Cent/kg mehr Milchgeld. Die Top 3 Auszahler kommen allesamt aus dem Norden: die Molkerei Ammerland, die Breitenburger Milchzentrale und die Paul Mertens Molkerei.
Für Biomilch bekamen Landwirte im November bis zu 3,24 Cent/kg mehr Geld. Auch hier führt die Molkerei Ammerland die Tabelle an, gefolgt von den Milchwerken Oberfranken West und Bayernland.
Milchpreis: Molkereien zahlen Landwirten im November mehr Milchgeld
Auch Nachzahlungen kamen Landwirten 2024 zugute. Beispielsweise hat das Deutsche Milchkontor (DMK) Ende des Jahres nachträglich 1 Cent/kg Milch ausgeschüttet. Hinzu kam bei einigen Biomolkereien im Oktober die Umstellung auf Winterzuschläge, die Erzeugern teils deutliche Preissteigerungen bringen.
Der Abstand zwischen dem Bio- und dem konventionellen Milchpreis nahm zum Jahresende weiter ab. Im Oktober lagen 8,86 Cent zwischen beiden Preisen.
Landwirte bekamen bis 3 Cent mehr Milchgeld
Die Milchauszahlungspreise profitierten Ende 2024 von der Marktlage - und die dürfte sich so schnell nicht ändern. Auch zu Beginn des neuen Jahres bleibt die Milch knapp und die Rohstoff- und Handelspreise sind hoch.
Der Rohstoffwert, den das ife-Institut aus den Erlösen von Butter und Magermilchpulver berechnet, stieg im November um 1,1 Cent oder 2 Prozent von 54,2 auf 55,3 Cent/kg Milch.
Im Dezember blieben die Notierungen für Butter, Sahne und Magermilchpulver auf einem sehr hohen Niveau, zeigen die Zahlen der Süddeutschen Butter- und Käsebörse.
Knappes Angebot sorgt 2025 für stabile Milchpreise
Die Molkereien suchen Milch, denn die Menge reicht nicht aus - auch nicht im Biobereich, wo der Absatz steigt. Wie Bioland berichtet, sei freie Biomilch kaum verfügbar. Aber Landwirte steigern ihre Produktion nicht, trotz hoher Preise.
Anfang Dezember nahm die Milchanlieferung insgesamt zwar wieder zu, blieb aber laut der Butter- und Käsebörse hinter den Erwartungen zurück. Auch das Milchfett ist gering, wenngleich man im Süden bereits von etwas besseren Fettgehalten spricht.
Die Butter- und Käsebörse geht davon aus, dass sich an der Marktlage 2025 wenig ändern werde. Die Produktion dürfte vorerst gering bleiben und die Preise hoch, sagen Marktexperten. Milcherzeuger können also mit Zuversicht ins neue Jahr starten.
Milchpreis: Molkereien erhöhen Milchgeld im Dezember
Für den Dezember 2024 haben im konventionellen Bereich bereits einzelne Molkereien höhere Auszahlungspreise verlauten lassen. So zahlt zum Beispiel Hochwald im Dezember 2 ct/kg mehr Milchgeld an die Milchbauern als im Vormonat. Teilweise kühlt es sich aber auch etwas ab.
Wie Bioland schreibt, seien für den Dezember im Biobereich bereits Preiserhöhungen von 1 bis 2 Cent bekannt. Die Bio-Molkereien berichteten von Preiserhöhungen, die sie ab Januar im Handel durchsetzen konnten. Daher werde eine schrittweise Preissteigerung für Erzeuger kommen.
Quelle: agrarheute
Bauern und ihre Höfe sind wichtige Treiber einer funktionierenden Wirtschaft. Das ist die Quintessenz des 51. Situationsberichts des Deutschen Bauernverbandes.
Okay, im Vergleich zur Autoindustrie scheint Deutschlands Landwirtschaft nur eine Randnotiz zu sein. Aber nur auf den ersten Blick. Denn Landwirtschaft ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor und obendrein der Motor für eine funktionierende Gesellschaft. Das zeigt einmal mehr der Situationsbericht zur Landwirtschaft des Deutschen Bauernverbandes (DBV). Er wirft ein Schlaglicht auf die Lage der Betrieb und das mittlerweile zum 51. Mal.
Den ganzen Situationsbericht des Deutschen Bauernverbandes lesen Sie hier.
Landwirtschaft mit hohem Produktionswert
Die deutsche Landwirtschaft hat eine relativ geringe direkte wirtschaftliche Bedeutung im Vergleich zu anderen Branchen, spielt aber eine wichtige Rolle für die Versorgung und die ländlichen Räume: Der Beitrag der Landwirtschaft zur Bruttowertschöpfung in Deutschland beträgt etwa 0,9%. Dies ist deutlich niedriger als in vielen anderen europäischen Ländern und im EU-Durchschnitt von 1,6%.
Trotz des geringen BIP-Anteils erzielte die deutsche Land-, Forstwirtschaft und Fischerei 2023 einen Produktionswert von 80 Milliarden Euro. Dies übertrifft den Produktionswert einiger Industriezweige wie das des Textil-, Bekleidungs- und Schuhgewerbes (24,5 Mrd. €) oder der pharmazeutischen Industrie (64,4 Mrd. €). Zum Vergleich: Die Autoindustrie hatte 2023 einen Produktionswert von 417,3 Milliarden Euro.
Lage der Landwirte weiter angespannt
Trotz des ansehnlichen Produktionswerts, bleibt die wirtschaftliche Lage in der Landwirtschaft weiter angespannt. Das betont auch Bauernpräsident Joachim Rukwied. Zwar seien Preise für Futter- und Düngemittel gefallen. Sie konnten aber nicht im selben Maß ausgleichen, wie Dienstleistungen, Bauten und Maschinen sich stark verteuert hatten. „Im Ergebnis sehen wir starke Gewinnrückgänge bei Ackerbau- und Futterbaubetrieben, aber auch – nach jahrelanger Durststrecke – eine weitere Erholung der Unternehmensergebnisse der Veredlungsbetriebe“, so Rukwied. Er fürchtet um die Zukunftsfähigkeit der landwirtschaftlichen Betriebe und fordert die Politik auf, das Vertrauen der Bauern in die Zukunft wieder herzustellen.
Auf dem Land wichtige Wirtschaftsfaktoren
Wichtig ist in dem Zusammenhang, dass Landwirte gerade vor Ort wichtige Wirtschaftsfaktoren sind. Die Bauern fragen viele Betriebsmittel, Investitionsgüter und Dienstleistungen nach. Kein Wunder, dass es vor allem kleinere und mittlere Betriebe aus Handel, Handwerk und Gewerbe sind, die stark mit der Landwirtschaft verbunden sind und mitunter stark von ihr abhängen. Dazu zählen auch Dienstleistungen wie Beratung oder Tiergesundheit. So weist der Situationsbericht die produktionsbedingten Ausgaben der deutschen Landwirtschaft für 2023 mit 57,6 Milliarden Euro aus. Dabei entfallen 12,9 Milliarden Euro auf Investitionen in Bauten und Maschinen. Zu den betriebsbedingten Ausgaben kommen u. a. die privaten Konsumausgaben der Land– und Forstwirte hinzu, die sich 2023 auf 8,4 Milliarden Euro beliefen, heißt es im Situationsbericht weiter.
Quelle: agrarheute
Berlin - Die Preise für Milchprodukte werden sich ins Jahr 2025 hinein voraussichtlich weiter auf einem hohen Niveau bewegen. Davon geht der Deutsche Bauernverband (DBV) aus.
Als Gründe dafür nennt er in seinem Marktbericht 2024 eine weiterhin gedämpfte Rohmilchproduktion aufgrund der erwarteten Ausbreitung des Blauzungenvirus (BTV) im Frühjahr sowie die unklare politische Lage.
Im Jahr 2024 war der Milchmarkt von einer starken Fettverwertung getragen worden. Diese zeigte sich in der zweiten Jahreshälfte in Rekord-Butterpreisen. Auch die Preise für Käse und weitere Milchprodukte zogen an. Dagegen blieben die Preise für Milchpulver aus der Eiweißverwertung auf niedrigem, stabilem Niveau.
Ursächlich für die insbesondere sehr hohen Butterpreise waren laut DBV-Angaben neben der guten Nachfrage vor allem der Rückgang der Rohmilcherzeugung, ein niedrigerer Milchfettgehalt und das BTV-Infektionsgeschehen, das deutliche Produktionseinbußen verursachte. Hinzu kam laut Bauernverband der fortschreitende Strukturwandel. Die Zahl der Milchkühe lag im Mai 2024 bei 3,67 Mio., was im Vorjahresvergleich mit 2,8% den stärksten Rückgang der letzten Dekade bedeutete.
Unklare politische Rahmenbedingungen für die betriebliche Weiterentwicklung und Steigerungen auf der Kostenseite sowie der Fachkräftemangel trugen und tragen zu einem anhaltenden Ausstieg aus der Milchviehhaltung bei, stellt der Bauernverband des Weiteren fest. Der Auszahlungspreis für Rohmilch wird für 2024 aufgrund der guten Verwertungssituation am Milchmarkt bei durchschnittlich 0,48 Euro/kg liegen.
Quelle: proplanta
03.01.2025 (AMI) – Die Erzeugerpreise für konventionell erzeugte Rohmilch haben ihre Aufwärtsbewegung im November fortgesetzt. Sie reagieren damit auf die gestiegenen Preise an den Märkten für Milch und Molkereiprodukte.
Die Milchviehhalter erhielten im November im Bundesschnitt 52,3 Ct/kg für ihren konventionell erzeugten Rohstoff, so erste Berechnungen der AMI auf Basis ihres Milchpreisvergleiches. Das war ein Plus von 1,4 Ct/kg gegenüber dem Monat zuvor, womit die Milcherzeugerpreise nunmehr den 14. Monat in Folge gestiegen sind. Alle Indikatoren weisen darauf hin, dass sich dies bis zum Jahresende fortsetzt. Damit steuert das Jahresergebnis einschließlich Nachzahlung 2024 auf 47,8 bis 48,0 Ct/kg hin und ist damit das zweithöchste je für konventionelle Milch erzielte.
Der Vorsprung gegenüber dem Ergebnis des Vorjahresmonates ist im November auf 10,0 Ct/kg gewachsen. Die Rekordmarke von 60,0 Ct/kg aus dem Jahr 2022 wird hingegen nicht erreicht. Damals waren die Preise für die Verarbeitungsprodukte auf breiter Front gestiegen. Im Jahr 2024 war die Eiweißseite der begrenzende Faktor, denn hier blieben neue Impulse in weiten Teilen des Jahres aus.
Quelle: AMI
Die deutschen Landwirte halten immer weniger Rinder. Sowohl die Zahl der Masttiere als auch der Kuhbestand gingen 2024 weiter zurück. Und 800 Betriebe stiegen aus.
Die Zahl der in Deutschland gehaltenen Rinder ging zuletzt zurück. Zum Stichtag 3. November 2024 hielten die Betriebe in Deutschland 10,5 Mio. Rinder, darunter 3,6 Mio. Milchkühe. Das waren 1,6 % oder 165.500 Rinder und 2,1 % oder 78.900 Milchkühe weniger als am 3. Mai 2024, informiert das Bundesstatistikamt.
Gegenüber November 2023 sank der Rinderbestand um 3,5 % (-374.900 Tiere) und gegenüber 2014 um 17,9 % (-2,3 Mio. Tiere). Der Milchkuhbestand reduzierte sich innerhalb eines Jahres um 3,3 % (-123.400 Tiere) und im Zehnjahresvergleich um 16,4 % (-706.200 Tiere).
Auch bei den Haltungen mit Milchkühen setzte sich der langjährige rückläufige Trend fort. Gegenüber Mai 2024 sank die Zahl der Haltungen um 1,6 % (-800 Haltungen) auf 48.600, gegenüber November 2023 ging sie um 3,8 % (-1.900 Haltungen) zurück. Das waren 36,4 % (-27.800 Haltungen) weniger Milchkuh-Haltungen als noch im Jahr 2014.
Schafbestand ebenfalls rückläufig
Zum 3. November 2024 hielten deutsche Betriebe insgesamt 1,5 Millionen Schafe und damit 3,4 % oder 53 200 Tiere weniger als ein Jahr zuvor (3. November 2023). Im Zehnjahresvergleich nahm der Bestand um 5,9 % oder 94 300 Tiere ab.
Quelle: topagrar
Kempten - Die Notierung für lose Markenbutter hat Mitte Dezember spürbar nachgegeben. Ansonsten zeigten die Großhandelspreise für Milchprodukte in Deutschland zuletzt wenig Dynamik.
An der Süddeutschen Butter- und Käsebörse in Kempten fiel die Notierung für Blockbutter in der Woche zum 18.12. um 70 Cent auf 7,40 Euro/kg am unteren Ende der Spanne und am oberen um 22 Cent auf 7,98 Euro/kg. Unterdessen blieben die Preise für kontraktgebundene Päckchenbutter in der Berichtswoche unverändert bei 8,50 bis 8,80 Euro/kg.
Bei der Auktion am Dienstag (17.12.) auf der internationalen Handelsplattform Global Dairy Trade (GDT) sank der Butterpreis im Mittel aller Lieferkontrakte auf umgerechnet 6.317 Euro/t; das sind lediglich 0,6% weniger als zwei Wochen zuvor. Die polnische Agentur für strategische Reserven hat angekündigt, 1.000 Tonnen Butter auszulagern, um die Preise zu dämpfen.
Die Vollmilchpulvernotierung fiel gegenüber der Vorwoche am oberen Ende der Spanne um 5 Cent, am unteren Ende blieb sie unverändert. In Deutschland wurden somit ab Werk 4,35 bis 4,38 Euro/kg gezahlt. An der GDT sank der Preis ebenfalls und lag bei der jüngsten Auktion bei 3.706 Euro/t, 2,3% unter dem Preisniveau vom 3. Dezember.
Magermilchpulver in Nahrungsmittelqualität wurde zuletzt in Deutschland für 2,53 bis 2,60 Euro/kg gehandelt, was einen Preisrückgang von 2 Cent am unteren Ende der Spanne bedeutet. Für Ware in Futtermittelqualität wurden gegenüber der Vorwoche unverändert 2,34 bis 2,39 Euro/kg gemeldet. An der GDT sank die Notierung für Magermilchpulver um 3,1% auf 2.626 Euro/t.
Quelle: proplanta
Bonn - Ab Januar 2025 können Betriebe im Rahmen des Bundesprogramms zum Umbau der Tierhaltung bei der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) beantragen, durch das laufende Mehrkosten von Maßnahmen zur Verbesserung des Tierwohls gefördert werden.
Antragsberechtigt sind schweinehaltende Betriebe, die bereits jetzt in ihren Ställen besondere Leistungen im Bereich Tierwohl erbringen. Voraussetzung dafür ist die Mitgliedschaft in einer von der BLE anerkannten Erzeugerorganisation oder die Teilnahme an einem Kontrollsystem, das die Einhaltung der erforderlichen Tierwohlkriterien überprüft und garantiert.
Bis zum Jahresende hat die BLE 29 Organisationen oder Träger von Kontrollsystemen sowie rund 400 Betriebe anerkannt. Diese Betriebe können ab dem nächsten Jahr rückwirkend für das Haltungsjahr 2024 eine Mehrkostenförderung pro förderfähigem Tier beantragen. Damit diese wiederkehrenden Anträge möglichst einfach gestellt und zügig bearbeitet werden können, greift die BLE auf eine neu entwickelte Software zurück, mit der eine barrierefreie und digitale Antragsstellung, -prüfung und -bearbeitung möglich ist.
„Mit diesem neuen Programm verbessern wir nicht nur unseren Service gegenüber den Antragsstellenden, sondern auch die Digitalisierung solcher Antragsverfahren“, so BLE-Präsidentin Dr. Margareta Büning-Fesel.
In beiden Förderbereichen können derzeit weitere Anträge gestellt werden. Informationen dazu gibt es auf der BLE-Internetseite unter www.ble.de/umbau-tierhaltung . Darüber hinaus erreichen Interessenten die BLE zu den Servicezeiten telefonisch über zwei Hotlines, im Bereich der investive Förderung ist das die Nummer 0228/6845 -2755, für die Förderung laufender Mehrkosten die Nummer 0228/6845 -2298.
Meiste Anträge aus Niedersachsen
Für eine investive Förderung von Stallum- und -neubauten im Rahmen des Bundesprogramms sind bisher 162 Anträge bei der BLE in Bonn eingegangen. Wir die Behörde am Montag (23.12.) mitteilte, haben annähernd 100 Betriebe bereits mit ihren Stallbauprojekten begonnen.
Die meisten Antragsteller für die investive Förderung kommen mit 52 aus Niedersachsen. Es folgen Baden-Württemberg mit 31, Bayern mit 29, Nordrhein-Westfalen mit 22 sowie Schleswig-Holstein mit 13 Betrieben. Vier Antragsteller kommen aus Hessen, jeweils drei aus Brandenburg und Sachsen-Anhalt und zwei aus Mecklenburg-Vorpommern. Jeweils ein Betrieb hat die Investitionsförderung im Saarland, in Sachsen und in Thüringen beantragt. Von den 162 Antragstellern wirtschaften 131 Betriebe konventionell, 24 ökologisch und sieben sind Umsteller. 96 Betriebe betreiben Schweinemast, 58 Sauenhaltung und acht Ferkelaufzucht.
Quelle: proplanta
Die Milchpreise haben im Oktober die 50-Cent-Marke durchbrochen. Und sie steigen bis Dezember weiter. Der Abstand zu Biomilch hat sich deutlich verringert. Bio-Verbände fordern langfristig kostendeckende Biomilchpreise. Was ist los am Milchmarkt?
Der Preisabstand zwischen konventionell erzeugter Milch und Biomilch hat sich 2024 erneut deutlich verringert. Am geringsten war der Preisanstand zwischen Bio und Konventionell bisher während der Coronakrise mit gerade einmal etwas mehr als 2 Cent. Damals bekamen die konventionellen Milchbauern für ihre Milch mit 4 % Fett und 3,4 % Eiweiß in der Spitze immerhin gut 60 Cent.
Biobauern bekamen von den Molkereien zum gleichen Termin etwa 63 Cent je kg. Dann folgte der Absturz der Milchpreise und die Differenz vergrößerte sich auf mehr als 15 Cent bis zum Juni 2023. Damals bekamen die konventionellen Milcherzeuger am Tiefpunkt nur noch rund 40 Cent für ihre Milch. Für die Biobauern lagen die Erzeugerpreise bei 55 bis 56 Cent je kg.
Doch danach hat der Markt erneut deutlich gedreht. Aktuell liegt der Preisabstand unter 9 Cent. Nicht nur die Butterpreise sind auf immer neue Rekordwerte gestiegen. Die Auszahlungspreise für Rohmilch legten im konventionellen Bereich ebenfalls immer weiter zu. Im Oktober 2024 waren Auszahlungspreise von 50,87 Cent je kg erreicht und bis Dezember dürften die Milchpreise weiter steigen.
Denn: Der Rohstoffwert der Milch, das ist der vom ife-Institut in Kiel aus den Verkaufspreisen von Butter und Magermilchpulver errechnete „theoretische Milchpreis“ liegt für November bei 55,3 Cent. Damit nähert sich der Preis für konventionelle Milch weiter an den Biomilchpreis an, der im Oktober jedoch ebenfalls gestiegen war - auf 59,73 Cent.
Auch wenn der konventionelle Preis im November nicht ganz so kräftig weiter steigt, wie der Rohstoffwert vorgibt, zeigt sich eine erstaunliche Entwicklung: Während die Preise für Biomilch zuletzt allenfalls moderat gestiegen sind, geht es für die konventionellen Preise in großen Schritten nach oben.
Auch wenn allmählich eine Obergrenze erreicht sein könnte – denn die Butterpreise steigen im Großhandel nicht weiter, und für andere Milchprodukte geben die Preise im Dezember sogar wieder etwas nach. Dennoch bleibt den Molkereien reichlich Luft, ihre Auszahlungspreise an die Verkaufserlöse bei Milchprodukten nach oben anzupassen.
Die Gründe für den Preisanstieg bei Milch
Was aber sind die Gründe für den kräftigen Preisanstieg der konventionellen Milch und die Aufholholjagd gegenüber Biomilch? Ein Grund ist schon genannt: Der rekordhohe Anstieg der Butterpreise und zuletzt auch der Preise für Käse und Sahne. Das hat die Rohstoffpreise (Milch und Milchfett) für die Herstellung von Butter und anderen Milchprodukten kräftig verteuert.
Und die Butterpreise steigen aus verschiedenen Gründen: Zum einen ist offenbar die Milch wirklich knapp. Das hatten auch die Spotmarktpreise für die zwischen den Molkereien gehandelte Rohmilch gezeigt. Diese waren Anfang Dezember zweitweise 64 Cent auf neue Rekordwerte gestiegen. Nun geht es zum Jahresende zwar wieder nach unten, doch die Milchindustrie drosselt so kurz vor den Feiertagen ihre Produktion.
Die hohen Spotmilchpreise lagen nicht nur über den Preisen für Biomilch, sie zeigen auch, dass (konventionelle) Milch weiter knapp ist. Der Milchindustrieverband meldet für Mitte Dezember eine Milchmenge die 1,2 % niedriger als im vorigen Jahr. Die BLE hat für das bisherige im Oktober eine Milchanlieferung gemeldet die 2,2 % kleiner war als im Vorjahr.
Dazu kommt: Der Fettgehalt der angelieferten Milch lag bis zum Herbst deutlich unter dem Wert aus dem Vorjahr, so dass die aus der Milch gewonnen Menge an Milchfett noch kleiner ist. Erst im Oktober 2024 war der Fettgehalt wieder so wie im Oktober 2023.
Bei Biomilch ist die Lage komplett anders. Hier lag die erzeugte Milchmenge in den Monaten Februar bis August zwischen 1,8 und 5,2 % über dem Vorjahr. Erst im Oktober rutschte die abgelieferte Milchmenge ganz leicht unter den Vorjahreswert.
Das dürfte eine Preiserholung deutlich abgebremst haben, auch wenn der Absatz von Biomilch im Handel gewachsen sein sollte. Das heißt auch: eine ähnliche Preiserholung wie bei konventioneller Milch ist bei Biomilch kaum zu erwarten.
Bioverbände fordern kostendeckende Preise – von 70 Cent
Die Bioverbände fordern vor diesem Hintergrund, Lösungen für langfristig kostendeckende Erzeugerpreise zu entwickeln. Politische Rahmenbedingungen wie Vertragspflicht vor Lieferung sind nach Einschätzung der Verbände notwendig. Die wirtschaftliche Lage auf den Biobetrieben ist nach Einschätzung der Verbände ernst.
Während der Orientierungspreis und der Bio Milch Marker Index (MMI) für die Vollkosten auf den Biohöfen pro Kilogramm Biomilch bei fast 70 Cent liegen, erhalten die Biobauern knapp 60 Cent/kg. „Viele Betriebe können nur noch existieren, weil die Betriebsleiter und Familienmitglieder viel zu niedrige Löhne bekommen und sich damit selbst ausbeuten. Andere Biobetriebe steigen aus der Produktion aus“, heißt es in der Mitteilung.
Die Kosten in der Bio-Milchviehhaltung sind in den letzten Jahren stark gestiegen. Das Milchgeld kann diese Mehrkosten in der Regel nicht kompensieren, lautet das Argument. Die Verbände fordern den Handel, die Molkereien und Landwirte auf, sich ihrer Verantwortung bewusst zu werden und dafür Sorge zu tragen, dass auch in Zukunft Biomilch in ausreichender Menge produziert werden kann.
Man will eine Branchenlösung, "die zu kostendeckenden Erzeugerpreisen führt und das Bestehen der Bio-Betriebe und damit die Versorgung mit deutscher Bio-Milch langfristig sichern".
Quelle: agrarheute
19.12.2024 (AMI) – Ein gedämpftes Rohstoffaufkommen und niedrige Fettgehalte bestimmten im Jahr 2024 die Lage am Milchmarkt. Dem knappen Angebot stand eine rege Nachfrage nach fetthaltigen Produkten gegenüber. Dies ließ die Preise für Rahm und Butter auf neue Höchstwerte steigen.
Der Start in das Jahr 2024 erfolgte am deutschen Milchmarkt in einem deutlich stabileren Marktumfeld als im Jahr zuvor. Mit den sinkenden Milchmengen im Herbst 2023 und einer anziehenden Nachfrage hatte eine Erholung eingesetzt. Die Lagerbestände bei den Herstellern waren über den Jahreswechsel vergleichsweise niedrig, wodurch die übliche saisonale Delle kaum zu spüren war. Zunächst fehlte es allerdings am Pulvermarkt an Impulsen. Hingegen waren Butter und Käse gefragt. Auf dem Weg zur Milchspitze Mitte Mai zeigte sich der Markt dann erstaunlich robust. Es war vor allem der Bedarf an Fett, der die Preise an den Spotmärkten sowie die Notierungen für Butter stetig steigen ließ.
Auch in der zweiten Jahreshälfte änderte sich daran wenig. Die niedrigen Fettgehalte und das sowohl im Jahresvergleich als auch saisonal rückläufige Rohstoffaufkommen schränkten die Verfügbarkeiten in den Werken immer weiter ein. In den Käsereien und Buttereien wurde eher aus- als eingelagert und die Einkäufer mussten höhere Preise für die Ware anlegen. Die Eiweißseite kam hingegen lange nicht in Schwung. Erst Ende 2024 kam es zu einer Belebung. An den steigenden Tendenzen bei den Verarbeitungsprodukten partizipierten auch die Milchviehbetriebe in Deutschland. So sind die Preise für konventionell erzeugte Rohmilch mit knapp 44,0 Ct/kg in das Jahr 2024 gestartet und haben im Oktober nach Berechnungen der AMI die 50-Cent-Marke geknackt.
Quelle: AMI
19.12.2024 (AMI) – Der Lebensmitteleinzelhandel rief im Vorfeld der Feiertage nochmals hohe Mengen an abgepackter Butter ab. Die Preise bewegten sich auf dem Vorwochenniveau. Bei Blockbutter führten die sinkenden Rohstoffpreise zu einer leichten Marktbelebung.
Die Abrufe von abgepackter Butter bewegten sich in der zweiten Dezemberhälfte weiterhin auf hohem Niveau. Der Lebensmitteleinzelhandel fragte umfangreiche Mengen nach, um die saisonal hohe Nachfrage der Verbraucher im Weihnachtsgeschäft bedienen zu können. Laut nationaler Verkaufsstatistik erreichten die Auslieferungsmengen dabei einen neuen Jahreshöchststand. Das verfügbare Angebot war zwar aufgrund der niedrigen Milchanlieferung nach wie vor begrenzt, konnte die rege Nachfrage aber bedienen. Insbesondere in der letzten Woche vor den Feiertagen lenkten die Molkereien den Rohstoff vermehrt in die Butterproduktion und fuhren die Produktion weniger haltbarer Produkte zurück.
Quelle: AMI
Das große Adventbacken läuft auf Hochtouren. Die Verbraucher klagen allerdings über hohe Butterpreise. Und das wird auch noch so weitergehen.
Die Butterpreise kennen seit Wochen nur eine Richtung. Und das beliebte Fett verteuert sich auch im Dezember weiter. DBV-Präsident Joachim Rukwied rechnet hier zunächst mit keiner Entspannung für die Verbraucher. "Im Moment gehen wir nicht von rückläufigen Preisen aus", sagte Rukwied in Stuttgart. Der Grund sei die Milchpreisentwicklung.
Preise gehen in Richtung 4 €
Die Preise für Butter waren zuletzt stark gestiegen. Laut dem Statistischen Bundesamt kostete die Butter im Oktober und November fast 40 % mehr als in den jeweiligen Vorjahresmonaten. Ein aktueller Blick in die Kühlregale der Supermärkte zeigt: Bei den 250 Gramm-Packungen der Markenprodukte gehen die Preise teilweise in Richtung 4 €. Die Eigenmarken liegen bei 2,39 €. Dem Milchindustrie-Verband zufolge hat Butter damit die bisherige Rekordmarke aus dem Jahr 2022 übertroffen.
Joachim Rukwied erklärte die gestiegenen Preise unter anderem mit einer gestiegenen Nachfrage nach Milchfett, wodurch alternative Absatzwege entstünden. Auch die insgesamt knappe Versorgung am Milchmarkt spiele eine Rolle beim Preisanstieg.
Für Dezember rechnet der Bauernvertreter mit einem weiteren leichten Anstieg der Milchpreise um 2 bis 3 % gegenüber November. Ob sich dies auch in steigenden Butterpreisen niederschlage, müsse abgewartet werden, so Rukwied.
Produktionskette unter Druck
Derzeit ist diese Produktionskette an mehreren Stellen strapaziert: Es gibt weniger Milch, der Fettgehalt der Rohmilch hat abgenommen und für manche fetthaltige Produkte wie Käse zieht die Nachfrage deutlich an. Die Folge: Der Butterpreis klettert.
Hauptgrund für die Preisaufschläge ist Experten zufolge das sinkende Angebot an Rohmilch. Seit Jahren ist die Zahl der Milchkühe und Milchviehbetriebe in Deutschland rückläufig. Nach Aussage des Milchindustrie-Verbands liegen die Rohmilchanlieferungen aus Deutschland aktuell knapp 2,1 % unter dem Vorjahr.
Quelle: topagrar
Am Milchmarkt haben die Preise für Milchprodukte offenbar ihre Spitze erreicht. Bei einigen Produkten gibt es Preisrücknahmen. Das Niveau ist jedoch noch immer sehr hoch. Spotmilch kostet deutlich weniger. Auch die Preise für Börsenmilch fallen. Doch kurz vor den Feiertagen dürfte die Marktlage nur bedingt aussagefähig sein.
Am Milchmarkt blieben die Preise Ende Dezember auf allen Handelsstufen hoch. Dabei hielten die Preise im europäischen Großhandel für frei handelbare Milchprodukte meist ihr zuletzt erreichtes sehr hohes Niveau. Das gilt insbesondere auch für Butter und Käse.
