Rohmilch ist eine unbehandelte Milch, die nur gefiltert und gekühlt wird. Gibt der Milcherzeuger sie direkt an den Verbraucher ab, z. B. über einen Automaten, so muss der Hinweis erfolgen „Vor dem Verzehr abkochen“, um mögliche krankheitserregende Keime abzutöten. Trotz streng eingehaltenen Hygienemaßnahmen kann Rohmilch unerwünschte Bakterien enthalten. Diese können zu schwerwiegenden Infektionskrankheiten führen. Besonders gefährdet sind Kleinkinder, ältere Menschen, Schwangere oder immungeschwächte Personen. Bei einer Wärmebehandlung (Pasteurisierung oder Ultrahocherhitzung) in der Molkerei werden alle eventuell vorhandenen Krankheitserreger vollständig abgetötet bzw. zu inaktiviert. Die wertgebenden Nährstoffe bleiben dabei nahezu unverändert. Lediglich bei den hitzeempfindlichen Vitaminen (B₁, B₆, B₁₂, Folsäure, C) kommt es zu geringfügigen Verlusten zwischen 5 bis 20%. Das Abkochen im privaten Haushalt auf dem Herd weist höhere Verluste auf, da die Aufwärm-, Koch- und Abkühlphasen deutlich länger sind.
Unbehandelte Rohmilch wird direkt nach dem Melken innerhalb eines Tages ab verkauft. Vor dem Verzehr muss beachtet werden:
Die mögliche allergiepräventive Wirkung der nicht erhitzten Rohmilch klingt gerade für viele Eltern als Vorsorgemaßnahme interessant. Untersuchungen weisen darauf hin, dass der höhere Gehalt an entzündungshemmenden Omega-3-Fettsäuren in unbehandelter Milch für diesen positiven Effekt verantwortlich zu sein scheint. Bei einer Erhitzung nimmt dieser Gehalt ab. Da die nicht erhitzte Rohmilch aber das Risiko birgt, mögliche krankheitserregender Keime aufzunehmen, ist die Gesundheitsgefahr höher einzustufen als ein möglicher Schutz vor Allergien.
EHEC (Entero-Hämorrhagische Escherichia Coli.) sind Bakterien, die starke Zellgifte produzieren und beim Menschen schwere Erkrankungen hervorrufen können. Es kann zu teilweise blutigem Durchfall und dem hämolytisch-urämischen Syndrom (HUS) kommen, das zu Nierenversagen führen kann.
EHEC ist ein natürlich vorkommender Darmkeim, der vor allem über nicht erhitzte Lebensmittel übertragen wird. Dabei reicht schon eine geringe Keimzahl aus, um eine Erkrankung hervorzurufen. Die Übertragung erfolgt oral, wobei die Erregeraufnahme über den Kontakt mit Tierkot, über kontaminierte Lebensmittel oder Wasser erfolgt, aber auch durch direkten Kontakt von Mensch zu Mensch (Schmierinfektion). Zur Vorbeugung vor einer möglichen Ansteckung sollten verschiedene Hygieneregeln beachtet werden:
In Bezug auf Milch und Milchprodukte gilt: