Menü

Der NRW-Milchmarkt in der ersten Jahreshälfte 2022

Milchmarkt in NRW – Halbjahresbilanz


Mechernich/Krefeld. Die Halbjahrespressekonferenz der Landesvereinigung der Milchwirtschaft Nordrhein-Westfalen e. V. (Milch NRW) fand in Mechernich-Obergartzem anlässlich der Inbetriebnahme der neuen Molkerei der Hochwald Foods GmbH statt.

Der Geschäftsführer, Dr. Rudolf Schmidt, erläuterte die Lage auf dem NRW-Milchmarkt: Die Preise für Milch und Milchprodukte hätten in den vergangenen Monaten sehr deutlich angezogen. Ein Grund hierfür sei, neben den deutlich gestiegenen Produktionskosten bei der Milcherzeugung, die Rohstoffverknappung. Die Milchanlieferung in NRW sei im Zeitraum Januar bis April im Vergleich zum Vorjahr um -1,3 % leicht zurückgegangen. Auch in Deutschland (-2,2 %) und der EU (-0,2 %) sei im Vergleichszeitraum diese Entwicklung zu beobachten. Damit setzt sich der Trend der letzten Jahre fort. Auch weltweit sei das Milchaufkommen der größten Exportländer im ersten Quartal kontinuierlich unter Vorjahresniveau, auf der Südhalbkugel sei dies sogar noch stärker ausgeprägt. Ergebnis ist eine Zunahme des Exportes im ersten Quartal aus Deutschland und der EU heraus, insbesondere bei abgepackter Milch, Kondensmilch und Magermilchpulver. An der Börse rangiere die Verwertung von Magermilchpulver und Käse so hoch wie nie zuvor. Butter wird auf höchstem Niveau notiert. Diese Entwicklung führt bei den Erzeugerpreisen teilweise zu historisch hohen Preisen. Doch obwohl die Erzeugerpreise mit ca. 43 Cent/kg konventionell erzeugter Milch (4 % Fett, 3,4 % Eiweiß) rund 33 % über dem Vorjahr liegen, fressen die extrem steigenden Produktionskosten (Dünger, Futtermittel, Kraftstoffe etc.) – auch in Folge der Ukraine Krise – den Mehrerlös bei den Milcherzeugern teilweise wieder auf. Für die Biomilcherzeugung ist mit einem Auszahlungspreis von 51,3 Cent/kg die Situation mit 8,5 % über dem Vorjahr deutlich geringer ausfallen. Neben der Preisexplosion überschatten auch die Spekulationen über die Verfügbarkeit von bestimmten Produkten wie Dünger oder GVO-freiem Futtermittel die derzeitige Marktlage. Die Klima- und Tierwohldiskussion werfe weitere Fragen in Puncto Wettbewerbsfähigkeit für die regionale Produktion auf. Die Bedeutung der Selbstversorgung sei durch die jüngsten Ereignisse in den Fokus gerückt. Eine Abwanderung von Produktion, so Hans Stöcker, Vorsitzender der Landesvereinigung, sei jedoch die am wenigsten nachhaltige Konsequenz für Branche und Gesellschaft.

„Wer in die Zukunft schaut, der baut“, so Peter Manderfeld, Vorstandsvorsitzender der Hochwald Milch eG beim Baubeginn von Europas modernster Molkerei mit einer Verarbeitungskapazität von 800 Mio. kg Milch. „Mit der Inbetriebnahme der neuen hocheffizienten Produktionsstätte in zentraler Lage - nach nur zweieinhalb Jahren Bauzeit - bieten wir den 2.382 genossenschaftlich organisierten Milcherzeugern der Molkerei eine klare Zukunftsperspektive. Nachhaltigkeit, Tierwohl und das Bewahren der Umwelt seien keine Gegensätze, sie seien Grundvoraussetzung um die anstehenden Herausforderungen zu meistern.“


Zurück

Frank Maurer

Tel. 02151 4111-410
Mail maurer(at)milch-nrw(dot)de

Service