Die Marktbeobachter der süddeutschen Käse- und Butterbörse sagen: Die Preise bei Sahne und Magermilchkonzentrat geben etwas nach. Auch wenn es zu Korrekturen bei den Rohstoffwerten kommt, wird das Niveau noch immer außergewöhnlich hoch bleiben, da wir uns aktuell auf einem absoluten Allzeithoch bei den Rohstoffpreisen befinden. Es wird davon ausgegangen, dass die Rohstoffproduktion auch im neuen Jahr nicht überdimensional zunimmt und sich somit die aktuelle Marktlage wenig verändern wird.
Rege Absätze bei Butter im 250 g-Päckchen sind ein Indikator dafür, dass wir uns nun gänzlich in der Weihnachtszeit befinden. Der Lebensmitteleinzelhandel konnte nach Aussagen von Marktbeobachtern bei den Herstellern jedenfalls nicht die Mengen ordern, die er für den Konsumenten bereitstellen wollte.
Für das 250-g-Päcksen nannten die Experten der Butterbörse am 18. Dezember unveränderte hohe Preise von 8,50 bis 8,80 Euro je kg. Für das 25-kg-Paket wurden hingegen 7,40 bis 7,98 Euro je kg gezahlt und damit am unteren Ende der Preispanne 70 Cent weniger als in der Vorwoche.
Im europäischen Großhandel kostet die dort gehandelte nicht kontraktgebundene Butter zuletzt 789 Euro je 100 kg. Für Deutschland wird ein Durchschnittspreis von 803 Euro je 100 kg angegeben. Am teuersten ist die Butter nach den Angaben der Kommission aktuell in Spanien und Tschechien mit 859 bzw. 867 Euro je 100 kg und in Polen mit 856 Euro je Tonne.
Rohstoffwert steigt noch, Spotmilch und Börsenmilch fallen
In Deutschland liegt die angelieferte Milchmenge im Dezember weiterhin unter dem Vorjahr. Dennoch sind die Spotmarktpreise für die zwischen den Molkereien gehandelte Rohmilch zum Ende des Jahres deutlich gefallen.
Im Norden kostet Spotmilch diese Ende Dezember 53,50 Cent je kg Rohmilch - vor zwei Wochen waren es noch 61 Cent. Im Süden Deutschlands liegen die Spotmilchpreise aktuell bei 56 Cent – vor zwei Wochen waren es 62,5 Cent. Ein Rückgang von etwa 6 Cent.
Damit sind die Spomilchpreise jetzt nur noch etwas höher als die Molkereien ihren Milchbauern für die Milch bezahlen. Diese lagen im Oktober nach den Daten der BLE bei 50,87 Cent und dürften auch im Dezember nochmal zulegen. Der Milchindustrieverband meldet für Mitte Dezember zudem eine Milchmenge die 1,2 % niedriger ist als im vorigen Jahr.
Fakt ist auch: Der Rohstoffwert der Milch, den das ife-Institut in Kiel aus den Preisen für Butter und Magermilch berechnet, ist für den November ebenfalls um 1,1 Cent auf 55,3 Cent gestiegen. Das höchste Wert seit Oktober 2022.
Auf der anderen Seite geben die Börsenmilchwerte wegen der ab Januar 2025 wieder rückläufigen Terminmarktpreise für Butter nach. So liegt der Dezemberwert für die Börsenmilch noch bei 53,4 Cent und der Januar bereits bei 50,9 Cent. Aber das ist nur eine Momentaufnahme. Bis dahin kann am Markt noch viel passieren. Vor allem, wenn die Milch weiter knapp ist.
Quelle: agrarheute
Berlin - In Sachen Einwegkunststofffondsgesetz (EWKFondsG) ist die Milchwirtschaft alles andere als gut auf das Umweltbundesamt (UBA) zu sprechen.
Wie der Milchindustrie-Verband (MIV) in seinem aktuellen „Milch-Politikreport“ berichtet, hatte die Behörde Anfang Dezember nach eineinhalb Jahren zu einer zweiten einstündigen Infoveranstaltung zu dem Gesetz eingeladen.
„Leider wurden auch in dieser Veranstaltung die bestehenden – und dem UBA bekannten – drängenden Fragen nicht geklärt“, beklagt der MIV. Nun ende das Jahr 2024, in dem eigentlich die vielen Fragen seitens der betroffenen Wirtschaftsbeteiligten hätten geklärt werden können und müssen. Nicht ohne Grund seien Verfassungsklagen gegen das Gesetz eingereicht worden, erklärte der Verband.
Laut MIV musste dem Gesetz zufolge eine Einwegkunststoffkommission eingerichtet werden, die das UBA bei verschiedenen, im Gesetz festgelegten Vorhaben beraten soll. Dafür seien 51 Verbände noch vor Veröffentlichung des Gesetzes angeschrieben und aufgefordert worden, innerhalb von drei Wochen eine Benennung vorzunehmen. Dies sei irritierend gewesen, da die Beteiligten eigentlich davon ausgegangen seien, dass das UBA die Benennung nach dem Grad der Betroffenheit mitgestalten würde.
Die Wirtschaft habe dann aber ohne Unterstützung des UBA fristgerecht die Teilnehmer benannt. Seitdem berate die Kommission das Amt, erfahre aber, dass dieses nur den Empfehlungen folge, die zu einer Einordnung eines Einwegkunststoffproduktes unter das Fondsgesetz führten. Jeweilige Gegenargumente bleiben unbeachtet.
Die Kommission soll laut MIV dafür sorgen, dass nur die Produkte unter das Gesetz fallen, die für den Außer-Haus-Verkauf vorgesehen sind. Dies sei beispielsweise beim klassischen Joghurt nicht der Fall, schon allein deswegen, weil dieser nicht für den sofortigen Verzehr bestimmt sei und deswegen auch ohne Löffel verkauft werde.
Das UBA lasse dieses Argument aber außer Acht und sehe im klassischen Joghurtbecher ein Einwegkunststoffprodukt, das unter das EWKFondsG falle, kritisiert der MIV. Bleibt es bei dieser Einordnung, müssten die Molkereien eine Abgabe für die anfallende Plastikmenge an Joghurtbechern zahlen.
Der Wirtschaft sei bewusst, dass es auch nach eventuell erfolgreichen Verfassungsklagen einen rechtlichen Rahmen für die „Erweiterte Herstellerverantwortung“ entsprechend der EU-Einwegkunststoffrichtlinie geben werde, stellte der Verband fest. Nur wünsche man sich ein Gesetz, „das ohne juristischen Beistand gelesen werden kann und das sich vor allem auch mit den tatsächlich betroffenen Produkten aus dem To-go-Bereich beschäftigt“, so der MIV, der im Zusammenhang mit dem Gesetz von einem „Albtraum“ spricht.
Quelle: proplanta
Bonn - Laut erster Schätzung des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL) belief sich der landwirtschaftliche Produktionswert in Deutschland im Jahr 2024 auf 75,4 Milliarden Euro. Er blieb damit um rund 700 Millionen Euro oder ein Prozent unter dem Niveau von 2023. Das Berichtsjahr war insgesamt von stabilen Produktionsmengen und Preisen gekennzeichnet. In den einzelnen Bereichen kam es jedoch zu unterschiedlichen Entwicklungen.
Verantwortlich für das insgesamt moderate Gesamtminus ist der Bereich Pflanzenproduktion. Insbesondere Halmgetreide, Ölsaaten und Zuckerrüben verzeichneten witterungs- und preisbedingt starke Rückgänge beim Produktionswert. Dagegen konnten Eiweißpflanzen, Kartoffeln, Frischgemüse und Obst deutlich zulegen. Der Wert der pflanzlichen Produktion liegt nach der ersten Schätzung bei gut 34,6 Milliarden Euro (-zwei Prozent im Vergleich zum Vorjahr).
Im Bereich Tiere und tierische Erzeugnisse konnte der Produktionswert gegenüber 2023 leicht auf 36 Milliarden Euro zulegen. Damit übertraf die Veredlungswirtschaft im Wert erneut die Pflanzenproduktion. Bei Schlachttieren nahm die Erzeugung, auch durch höhere Schlachtgewichte, zu. Dem stand allerdings ein etwas stärkerer Rückgang der Erzeugerpreise gegenüber. Aufgrund der eher knapp verfügbaren Rohmilch stiegen vor allem die Milchpreise 2024 gegenüber dem Vorjahr an und sorgten bei den tierischen Erzeugnissen für einen gestiegenen Produktionswert.
Weiter nachgebende Preise für Energie, Dünge- und Futtermittel dürften 2024 nach den noch nicht vollständigen vorliegenden Daten zu geringeren Ausgaben für Vorleistungen als 2023 geführt haben.
Pflanzliche Erzeugung
Getreide blieb 2024 die wichtigste Anbaufrucht im Pflanzenbau. Die Landwirte mussten aber spürbare Einbußen hinnehmen. Der Produktionswert brach im Vorjahresvergleich um fast ein Fünftel auf 6,8 Milliarden Euro ein. Dazu trug der Rückgang der Getreidepreise
(-zwölf Prozent) bei. Die stärksten Abschläge waren für Roggen (-16 Prozent) zu verzeichnen. Weizen, Gerste und Körnermais verloren etwas weniger (-elf bis -13 Prozent); Hafer konnte das Niveau fast halten (-0,5 Prozent). Zudem fiel die Erntemenge geringer als im Vorjahr aus (-acht Prozent), besonders betroffen war Weizen (-13 Prozent). Die negative Entwicklung im Getreidesektor lässt sich durch die zu nasse Witterung während der Aussaat und Ernte sowie die geringere Anbaufläche erklären.
Ähnlich verlief es bei den Ölsaaten. Der Produktionswert verfehlte mit 1,6 Milliarden Euro (-15 Prozent) klar das Vorjahresergebnis. Dies war in erster Linie auf das geringere Erntevolumen (-14 Prozent) zurückzuführen, zudem gaben die Preise um zwei Prozent nach. Zur Aussaat und in der Vegetationsphase gab es oft zu viel Niederschlag, manchmal sogar Überschwemmungen. Darüber hinaus litten die Pflanzen zeitweise unter zu niedrigen Temperaturen. Dies führte zu erheblichen Ertragseinbußen bei Raps (-14 Prozent), Sojabohnen (-16 Prozent) und Sonnenblumen (-24 Prozent). Der Produktionsrückgang führte jedoch nicht zu höheren Erzeugerpreisen. Diese lagen für Raps und Soja leicht unter dem Vorjahresniveau, lediglich bei Sonnenblumen stiegen sie um 17 Prozent.
