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Milch und pflanzliche Milchalternativen – eine Einordung der DGE

Welche Bedeutung hat Milch in der Ernährung? Und wie schneidet sie im Vergleich zu ihren pflanzlichen Alternativen ab? Zu diesen Fragen veröffentlichte die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) im September 2024 eine Stellungnahme


Die DGE empfiehlt in ihren im Jahr 2024 überarbeiteten Ernährungsempfehlungen täglich zwei Portionen Milch und Milchprodukte, wobei eine Portion zum Beispiel einem Glas Milch, einem Becher Naturjoghurt oder einer Scheibe Käse entspricht. Milch liefert essenzielle Nährstoffe, insbesondere Calcium, Jod, Vitamin B12 und Vitamin B2. Sie hat positive Effekte auf die Gesundheit und ihr Konsum ist mit einem geringeren Risiko für ernährungsmitbedingte Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfall, Adipositas, Typ-2-Diabetes und Dickdarmkrebs assoziiert sowie mit einer verbesserten Knochendichte*.

Pflanzliche Milchalternativen unterscheiden sich in ihrem Nährstoffgehalt erheblich von Kuhmilch. Ihre Nährstoffe sind vor allem davon abhängig, auf welcher Basis – zum Beispiel Soja, Mandeln, Hafer etc. – sie hergestellt sind und ob sie mit Nährstoffen angereichert werden. Da es bislang keine gesetzliche Pflicht für eine Anreicherung oder explizite Empfehlungen für die Hersteller gibt, unterscheidet sich der Nährstoffgehalt der einzelnen Produkte stark. Bio-Produkte dürfen grundsätzlich nicht angereichert werden. Ein weiterer Unsicherheitsfaktor ist, dass die zugesetzten Nährstoffe sehr unterschiedlich vom Körper verwertet werden können.

Die DGE sieht eine allgemein gültige Aussage über den gesundheitlichen Nutzen der pflanzlichen Milchalternativen derzeit aufgrund der Vielfalt der Produkte sowie der fehlenden epidemiologischen Daten aus Langzeitstudien als schwierig an. Ihren Verzehr befürwortet sie daher vorrangig für Personen, die geringere Mengen oder keine Kuhmilch(-produkte) oder mehr als die empfohlenen zwei Portionen konsumieren.  

 

Fazit der DGE: „Ausgehend von den in Deutschland üblichen Verzehrgewohnheiten kann der vollständige oder teilweise Ersatz von Kuhmilch(-produkten) durch pflanzliche Alternativen ohne angemessene Substitution zu Nährstoffdefiziten führen. Entscheidend dafür ist allerdings die gesamte Lebensmittelauswahl.“

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*Quellen: DGE-Positionspapier 2024 „Kuhmilch(-produkte) und pflanzliche Milchalternativen in einer nachhaltigeren Ernährung“ sowie Max Rubner-Institut 2014 „Ernährungsphysiologische Bewertung von Milch und Milchprodukten und ihren Inhaltsstoffen“

Datenquellen der Balkendiadramme: Souci, Fachmann, Kraut - Nährwerttabellen und
MRI-Projektbericht zur Charakterisierung ausgewählter Pflanzendrinks hinsichtlich ihrer Qualität und Sicherheit


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