Mechernich. Im Rahmen einer Studienreise machte Erwin Wunnekink, Vorsitzender des Fachbereichs Milchwirtschaft der LTO (Landen Tuinbouw Organisatie) - dem niederländischen Pendant zum Deutschen Bauernverband – am 4. Oktober unterwegs nach Berlin Station in NRW, um sich mit Branchenvertretern über die Herausforderungen am Milchmarkt auszutauschen. Empfangen wurde die aus sieben Personen bestehende Delegation im Werk der Hochwald Foods GmbH in Obergarzem. Der Vorstandsvorsitzende der Hochwald Milch eG, Peter Manderfeld und CEO Detlef Latka ermöglichten einen Einblick in eine der modernsten Molkereien Europas. Am Standort erfolgte ein intensiver Austausch, bei
dem Dr. Manfred Ehlerding aus dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) zunächst einen Überblick über die aktuelle Situation am Milchmarkt aufzeigte. In Punkto Zukunftsfragen knüpfte er an die Ergebnisse der BMEL-Zukunftskonferenz vom 31. August 2023 an. Von Seiten des Rheinischen Landwirtschaftsverbandes leiteten Vizepräsident Paul-Christian Küskens und der designierte Hauptgeschäftsführer Dr. Bernd Lüttgens auf Themen über, die stärker die Erzeugerseite betreffen. Untermauert wurde dies mit dem sich anschließenden Besuch des Antoniushofs der Familie Dahmen in Mechernich Lorbach. Neben der Milcherzeugung bewirtschaftet die Familie rund 208 Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche, davon 120 ha Grünland und 88 ha Ackerland. Zum Tierbestand gehören 450 „schwarzbunte“ Milchkühe und 240 Jungtiere. Zudem ist im Jahr 2017 eine Biogasanlage auf dem Betrieb ans Netz gegangen, in der aus Gülle Strom und Wärme erzeugt werden. Der Strom wird eingespeist und zum Teil selbst etwa für Melktechnik und Milchkühlung genutzt, und mit der Wärme werden die Gebäude des Betriebs geheizt.
Die länderübergreifenden Fachgespräche mit der gesamten Kette, so waren sich Hans Stöcker, Rheinischer Vorsitzender der LV Milch NRW und die Besucher aus den Niederlanden einig, waren sehr aufschlussreich. Es sei wichtig, so Wunnekink, im stetigen Austausch gemeinsam an verlässlichen Rahmenbedingungen in Europa zu arbeiten.