Bei Futterpflanzen insgesamt war 2024 ein geringer Rückgang (-ein Prozent) des Produktionswertes auf knapp 5,5 Milliarden Euro zu verzeichnen. Die Preise für alle Futterpflanzen (Grassilage, Maissilage und Heu) waren niedriger als im Vorjahr. Bei der eingebrachten Menge erreichten Heu- und Grassilage einen Zuwachs von zwei und acht Prozent; Maissilage verzeichnete ein Minus von fünf Prozent.
Die Preise für Kartoffeln waren im Durchschnitt um drei Prozent niedriger als 2023. Vorläufigen Schätzungen zufolge ist die Produktionsmenge jedoch um 19 Prozent gestiegen. Dies war vor allem auf die größere Anbaufläche zurückzuführen. Der Produktionswert lag mit fünf Milliarden Euro rund 15 Prozent über dem Vorjahreswert.
Hülsenfrüchte verzeichneten 2024 im Vorjahresvergleich einen deutlichen Anstieg der Erntemenge (+42 Prozent). Hierbei wurden 42 Prozent mehr Erbsen und 45 Prozent mehr Bohnen produziert. Möglich machten dies die Erweiterung der Anbauflächen sowie die für diese Kulturen günstigen Witterungsbedingungen. Die größere Verfügbarkeit drückte jedoch auf das Preisniveau, das im Mittel um elf Prozent nachgab. Dennoch lag der Produktionswert mit rund 150 Millionen Euro um 27 Prozent über dem Vorjahresergebnis. Die Bedeutung der Eiweißpflanzen ist langfristig gestiegen. Innerhalb von zehn Jahren hat sich deren Produktionswert verdreifacht.
Zu den Gewinnern zählten 2024 auch Obst und Gemüse. Den vorläufigen Berechnungen zufolge ist die Gesamtmenge des erzeugten Frischgemüses zwar um 2,5 Prozent gesunken, wozu die nasse Witterung beitrug. Doch traf das geringere Angebot auf eine gute Nachfrage, weshalb die Preise für alle Gemüsesorten im Schnitt um 20 Prozent spürbar stiegen. Insgesamt legte der Produktionswert bei Gemüse laut Schätzung um 17 Prozent auf sechs Milliarden Euro zu.
Bei Obst sind durch Spätfröste die Blüten oder Fruchtansätze einiger Arten wie Äpfel, Birnen und Kirschen erheblich geschädigt worden. Dies machte sich nach vorläufigen Daten mit einer um rund zehn Prozent geringeren Erntemenge bemerkbar. Aufgrund des reduzierten Angebots stiegen die Preise für alle Obstarten deutlich an, zum Beispiel bei Birnen um 17 Prozent. Der Produktionswert nahm deshalb im Vergleich zu 2023 um zehn Prozent auf 1,2 Milliarden Euro zu.
Tierische Erzeugung
Mit 36 Milliarden Euro lag der Produktionswert der gesamten Tierproduktion in Deutschland 2024 minimal über dem Vorjahresniveau (+0,2 Prozent). Fast die Hälfte davon belief sich mit 17,8 Milliarden Euro auf Tiere, das waren rund zwei Prozent weniger als im Vorjahr. Dies wurde jedoch durch den Anstieg bei den tierischen Erzeugnissen um knapp drei Prozent auf 18,2 Milliarden Euro ausgeglichen.
Die Schweinehaltung erwirtschaftete erneut den höchsten Produktionswert. Mit 8,4 Milliarden Euro war jedoch ein Rückgang von fast sechs Prozent gegenüber 2023 zu verzeichnen. Grund dafür waren geringere Schlachtschweinepreise, die sich im Vorjahresvergleich um rund acht Prozent abschwächten. Aufgrund der Stabilisierung des Schweinebestands und höherer Schlachtgewichte stieg die Schweineproduktion erstmals seit Jahren wieder leicht an, um rund zwei Prozent.
Auch die Rinderschlachtung nahm zu, mit Ausnahme von Kälbern. Zudem mussten die Tiere oft teurer vom Schlachthof bezahlt werden. Folglich stieg der Produktionswert gegenüber 2023 um acht Prozent auf 4,8 Milliarden Euro.
Bei Geflügel lag die Produktionsmenge 2024 in etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Die Preise fielen jedoch um rund acht Prozent, weswegen der Produktionswert mit 3,4 Milliarden Euro um acht Prozent unter dem Vorjahreswert lag.
Bei Schafen und Ziegen stieg der Wert der Erzeugung trotz der Blauzungenkrankheit aufgrund höherer Preise um rund 12 Prozent auf 268 Millionen Euro.
Unter den tierischen Erzeugnissen wuchs nach vorläufigen Berechnungen der Produktionswert von Milch gegenüber 2023 um fast vier Prozent auf 15,4 Milliarden Euro an. Nach 2022 ist dies historisch das zweithöchste Niveau. Bei nahezu unverändertem Rohstoffvolumen und guter Nachfrage legte der Milchpreis vor allem in der zweiten Jahreshälfte zu und dürfte im Jahresdurchschnitt rund vier Prozent über dem Vorjahresniveau liegen.
Bei Eiern nahm die Produktion 2024 um etwa drei Prozent zu. Die Erzeugerpreise schwächten sich jedoch tendenziell ab. Damit blieb der Produktionswert mit etwa 2,5 Milliarden Euro rund ein Prozent unter dem Vorjahreswert.
Hintergrund und weitere Informationen
Es wurden die Mengen- und Preisangaben aus den verschiedenen Erhebungen von Januar bis September oder Oktober 2024 berücksichtigt. Die fehlenden Werte wurden geschätzt. Eine zweite Schätzung der Landwirtschaftlichen Gesamtrechnung erfolgt im März 2025.
Quelle: proplanta
Stuttgart - Wer Weihnachtsplätzchen backt, muss für eine Zutat gerade tief in die Tasche greifen: Butter. Bauernpräsident Joachim Rukwied rechnet hier zunächst mit keiner Entspannung für die Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland.
«Im Moment gehen wir nicht von rückläufigen Preisen aus, aufgrund der Milchpreisentwicklung», sagte Rukwied in Stuttgart.
Die Preise für Butter waren zuletzt stark gestiegen. Laut dem Statistischen Bundesamt kostete die Butter im Oktober und November fast 40 Prozent mehr als in den jeweiligen Vorjahresmonaten. Ein aktueller Blick in die Kühlregale der Supermärkte zeigt: Bei den 250-Gramm-Packungen der Markenprodukte gehen die Preise teilweise in Richtung vier Euro.
Gründe für den Anstieg
Bauernpräsident Rukwied erklärte die gestiegenen Preise unter anderem mit einer gestiegenen Nachfrage nach Milchfett, wodurch alternative Absatzwege entstünden. Und mit einer insgesamt knappen Versorgung am Milchmarkt, welche ebenfalls eine Rolle beim Preisanstieg spiele.
Für den Dezember rechnete Rukwied erneut mit einem leichten Plus bei den Milchpreisen von zwei bis drei Prozent im Vergleich zum November. Ob dies auch steigende Butterpreise zur Folge hat, gelte es abzuwarten, sagte Rukwied.
Quelle: proplanta
Das große Adventbacken läuft auf Hochtouren. Die Verbraucher klagen allerdings über hohe Butterpreise. Und das wird auch noch so weitergehen. Die Butterpreise kennen seit Wochen nur eine Richtung. Und das beliebte Fett verteuert sich auch im Dezember weiter. DBV-Präsident Joachim Rukwied rechnet hier zunächst mit keiner Entspannung für die Verbraucher. "Im Moment gehen wir nicht von rückläufigen Preisen aus", sagte Rukwied in Stuttgart. Der Grund sei die Milchpreisentwicklung.
Preise gehen in Richtung 4 €
Die Preise für Butter waren zuletzt stark gestiegen. Laut dem Statistischen Bundesamt kostete die Butter im Oktober und November fast 40 % mehr als in den jeweiligen Vorjahresmonaten. Ein aktueller Blick in die Kühlregale der Supermärkte zeigt: Bei den 250-Gramm-Packungen der Markenprodukte gehen die Preise teilweise in Richtung 4 €. Die Eigenmarken liegen bei 2,39 €. Dem Milchindustrie-Verband zufolge hat Butter damit die bisherige Rekordmarke aus dem Jahr 2022 übertroffen.
Joachim Rukwied erklärte die gestiegenen Preise unter anderem mit einer gestiegenen Nachfrage nach Milchfett, wodurch alternative Absatzwege entstünden. Auch die insgesamt knappe Versorgung am Milchmarkt spiele eine Rolle beim Preisanstieg.
Für Dezember rechnet der Bauernvertreter mit einem weiteren leichten Anstieg der Milchpreise um 2 bis 3 % gegenüber November. Ob sich dies auch in steigenden Butterpreisen niederschlage, müsse abgewartet werden, so Rukwied.
Produktionskette unter Druck
Derzeit ist diese Produktionskette an mehreren Stellen strapaziert: Es gibt weniger Milch, der Fettgehalt der Rohmilch hat abgenommen und für manche fetthaltige Produkte wie Käse zieht die Nachfrage deutlich an. Die Folge: Der Butterpreis klettert.
Hauptgrund für die Preisaufschläge ist Experten zufolge das sinkende Angebot an Rohmilch. Seit Jahren ist die Zahl der Milchkühe und Milchviehbetriebe in Deutschland rückläufig. Nach Aussage des Milchindustrie-Verbands liegen die Rohmilchanlieferungen aus Deutschland aktuell knapp 2,1 % unter dem Vorjahr.
