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Neues DGE-POSITIONSPAPIER zum Thema „Kuhmilch(-produkte) und pflanzliche Milchalternativen in einer nachhaltigeren Ernährung“

veröffentlicht am 12. September 2024


Im neuen Positionspapier der Deutschen Gesellschaft für Ernährung wird die Bedeutung von Milch in der Ernährung dargestellt. Zudem werden die pflanzliche Milchalternativen im Vergleich zu Kuhmilch in Hinblick auf nachhaltiger Ernährung, Gesundheit und Umwelt eingeordnet. Folgende Kernaussagen werden gegeben:

Milch und Milchprodukte

  • Kuhmilch und daraus erzeugte Produkte liefern essenzielle Nährstoffe, insbesondere Calcium, Jod, Vitamin B12 und Riboflavin (Vitamin B2) 
  • Milch(produkte) haben positive Effekte auf die Gesundheit. Ihr Verzehr ist mit einem geringeren Risiko für ernährungsmitbedingte Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfall, Adipositas, Typ-2-Diabetes und Dickdarmkrebs assoziiert sowie mit einer verbesserten Knochenmineraldichte
  • Die DGE empfiehlt täglich zwei Portionen Milch und Milchprodukten, wobei eine Portion zum Beispiel ein Glas Milch, einen Becher Naturjoghurt oder eine Scheibe Käse entspricht.

Pflanzliche Milchalternativen

  • Auf pflanzliche Alternativen kann zurückgegriffen werden, wenn jemand wenig oder keine Kuhmilcherzeugnisse konsumiert oder mehr als die von der DGE empfohlene Menge verzehrt.
  • Die Ableitung allgemeiner Aussagen über den gesundheitlichen Nutzen der pflanzlichen Milchalternativen sind aufgrund ihrer Vielfalt sowie fehlender epidemiologischen Daten aus Langzeitstudien schwierig. 
  • Pflanzliche Milchalternativen unterscheiden sich in ihrem Nährstoffprofil erheblich von Kuhmilch, insbesondere, wenn sie nicht mit Nährstoffen angereichert sind. Ebenso kann die Bioverfügbarkeit von zugesetzten Nährstoffen variieren. (Anmerkung LV Milch NRW: Bislang gibt es keine gesetzliche Anreicherungspflicht oder explizite Anreicherungsempfehlungen für die Hersteller; Bio-Produkte dürfen nicht angereichert werden) 
  • Personen, die wenig oder keine Kuhmilch konsumieren, müssen auf eine ausreichende Versorgung mit Calcium und Jod, Vitamin B2 und Vitamin B12 achten und ggf. diese Nährstoffe supplementieren.
  • Produkte ohne Zuckerzusatz sollen bevorzugt werden. Personen mit Lebensmittelallergien oder Unverträglichkeiten sollten die Zutatenliste überprüfen.

Nachhaltigkeit von Kuhmilch und von pflanzlichen Alternativen

  • Im Durchschnitt weisen pflanzliche Milchalternativen im Vergleich zu Kuhmilch niedrigere Werte für Treibhausgasemissionen, Wasserverbrauch und Landnutzung auf. Da mangels vollständiger Daten nicht alle Produkte in Bezug auf alle Umweltindikatoren miteinander verglichen werden können, sind allgemeingültige Aussagen kaum möglich.

Fazit der DGE:
„In Anbetracht der positiven Effekte von Kuhmilch(-produkten) auf die Gesundheit des Menschen empfiehlt die DGE den Verzehr von Kuhmilch(-produkten).“… „Für Personen, die geringere Mengen oder keine Kuhmilch(-produkte) konsumieren, oder für einen Verzehr über die empfohlene Menge hinaus, befürwortet die DGE die Verwendung von pflanzlichen Milchalternativen.“… „Ausgehend von den in Deutschland üblichen Verzehrgewohnheiten kann der vollständige oder teilweise Ersatz von Kuhmilch(-produkten) durch pflanzliche Alternativen ohne angemessene Substitution zu Nährstoffdefiziten führen. Entscheidend dafür ist allerdings die gesamte Lebensmittelauswahl.“
    


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