Quelle: topagrar
13.12.2024 (AMI) – Den Molkereien in der EU-27 stand in den ersten drei Quartalen von 2024 annähernd so viel Milch zur Verfügung wie im Vorjahr. Der verfügbare Rohstoff wurde jedoch teils in andere Produktionsrichtungen gelenkt als ein Jahr zuvor. Dadurch kam es vor allem bei Butter und Milchpulver zu Produktionsrückgängen, während die übrigen Produkte Zuwächse verzeichneten.
Im Zeitraum Januar bis September 2024 lag die Milchanlieferung in der EU-27 schalttagsbereinigt marginal um 0,1 % über dem Vorjahresniveau. Dabei verfehlten die Mengen im Januar die Vorjahreslinie zunächst noch um 0,8 %. In den Folgemonaten entwickelte sich das Milchaufkommen dann expansiv, bis es im Juli und August wieder unter das Vorjahresniveau fiel. Im September wurde die Menge des Vorjahresmonats fast genau erreicht. Auf Ebene der Mitgliedstaaten standen sich in der Summe der ersten drei Quartale teils deutliche Mengenverschiebungen gegenüber. Insbesondere in Polen und Frankreich wurde die Milchanlieferung spürbar ausgeweitet. Mit einem Produktionsanstieg von 2,9 % in Polen und 1,2 % in Frankreich generierten die beiden Länder in der Summe bis September knapp 0,6 Mio. t zusätzliche Milch. Demgegenüber kam es vor allem in Irland und den Niederlanden zu deutlichen Rückgängen. Auch in Deutschland verfehlte die Anlieferungsmenge bis September das Vorjahresniveau.
Quelle: AMI
12.12.2024 (AMI) – Ende November lag die Milchanlieferung trotz saisonal erneut steigender Mengen weiterhin unter Vorjahresniveau. Das Rohstoffaufkommen blieb daher weiterhin knapp, doch durch das Näherrücken der Feiertage entspannte sich die Lage am Rohstoffmarkt ein wenig. Die Preise tendierten auf hohem Niveau leicht schwächer.
Ende November scheint die Milchanlieferung das Milchtal endgültig durchschritten zu haben. In der 48. Kalenderwoche stieg das Milchaufkommen nach Berechnungen der Zentralen Milchmarkt Berichterstattung (ZMB) im Vergleich zur Vorwoche um 0,8 %. Die Anlieferungsmenge unterschritt jedoch weiterhin das Vorjahresniveau. Der Rückstand auf die Vorjahreswoche belief sich auf 0,9 % und in der Kumulation von Januar bis November lag die erfasste Rohstoffmenge weiterhin um 0,4 % niedriger als im vergangenen Jahr.
Quelle: AMI
Der Milchmarkt kämpft mit Knappheit und Rekordpreisen - gut für Milcherzeuger. Wie sieht es 2025 mit den Milchpreisen aus?
Der Milchmarkt spürt die Vorweihnachtszeit. Verbraucher fragen viel Butter und Käse nach, sodass der Handel hohe Absatzmengen verzeichnet. Er kann bei den Herstellern nicht die Mengen ordern, die er für die Konsumenten bereitstellen sollte, schreibt die Süddeutsche Butter- und Käsebörse. Sie beobachtet für Päckchenbutter weiterhin eine sehr gute Nachfrage seitens des Handels und notiert am 4. Dezember unverändert bei 8,5 bis 8,8 Euro/kg.
Zugleich wird es am Rohstoffmarkt ruhiger, denn die verarbeitenden Betriebe bereiten sich auf die Feiertage vor. Die Preise für Sahne und Magermilchkonzentrat geben etwas nach. Auch Magermilchpulver tendiert leicht schwächer, die Einkäufer warten ab. Magermilchpulver in Futtermittelqualität notiert bei 2.380-2.430 Euro/t. Das sind am oberen und unteren Ende je 20 Euro weniger als in der Vorwoche. Laut den Experten ist EU-Ware am Weltmarkt weiter konkurrenzfähig. Hier kämen aber zurzeit wenig Impulse. Vor allem würden bestehende Kontrakte abgewickelt.
Milchpreise am Weltmarkt steigen leicht
Das bestätigt die letzte Auktion an der Global Dairy Trade (GDT), bei der insgesamt nur 33.630 t Milchprodukte gehandelt wurden – so wenig wie zuletzt Anfang August, so der VMB. Auch wenn an der GDT der Durchschnittspreis aller gehandelten Milchprodukte anzog (+ 1,2% zur letzten Auktion auf 4.193 US-Dollar/t), gaben die Kurse vieler Produkte auf hohem Niveau nach. Butter verlor ganze 5,2% gegenüber der letzten Auktion und schloss bei 6.680 US-Dollar/t. Nur Vollmilchpulver (+ 4,1 % auf 3.984 US-Dollar/t) und Laktose (+ 7,7% auf 910 US-Dollar/t) stiegen im Preis.
Milchpreise: gute Aussichten für 2025
Die Experten der Süddeutschen Butter- und Käsebörse ordnen die Lage am deutschen Milchmarkt so ein: „Auch wenn es zu Korrekturen bei den Rohstoffwerten kommt, wird das Niveau noch immer außergewöhnlich hoch bleiben, da wir uns aktuell auf einem absoluten Allzeithoch bei den Rohstoffpreisen befinden“. Daher gehen sie davon aus, dass die Produktion auch im neuen Jahr „nicht überdimensional zunimmt“ und sich somit an der aktuellen Marktlage wenig verändern wird. Und die zeigt: Milch ist knapp.
Laut Schnellberichterstattung der ZMB lag die Milchanlieferung in der 47. Kalenderwoche (18.11. bis 23.11.) 2,0% unter der Vorjahreslinie. Damit dürfte sie das Saisontief erreicht haben. Der Spotmarkt zeigt die Knappheit. Hier handeln die Molkereien Milch noch immer teuer.
In der Woche vom 2. bis 8. Dezember lag der Spotmilchpreis im Norden und Westen Deutschlands bei 57,5 Cent/kg Milch und im Süden bei 59,5 Cent/kg Milch. Mit einem Abschlag von je 2,5 Cent haben die Preise damit wieder die 60-Cent-Marke unterschritten. Dennoch ist die Versorgungslage angespannt, zeigen die Preise. Denn sie bewegen sich noch deutlich über den Auszahlungspreisen der Molkereien an ihre Milcherzeuger und deutlich über dem Rohstoffwert.
Milch ist knapp - wie geht es weiter?
Der Rohstoffwert, den das ife-Institut aus den Erlösen von Magermilchpulver und Butter berechnet, liegt im Oktober bei 54,2 Cent/kg Milch und dürfte im November erneut steigen. Der aus den Börsenkursen ermittelte ife-Börsenmilchwert zeigt für den Dezember noch 54,5 Cent/kg, bevor er dann im Januar auf 52 Cent/kg fällt und im Februar auf 50,7 Cent/kg. Der Grund dafür sind nachgebende Butter-Futures am Terminmarkt.
Wie es tatsächlich kommt, wird die Realität zeigen. Die Auszahlungspreise der Molkereien zeigen die Rohstoffknappheit der letzten Wochen. Milcherzeuger können mit Zuversicht ins neue Jahr starten.
Quelle: agrarheute
Berlin - Das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) verfolgt weiter sein Ziel, die Lieferbeziehungen zwischen Milcherzeugern und Molkereien staatlich zu regeln.
Am Dienstag (3.12.) hat das Ressort seinen Verordnungsentwurf der nationalen Anwendung von Artikel 148 der Gemeinsamen Marktorganisation (GMO) in die Länder- und Verbändeanhörung gegeben. Danach sollen Molkereien künftig für ihre Rohmilchlieferungen zu schriftlichen Verträgen verpflichtet werden, die Bestimmungen unter anderem zu Preis und Menge enthalten.
Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir begründete den Schritt damit, er wolle Planungssicherheit für Milchbauern schaffen. Es müsse doch selbstverständlich sein, „dass sie nicht wochenlang um ihr Geld zittern müssen.“ Özdemir berief sich dabei auf eine Empfehlung der Zukunftskommission Landwirtschaft (ZKL). Die spricht sich in ihrem zweiten Bericht zwar dafür aus, verbindliche Lieferverträge mit konkreten Angaben über Menge, Qualität, Preis und Laufzeit des Vertrages umzusetzen, betont aber zugleich, dass bei Genossenschaften die Satzungsautonomie „unbedingt zu beachten“ sei.
Schwankungen abmildern
Nach dem Verordnungsentwurf des BMEL sollen Molkereien für ihre Rohmilchlieferungen zu schriftlichen Verträgen mit Bestimmungen unter anderem zu Preis und Menge verpflichtet werden. Genossenschaften sollen von dieser Vertragspflicht ausgenommen sein, sofern ihre Lieferordnungen oder Satzungen Bestimmungen enthalten, die in ihrer Wirkung den Bestimmungen für verpflichtende Verträge ähnlich sind. Darüber hinaus sollen die Molkereien verpflichtet werden, den Erzeugern ein Angebot für einen Preis-Mengen-Bezug zu unterbreiten. Für alle Milcherzeuger würden damit die Rohmilchpreise verlässlicher und Schwankungen abgemildert.
Demgegenüber war das Kieler Institut für Ernährungswirtschaft (ife) in einer kürzlich vorgelegten Studie zu dem Ergebnis gekommen, dass Festpreismodelle für die Milcherzeuger mit erheblichen Kostenrisiken verbunden seien. Eine Besserstellung am Markt werde nicht erreicht. Auf der Seite der Molkereien drohe ein erhöhter Strukturwandel. Die Wissenschaftler sehen kein Marktversagen, das einen staatlichen Eingriff in die Vertragsbeziehungen rechtfertigen würde.
DBV und DRV kritisieren den Vorstoß
Bei ihnen ist die Verärgerung über die angebliche ZKL-Empfehlung groß.
Der Deutsche Bauernverband (DBV) und der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) haben den Vorstoß des Bundeslandwirtschaftsministeriums zur nationalen Umsetzung des Artikels 148 der Gemeinsamen Marktorganisation (GMO) kritisiert. Dass Ressortchef Cem Özdemir sein Engagement mit Empfehlungen der Zukunftskommission Landwirtschaft (ZKL) in Verbindung bringt, wollen beide Verbände nicht stehen lassen. DBV-Vizepräsident Dr. Holger Hennies, zugleich Mitglied der ZKL, stellte klar, dass die ZKL die nationale Anwendung des Artikels 148 GMO „explizit ausgeschlossen“ habe. DBV-Milchpräsident Karsten Schmal warnte, dass eine Anwendung des 148ers die Milcherzeuger nicht stärken, sondern im Gegenteil zu niedrigen Erzeugerpreisen führen würde.
DRV-Hauptgeschäftsführer Jörg Migende erinnerte an eine im Oktober veröffentlichte Studie des ife Instituts für Ernährung und Ernährungswirtschaft Kiel und der Fachhochschule Kiel, wonach die nationale Umsetzung des Artikels 148 GMO die gesamte Wertschöpfungskette Milch und insbesondere die Erzeuger schwächen würde.
Migende machte deutlich, dass die Wirkungen der globalen Marktkräfte nicht ausgeschaltet werden könnten. Die deutsche Milchwirtschaft bewege sich in offenen Märkten mit gewachsenen Einflüssen globaler Angebots- und Nachfrageentwicklungen. Nationale Vorgaben für die Lieferbeziehungen zwischen Milcherzeugern und Molkereien würden nicht dazu beitragen, Milchpreise nachhaltig positiv zu beeinflussen. Im Ergebnis würden damit die heimischen Milcherzeuger zum Verlierer und der Strukturwandel beschleunige sich.
Über die Aussage Özdemirs, die ZKL habe die Anwendung des Artikels 148 GMO empfohlen, zeigte sich der DRV-Hauptgeschäftsführer regelrecht verärgert. Im Abschlussbericht der ZKL gebe es keine solche Empfehlung zur Milchmarktorganisation, weil die ZKL in diesem Punkt keine Einigung erzielt habe.
„Richtungsweisender Anfang“
Positiv reagiert umgekehrt der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM) auf den Vorstoß von Özdemir. Die nationale Umsetzung des Artikels 148 GMO sei ein „längst überfälliger erster Schritt hin zu einem stärker marktwirtschaftlichen Verhalten im Milchmarkt“, hob der BDM-Vorsitzende Karsten Hansen hervor. Zudem könne damit dazu beigetragen werden, die Marktstellung der Milcherzeuger gegenüber den Abnehmern deutlich zu verbessern.
Im Übrigen hätten sich die Mitglieder der ZKL einstimmig dafür ausgesprochen, den Abschluss von vertraglichen Vereinbarungen vor der Lieferung der Agrarprodukte verbindlich vorzugeben, hieß es beim BDM.
Bei der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) wertet man den Verordnungsentwurf als „richtungsweisenden Anfang für notwendige politische Rahmenbedingungen“. Bislang sei die Landwirtschaft der einzige Wirtschaftsbereich, in dem der Produzent nicht wisse, wieviel Geld er am Ende für sein Produkt bekomme. Nun müsse die Politik den Verordnungsentwurf wirksam ausgestalten und umsetzen.
Das Bundeslandwirtschaftsministerium hatte seinen Verordnungsentwurf zur nationalen Anwendung von Artikel 148 GMO am Dienstag in die Länder- und Verbändeanhörung gegeben. Dabei berief sich Özdemir auf eine Empfehlung der Zukunftskommission Landwirtschaft (ZKL). Die spricht sich in ihrem zweiten Bericht zwar dafür aus, verbindliche Lieferverträge mit konkreten Angaben über Menge, Qualität, Preis und Laufzeit des Vertrages umzusetzen, betont aber zugleich, dass bei Genossenschaften die Satzungsautonomie „unbedingt zu beachten“ sei.
Der Milchindustrie-Verband (MIV) forderte eine klare Absage an die nationale Umsetzung von Artikel 148 GMO. Die freiwillige, marktnahe Praxis sowie Absicherungsmodelle hätten sich bewährt und sollten gestärkt werden. Ein Verzicht auf unnötige staatliche Eingriffe sei essenziell, um die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Milchwirtschaft zu erhalten.
Quelle: proplanta
Wellington / Kempten - Die Preise für Milcherzeugnisse aus Neuseeland haben bei der jüngsten Auktion der Global Dairy Trade (GDT) nachgegeben. Mit einem Minus von 4,7% verbilligte sich Butter am deutlichsten. Im Schnitt wurden 6.357 Euro/t erlöst; das waren laut GDT 5,2% weniger.
Währungsbereinigt belief sich der Abschlag auf 4,3%. Bei der Versteigerung am 19. November hatten die Butterpreise die Marke von 7.000 $ (6.662 Euro) geknackt und damit einen neuen Rekord markiert.
In Deutschland blieben die Butterpreise trotz des Rückgangs an der GDT stabil. An der Süddeutschen Butter- und Käsebörse in Kempten verharrte die Notierung für Blockbutter am Mittwoch (4.12.) auf dem Vorwochenniveau von 8,10 bis 8,20 Euro/kg. Auch für die kontraktgebundene Päckchenbutter blieben die Preise unverändert, und zwar die siebte Woche in Folge bei 8,50 bis 8,80 Euro/kg.
Dagegen gaben die Preise für Magermilchpulver nach, aber nur geringfügig. Ware zu Futterzwecken erlöste der Börse in Kempten zufolge auf der Großhandelsebene 2,38 bis 2,43 Euro/kg, was ein Minus von durchschnittlich 2 Cent bedeutete. Magermilchpulver in Lebensmittelqualität verbilligte sich nur am oberen Preisband, allerdings gleich um 5 Cent auf 2,60 bis 2,75 Euro/kg. An der GDT war der Preis für dieses Produkt gegenüber der vorherigen Auktion währungsbereinigt ebenfalls gesunken, nämlich um 0,8% auf 2.710 Euro/t.
Das fetthaltigere Vollmilchpulver „made in New Zealand“ verteuerte sich indes ein weiteres Mal. Im Schnitt legten die Erlöse dafür unter Berücksichtigung der Euro-Abwertung gegenüber der vorherigen Auktion um 4,6% auf 3.792 Euro/t zu. In Deutschland wurde das Produkt dagegen zuletzt etwas preiswerter gehandelt. Das Kilogramm Vollmilchpulver verbilligte sich am unteren Ende des Preiskorridors um 1 Cent auf 4,39 Euro und am oberen um 2 Cent auf 4,48 Euro.
Quelle: proplanta
06.12.2024 (AMI) – Die Bio-Milchpreise in Deutschland sind im Oktober nochmals deutlich gestiegen. Hier kamen unter anderem die zusätzlich gezahlten Winterzuschläge zum Tragen. Aber auch unabhängig von den saisonalen Effekten zeigte sich der Markt fest. Die Nachfrage verlief weiterhin rege und das Angebot fiel teils etwas knapp aus.
Die deutschen Molkereien zahlten im Oktober für Biomilch mit 4,0 % Fett und 3,4 % Eiweiß nach Schätzungen der AMI im Bundesmittel 59,7 Ct/kg. Gegenüber dem Vormonat war das ein Plus von 1,7 Ct. Damit hat sich nicht nur der seit Jahresbeginn nahezu kontinuierliche Anstieg der Bio-Milchpreise fortgesetzt, sondern die Zuwachsrate hat sich auch deutlich verstärkt. Neben den aktuellen Marktentwicklungen haben dazu auch saisonale Effekte beigetragen. Während vereinzelte Molkereien in den Sommermonaten einen Teil des Milchgeldes einbehalten, werden in den Wintermonaten Zuschläge gezahlt. Diese Umstellung von Sommerabzug auf Winterzuschlag erfolgt im Oktober und hat den Landwirten in diesem Jahr in Einzelfällen bis zu 6,0 Ct mehr auf der Milchgeldabrechnung beschert. Lässt man die Saisoneffekte außen vor, belief sich das Plus gegenüber September allerdings immer noch auf 1,0 Ct und fiel damit im Vergleich zu den Vormonaten ähnlich hoch aus.
Quelle: AMI
05.12.2024 (AMI) – Die Wirtschaft in Deutschland lahmt. Private Haushalte und Industrieunternehmen sind verunsichert hinsichtlich der weiteren konjunkturellen Entwicklung im Inland und halten sich als Nachfrager zurück. Die Agrarwirtschaft steht weiteren Herausforderungen gegenüber: Arbeitskräftemangel, Verfügbarkeit von Pflanzenschutzmitteln und Witterungsextreme sind nur einige Beispiele dafür. Wie sind die einzelnen Marktsektoren durch das Jahr gekommen?
Eigentlich sind die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nicht schlecht. Das Inflationsgespenst ist vertrieben worden, das Zinsniveau ist wieder auf dem Rückzug, und der Arbeitsmarkt erweist sich weiterhin als robust. Dank gestiegener Einkommen sind die Kaufkraftverluste aus den Vorjahren mittlerweile ausgeglichen. Dennoch ist die Sparquote gestiegen, viele Verbraucher sichern sich lieber ab, anstatt zu konsumieren. Gleichzeitig hat das verarbeitende Gewerbe im internationalen Vergleich an Wettbewerbsfähigkeit eingebüßt. Die Produktionsfaktoren Arbeit und Energie belasten auf der Kostenseite. Das führt dazu, dass die Wirtschaftsleistung in der exportorientierten Volkswirtschaft 2024 erneut sinkt.
Erholungsprozess bleibt bislang aus
Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt wird nach Schätzung, sowohl der Projektgruppe Gemeinschaftsdiagnose als auch des Sachverständigenrates, im Jahresdurchschnitt um 0,1% sinken, nachdem es bereits im Jahr zuvor preisbereinigt um 0,3% gesunken war. Der erhoffte Erholungsprozess ist bislang ausgeblieben. Dabei hat die Weltwirtschaft im Verlauf des Jahres an Dynamik gewonnen. Deutschland ist auch global gesehen in dieser Hinsicht aktuell ein Sorgenkind.
Milchpreise beflügeln Rohstoffindex
Die Erzeugerpreise für Agrarrohstoffe haben sich 2024 uneinheitlich entwickelt. Während die Preise für Getreide, insbesondere Braugerste oder Brotroggen, sowie für Schweine unter Druck standen, waren die Erlöse aus Raps, Schlachtrindern sowie Milch höher als im Vorjahr. Insbesondere am Milchmarkt kletterten die Preise. Treibende Kräfte waren feste Tendenzen für Rohmilch und Molkereiprodukte. So stiegen beispielsweise die Weltmarktpreise für Butter das ganze Jahr über kontinuierlich.
Quelle: AMI
05.12.2024 (AMI) – Mit dem nahenden Weihnachtsfest sind auf den Märkten für Milchpulver ruhigere Zeiten eingetreten. Molkenpulver in Lebensmittelqualität wurde bei festeren Preisen hingegen rege nachgefragt.
Am Markt für Molkenpulver in Lebensmittelqualität waren Anfang Dezember weiterhin feste Preise zu erzielen. Aufgrund der saisonal bedingt gedämpften Käseproduktion fiel wenig flüssiger Rohstoff für die Trocknung an, Molkenkonzentrat war knapp und teuer im Einkauf. Zudem wurde der Rohstoff bei reger Nachfrage in die Herstellung von Molkenderivaten gelenkt. Damit legten die Preise für die Lebensmittelware weiter zu. Molkenpulver in Futtermittelqualität wurde hingegen zu stabilen Preisen gehandelt, wobei kaum Ware umgeschlagen wurde. Dementsprechend hob die Butter- und Käse-Börse in Kempten die Notierung für Molkenpulver in Lebensmittelqualität ein weiteres Mal an. Die Spanne wurde am 04.12.24 am unteren Ende um 20 EUR und am oberen um 30 EUR auf 1.050 bis 1.150 EUR/t heraufgesetzt. Ware in Futtermittelqualität wurde in einer Spanne von 850 bis 890 EUR/t unverändert zur Vorwoche notiert.
Quelle: AMI
Berlin, 4.12.2024 – In der Woche vor der Vertrauensfrage von Bundeskanzler Olaf Scholz hat das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) einen Referentenentwurf zur Änderung der Agrarorganisationen-und-Lieferketten-Verordnung (AgrarOLkV) veröffentlicht. Der Entwurf sieht die nationale Umsetzung des Artikel 148 GMO vor. Damit will das BMEL die Molkereien verpflichten, ihren Lieferanten für mindestens 80% der Menge ein Angebot über einen Preis-Mengen-Zeit-Bezug gemäß Artikel 148 GMO zu unterbreiten. Genossenschaftliche Molkereien sollen nur dann von dieser Pflicht ausgenommen werden, wenn deren Satzungen Bestimmungen mit ähnlicher Wirkung enthalten.
Dr. Björn Börgermann, MIV-Hauptgeschäftsführer: „Der Milchindustrie-Verband (MIV) spricht sich entschieden gegen die nationale Umsetzung von Artikel 148 GMO aus. Der Entwurf birgt nicht nur Risiken für die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Molkereiwirtschaft, sondern untergräbt auch die Prinzipien der Vertragsfreiheit sowie privatwirtschaftlicher und genossenschaftlicher Autonomie.“
Der Vorschlag, Molkereien zu verbindlichen Vertragsangeboten hinsichtlich Menge, Preis und Laufzeit zu verpflichten, ignoriert die Realität eines hochvolatilen Milchmarktes. Studien zeigen, dass solche Vorgaben nicht zu mehr Marktstabilität führen, sondern die Anpassungsfähigkeit der Marktteilnehmer reduzieren. Die Preisvolatilität ist primär durch globale Marktbedingungen bedingt und kann nicht durch nationale Eingriffe reduziert werden.
Zudem würde die Umsetzung einen erheblichen administrativen Aufwand verursachen, obwohl die noch aktuelle Regierung Bürokratieabbau versprochen hatte. Selbst nach den Berechnungen des BMEL entstehen für die Wirtschaft Erfüllungskosten von über 16 Mio. EUR. Das ife-Institut und die Kieler Fachhochschule schreiben in einer vor kurzem veröffentlichten Studie zu den Auswirkungen der Umsetzung des o. g. Artikels 148 sogar von einer Summe von 100 Mio. EUR.
Schon die Ablehnung des BMEL-Vorhabens, die sich auf der Milchkonferenz des BMEL im Sommer 2023 abzeichnete, zeigt die mangelnde Akzeptanz des Entwurfs in der Branche. Der Versuch, den staatlichen Eingriff dennoch zu erzwingen, zeugt von politisch motiviertem Aktionismus und trägt nicht zu einer nachhaltigen Entwicklung der Milchwirtschaft bei, sagte Börgermann.
Der MIV fordert eine klare Absage an die nationale Umsetzung von Artikel 148 GMO. Die freiwillige, marktnahe Praxis sowie Absicherungsmodelle haben sich bewährt und sollten gestärkt werden. Ein Verzicht auf unnötige staatliche Eingriffe ist essenziell, um die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Milchwirtschaft zu erhalten.
Weitere Informationen rund um Milch finden Sie unter:
milchindustrie.de | meine-milch.de | milch-im-blut.de
Quelle: MIV
02.12.2024 (AMI) – Wie bereits im Vormonat legte der AMI-Agrarrohstoffindex auch im November 24 zu und erreichte 141,2 Punkte, ein Plus von 0,9 % gegenüber Vormonat. Besonders die Preisaufschläge für Raps, Jungbullen und Milch trieben den Index nach oben, während die Erzeugerpreise für Getreide und Schweine rückläufig waren.
Auch wenn sich gegen Ende des Monats die Erzeugerpreise für Getreide nach oben bewegten, konnte das nicht das Minus vom Monatsanfang kompensieren. Insbesondere die Brotgetreide haben an Boden verloren und reagieren damit auf die limitierte Nachfrage. Denn der Inlandsmarkt ist vorerst gesättigt und der Export benötigt keine großen Mengen, so dass ein Preisimpuls ausbleibt. Zum Monatsende hat sich der Markt mit den spekulationsgetriebenen, festen Terminkursen etwas belebt. Aber das scheint ein Strohfeuer gewesen zu sein. Es zeichnet sich ab, dass sich der ansonsten dahindümpelnde Brotgetreidemarkt auf solche Entwicklungen reduziert.
Deutliches Highlight im November ist der knappe Raps. Feste Terminkurse trieben die Kassapreise gegen Ende des Monats. Durch das attraktive Preisniveau haben auch die Umsätze zugenommen.
Die bundesweite Milchanlieferung bewegte sich im November an ihrem saisonalen Tiefpunkt. Der Rohstoff war dementsprechend knapp und teuer. Bei Industrierahm führte dies zu historischen Höchstpreisen. Auf der Produktebene stand dem knappen Angebot eine lebhafte Nachfrage gegenüber. Dies galt vor allem für abgepackte Butter und Käse, welche sich aufgrund dieser Gemengelage im November zum Teil deutlich verteuerten.
Nachfrage nach Jungbullen kaum zu bedienen
Das Angebot an Schlachtschweinen hat in den vergangenen Wochen stetig zugenommen, immer wieder wurde auch von Überhängen berichtet. Obwohl die Schlachtunternehmen stetig Tiere nachfragen, sind die Schlachtkapazitäten begrenzt. Die Nachfrage nach Jungbullen hat sich zuletzt deutlich belebt, trotz des bereits recht hohen Preisniveaus ist der Bedarf kaum zu decken. Entsprechend kam es in der zweiten Novemberhälfte zu weiteren Aufschlägen.
Quelle: AMI
Die Nahrungsmittelpreise wirken aktuell mit ihrer geringeren Verteuerung als Inflationsbremse. Lebensmittel kosten derzeit 1,8% mehr als im Vorjahr.
Die Inflationsrate in Deutschland wird im November 2024 voraussichtlich +2,2 % betragen. Gemessen wird sie als Veränderung des Verbraucherpreisindex (VPI) zum Vorjahresmonat.
Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach bisher vorliegenden Ergebnissen weiter mitteilt, sinken die Verbraucherpreise gegenüber Oktober 2024 um 0,2 %. Die Inflationsrate ohne Nahrungsmittel und Energie, oftmals auch als Kerninflation bezeichnet, beträgt voraussichtlich +3,0 %.
Preisanstieg bei Lebensmitteln verlangsamt sich
Laut Destatis müssen die Kunden aktuell 1,8% mehr für Lebensmittel zahlen als im November 2023. Im Oktober waren sie 2,3 % höher und im September 1,6 % gegenüber Vorjahr.
Die Gesamtinflation ist mit den jetzt ermittelten 2,2 % allerdings auch wieder höher als im Oktober, wo es 2,0 % waren oder als im September mit 1,6 %. Vor allem Energie wird weiter jeden Monat teurer.
Quelle: topagrar
Luxemburg - Die Inflation in der Eurozone hat im November den zweiten Monat in Folge zugelegt. Die Verbraucherpreise stiegen um 2,3 Prozent im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat, wie das Statistikamt Eurostat nach einer ersten Schätzung mitteilte. Im Oktober hatte die Inflationsrate bei 2,0 Prozent gelegen. Volkswirte hatten den Anstieg so erwartet.
Im Vergleich zum Vormonat fielen die Verbraucherpreise um 0,3 Prozent. Hier hatten die Volkswirte lediglich einen Rückgang um 0,2 Prozent prognostiziert. Verantwortlich für den Anstieg der Jahresinflationsrate ist der im Jahresvergleich deutlich schwächer ausgefallene Rückgang der Energiepreise. Ökonomen machen Basiseffekte hierfür verantwortlich.
Die Kernteuerung ohne schwankungsanfällige Preise für Energie-, Nahrungs- und Genussmittel verharrte im November bei 2,7 Prozent. Die Kerninflation bildet die grundlegende Teuerung ab und stellt den Inflationstrend nach Meinung vieler Ökonomen besser dar als die Gesamtrate.
Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt mittelfristig eine Inflationsrate von zwei Prozent an. Die Notenbank hatte den richtungsweisenden Einlagenzinssatz zuletzt im Oktober um 0,25 Prozentpunkte gesenkt auf 3,25 Prozent. Es war der dritte Zinsschritt in diesem Jahr.
Viele Ökonomen erwarten bei der nächsten Zinssitzung Mitte Dezember eine weitere Senkung um 0,25 Prozentpunkte. Einige Experten spekulieren aber auch angesichts der schwachen Konjunktur auf eine Senkung um 0,50 Prozentpunkte.
Quelle: proplanta